Senatorin Stahmann: Ein erster Schritt auf einem langen Weg
24.09.2021Ein Votum für die Aufnahme besonders schutzbedürftiger Minderjähriger aus Afghanistan, insbesondere Mädchen, hat Bremen hat bei der Tagung der Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesjugend- und Familienbehörden (AGJF) in Erfurt (Thüringen) erwirkt. Das teilte Bremens Sozialsenatorin Anja Stahmann heute (24. September 2021) zum Abschluss der Tagung mit.
Auf Initiative Bremens bittet die AGJF die Jugend- und Familienministerkonferenz der Länder (JFMK) um einen Appell an die Bundesregierung. Ziel ist es, bei einem Aufnahmeprogramm des Bundes Minderjährige vorrangig zu berücksichtigen.
"Wir wollen den Bund eindringlich bitten, zusätzliche Aufnahmemöglichkeiten für verwaiste und unbegleitete Minderjährige zu schaffen, insbesondere für Mädchen", sagte Senatorin Stahmann. "Mädchen sind in ihrer persönlichen Entwicklung und Entfaltung von den Taliban besonders bedroht und müssen fürchten, Opfer von sexualisierter Gewalt, Zwangsverheiratung und Menschenhandel zu werden." Es handle sich um "eine besonders vulnerable Gruppe", die darüber hinaus "bei ihrer Flucht besonderen Gefahren ausgesetzt" wäre. Auch für verwaiste und unbegleitete minderjährige Afghaninnen und Afghanen sollten Aufnahmemöglichkeiten vorrangig geschaffen werden. Den heutigen Beschluss der AGJF bezeichnete die Senatorin als "wichtiges Signal für ein humanitäres Aufnahmeprogramm für die besonders schutzbedürftigen Kinder aus Afghanistan". Dabei räumte sie ein, dass es sich nur um einen allerersten Schritt auf einem viel zu langen Weg handle. Hintergrund: Die adressierte JFMK tagt erst wieder im Mai 2022. "Wir werden daher nach weiteren Wegen suchen, den Bund für ein solches Programm zu gewinnen, auch und gerade unter den schwierigen Bedingungen in Afghanistan.
Ansprechpartner für die Medien:
Dr. Bernd Schneider, Pressesprecher bei der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport, Tel.: (0421) 361-4152, E-Mail: bernd.schneider@soziales.bremen.de