Am 3. Oktober um 8.08 Uhr erreicht der EU-Sonderzug "Connecting Europe Express" (CEE) auf seiner Reise durch Europa den Bremer Hauptbahnhof. Iven Krämer von der Senatorin für Wissenschaft und Häfen und Gunnar Polzin von der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, begrüßen den Zug am Gleis und übergeben Kristian Schmidt, Director for Land Transport in der Europäischen Kommission, eine Flagge als Gruß aus der Hansestadt.
14 Schülerinnen und Schüler der Carl-von-Ossietzky Oberstufe und der Geschwister-Scholl Oberstufe aus Bremerhaven steigen in Bremen ein, unter anderem beschäftigen sie sich mit dem Thema "Mobilität in Europa". Während der Zugfahrt nach Bad Bentheim gibt es eine Diskussionsrunde dazu mit Kristian Schmidt. Zurück in Bremen wird Kai Stührenberg, Staatsrat bei der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, den Schülerinnen und Schülern zu aktuellen Europapolitik Rede und Antwort stehen und spannende Preise auslosen. Das Bremer Landesinstitut für Schule organisiert dieses Projekt gemeinsam mit dem EuropaPunktBremen.
"Wenn wir das Ziel des europäischen Grünen Deals – also Klimaneutralität bis 2050 – erreichen wollen, müssen wir dafür sorgen, dass mehr Bürgerinnen und Bürger die Bahn nutzen", sagte Dr. Jörg Wojahn, Vertreter der EU-Kommission in Deutschland. "Daher freue ich mich besonders, dass in Bremen Schülerinnen und Schüler in den Connecting Europe Express zusteigen und die Gelegenheit nutzen, um über Mobilität in Europa zu diskutieren. Ich bedanke mich beim Bundesverkehrsministerium, der Deutschen Bahn und den vielen Partnern, dass sie gemeinsam mit der EU-Kommission mit dem Sonderzug Connecting Europe Express ein starkes Zeichen für dieses nachhaltige und sichere Verkehrsmittel setzen."
Manuela Herbort, Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für die Länder Bremen und Niedersachsen: "Als eines der wichtigsten Zentren für den Bahnverkehr im Norden Deutschland steht der Bremer Hauptbahnhof täglich rund 120.000 Reisenden zur Verfügung. Aber auch in europäischer Hinsicht nimmt die Hansestadt und der Norden eine wichtige Rolle ein: Die großen europäischen Verkehrsachsen, die Skandinavien mit Süd-, West- und Osteuropa verbinden, prägen die Region, von unseren internationalen Seehäfen verteilen sich die Güter auf der Schiene deutschlandweit. Indem wir europaweit mehr Reisende und Güter auf die Schiene bringen, gestalten wir nicht nur eine nachhaltige Mobilität, sondern bringen grenzübergreifend Menschen zusammen und fördern Wirtschaft, Tourismus und Kultur. Diesen Gedanken vereint auch der 'Connecting Europe Express', daher freuen wir uns sehr, ihn hier in der Freien Hansestadt Bremen begrüßen zu können."
Dazu Dr. Maike Schaefer, Bürgermeisterin und Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau: "Auf europäischer Ebene ist die Bedeutung der Schiene für die Verkehrswende und den Klimaschutz erkannt worden. Deutschland muss hier in den nächsten Jahren dringend nachziehen. Sowohl im Güterverkehr, als auch im Personenverkehr sind die Möglichkeiten der Eisenbahn noch bei weitem nicht ausgeschöpft. Ich bin der EU dankbar, sich so engagiert für das System Schiene einzusetzen und ganz konkret mit EU-Mitteln Projekte nach vorne zu treiben. Auch der Norden kann davon profitieren."
"Europa erfahren – das ist eine der wichtigsten Erfahrungen für junge Menschen. Der 'Connecting Europe Express' macht das im Wortsinn möglich. Und gute und klimafreundliche Verkehrsverbindungen sind existentiell notwendig für uns in Bremen und Bremerhaven. Das gilt gleichermaßen für Menschen und Wirtschaft", sagt Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa.
Dr. Claudia Schilling, Senatorin für Wissenschaft und Häfen, ergänzt: "Die Bremischen Häfen sind als sogenannte Kernnetzhäfen der Europäischen Union fester Bestandteil von gleich drei europäischen Güterverkehrskorridoren. Der Bahnanteil im Container-Hinterlandverkehr Bremerhavens mit rund 50 Prozent ist schon heute einer der höchsten in Europa. Aber wir wollen noch mehr. Unser Ziel, das wir gerne in unser neues Hafenkonzept mit aufnehmen möchten, ist ein Anteil von 70 Prozent. 70 Prozent der in unseren Häfen ankommenden Güter sollen vom Hafen über die Schiene weitertransportiert werden. Deshalb investieren wir stark in die Hafeneisenbahn unserer Häfen, damit leistet Bremen einen großen Beitrag zur dringend notwendigen Mobilitätswende. Aber diese Investitionen, die auf eine klimafreundliche Lenkung der Güterverkehre schon gleich nach Ankunft der Schiffe im Hafen auf die Schiene abzielen, zahlen sich erst dann richtig aus, wenn auch der Bund seinerseits in die nationale und auch europäische Schieneninfrastuktur investiert. Die Reise des Europazuges und sein 'Stopp' in Bremen bieten deshalb eine gute Gelegenheit, genau darauf hinzuweisen: Schiffsverkehre und Schienenverkehre passen sehr gut zusammen, die Häfen spielen bei einer Mobilitätswende eine große Rolle. Ein klimafreundlicher Hinterlandverkehr braucht die Unterstützung des Bundes."
Auf seiner Tour über den Kontinent verbindet der CEE rund 100 Städte in 26 Ländern, ehe er am 7. Oktober 2021 in Paris ankommt.
Der "Connecting Europe Express" ist eine Initiative im Europäischen Jahr der Schiene 2021 und verbindet die portugiesische, slowenische und französische EU-Ratspräsidentschaft miteinander. Der Sonderzug, der auf der europäischen Normalspur fährt, besteht aus sechs Wagen von Eisenbahnunternehmen aus sechs Ländern: Österreich, Ungarn, Schweiz, Italien, Frankreich und Deutschland. Neben dem Ausstellungswagen gibt es je einen Konferenz-, Speise- und Schlafwagen sowie zwei Sitzwagen.
Mit zahlreichen Aktionen in ganz Europa wird die Nutzung des Schienenverkehrs das ganze Jahr über gefördert und damit ein Beitrag zum Ziel des europäischen Grünen Deals – Klimaneutralität bis 2050 – geleistet. Der Schienenverkehr ist EU-weit für weniger als 0,5 Prozent der verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen verantwortlich und zählt damit zu den nachhaltigsten Formen des Personen- und Güterverkehrs. Dennoch werden nur etwa sieben Prozent der Fahrgäste und elf Prozent der Güter per Bahn befördert. 2021 ist außerdem das erste Jahr der vollständigen Anwendung des 4. EU-Eisenbahnpakets für einen einheitlichen europäischen Eisenbahnraum. Damit werden wichtige Weichen für ein effizienteres europäisches Schienennetz und nahtlose Mobilität über Grenzen hinweg gestellt.
Informationen zur Verkehrsprojekten, die durch die Connecting Europe Facility gefördert wurden und werden finden Sie hier und hier.
Beispielsweise unterstützt die EU mit 12,7 Mio. Euro den Ausbau der Strecke von Bremen nach Groningen. Ab 2024 entsteht so eine schnellere, komfortablere und umweltfreundlichere Verbindung zwischen den Metropolregionen. Die Reisezeit wird auf unter 2 Stunden und 15 Minuten verkürzt. Ein zusätzlicher Wunderline-Expresszug sowie mehr Züge, die weniger Lärm emittieren und sicherer sind, sollen eingesetzt werden. Mehr Informationen zu diesem und anderen geförderten Projekten finden Sie hier.
Weitere Informationen zum "Connecting Europe Express":
#connectingeuropeexpress,
www.connectingeuropeexpress.eu,
www.europa.eu/year-of-rail/,
www.deutschebahn.com/EUYearofRail
Ansprechpartner für die Medien:
Jens Tittmann, Pressesprecher bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Tel.: (0421) 361-6012, E-Mail: jens.tittmann@umwelt.bremen.de
Rainer Kahrs, Pressesprecher bei der Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Tel.: (0421) 361-92713, E-Mail: rainer.kahrs@swh.bremen.de
Christoph Sonnenberg, Stellvertretender Pressesprecher bei der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, Tel.: (0421) 361-82909, E-Mail: christoph.sonnenberg@wae.bremen.de