Rede beim Festakt in Danzig zum 45jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft
04.10.2021Es ist ein besonders Jubiläum: Die Städtepartnerschaft Bremens mit Danzig besteht jetzt 45 Jahre. Nicht die schiere Dauer ist das Bemerkenswerte – es sind die Intensität und Qualität, die diese Städtepartnerschaft auszeichnen. Und auch die Rahmenbedingungen, unter denen sie besiegelt wurde. Daran erinnerte Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte heute (4. Oktober 2021) bei einem Festakt in Danzig: "Als Bürgermeister Hans Koschnick und sein Danziger Kollege Stadtpräsident Andrzej Kaznowski 1976 den Vertrag unterzeichneten, waren Bremen und Danzig die ersten beiden Städte, die über den Eisernen Vorhang hinweg eine Städtepartnerschaft zwischen einer westdeutschen und einer polnischen Stadt geschlossen haben. Dass diese Partnerschaft seitdem Bestand hat, zeigt ihre Bedeutung, zeigt wie wichtig die Rolle der Städte und ihrer Zusammenarbeit über Grenzen hinweg für die Sicherung des Friedens in Europa und die Bewahrung der Demokratie war und ist."
Bremen und Danzig hätten sich damit als Brückenbauer betätigt, so Bovenschulte in seiner Ansprache. Und das setze sich bis heute fort: "Wir leisten einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung und zur Weiterentwicklung der europäischen Idee, zur Rechtsstaatlichkeit und Demokratie." Das vielerorts – auch in Europa - zu beobachtende Erstarken autoritärer Strömungen, die die Gewaltenteilung und die Bindung der Staatsgewalt an die Grund- und Menschenrechte bedrohen wie auch die Unabhängigkeit der Justiz, müsse gemeinsam bekämpft werden. Und der Bürgermeister rief dabei noch einmal die zentrale Rolle in Erinnerung, die Danzig bei der Demokratisierung Polens spielte: "In Danzig nahm der demokratische Wandel Polens durch die Solidarność Bewegung in den 1980er Jahren seinen Anfang. In Danzig haben wir heute Partnerinnen und Partner, mit denen wir die Werte eines geeinten und demokratischen Europas nicht nur diskutieren, sondern verteidigen können."
Bürgermeister Bovenschulte im Gespräch mit Stadtpräsidentin Dulkiewicz.
Eröffnung des Wajda-Instituts - Bovenschulte mit Krystyna Wajda.
Bürgermeister Bovenschulte mit Jolanta Murawska.
Am Grab von Stadtpräsident Paweł Adamowicz.
Im Solidarnosc-Zentrum.
Bürgermeister Bovenschulte und Direktor Basil Kerski.
Bürgermeister Bovenschulte an der Gedenkstätte "Danziger Post".
Im Laufe des Tages hatte Bovenschulte in Danzig eine Reihe politischer Gespräche unter anderem mit Stadtpräsidentin Aleksandra Dulkiewicz und dem Marschall der Woiwodschaft, Mieczyslaw Struk geführt. Zudem stattete er dem Grab von Pawel Adamowicz einen Besuch ab – der damalige Stadtpräsident Danzigs war 2019 Opfer eines Anschlages geworden.
Der Festakt in der Baltischen Philharmonie wurde musikalisch von der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen gestaltet und im Internet vom Deutschen Generalkonsulat gestreamt.
Ansprechpartner für die Medien:
Christian Dohle, Pressesprecher des Senats, Tel.: (0421) 361- 2396, E-Mail: christian.dohle@sk.bremen.de