Es muss nicht immer gleich alles schlecht sein, wenn man am Existenzminimum lebt. Schon gar nicht in der Familie Bukowski. Mithilfe des Stipendiumprogrammes des Senators für Kultur konnte Kinderbuchautor Will Gmehling den dritten Band "Das Elser-Eck" seine Geschichte um die Familie Bukowski weiterschreiben.
"Du musst einfach anders sein, sonst bringt es nichts, das Leben." Es sind viele solcher kleinen aber doch wichtigen Lebensweisheiten, an denen sich auch Erwachsene durchaus einmal etwas abschauen können oder sogar sollten, die sich in Alfs Gedankenwelt wiederfinden. Alf ist der älteste Sohn der Familie Bukowski und aus seiner Sicht wird die Geschichte erzählt. Es geht um ganz alltägliche Dinge wie Schule, Alfs erste Liebe, seine Karriere als Boxer und dieses Mal insbesondere darum, dass die Familie unverhofft an etwas Geld kommt und ein eigenes Büdchen – das Elser-Eck – aufmacht. Und ja, hierbei geht es auch um einen gewissen Georg Elser, um den Mann, der 1939 mit einem letztlich erfolglosen Attentat auf Adolf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller traurige Bekanntheit erlangte und von den Nazi-Schergen im KZ-Dachau zu Tode gebracht wurde.
"Das Elser-Eck" ist bereits der dritte Band der Reihe um die Bukowskis, eine Familie, die zwar nicht in Armut lebt, aber wo es dann doch durchaus mal eng wird am Monatsende. Aber auch eine Familie starker Persönlichkeiten, die sich dem Leben und seinen Herausforderungen stellt.
"Generell habe ich kaum Intentionen, wenn ich ein Kinderbuch schreibe, auch keinen pädagogischen Auftrag. Ich habe Lust, eine ganz bestimmte Geschichte zu erzählen, das genügt. Im Falle der drei Bukowski-Bände erzähle ich aus dem Leben einer Familie, die zwar kaum Geld hat, dafür aber einen wunderbaren familiären Zusammenhalt, der es den Kinder erlaubt, sich zu entfalten, jedes auf seine unverwechselbare Weise. Prekäre Lebensumstände werden oft gleichgesetzt mit drohender Verwahrlosung – hier muss die Literatur ein Gegengewicht schaffen. Bei den Bukowskis wird es am Ende des Monats zwar eng, doch das hält sie nicht davon ab, möglichst stark und selbstbestimmt zu leben", so Gmehling über sein Buch. Und dieses Vorhaben gelingt. "Das Elser-Eck" verbreitet stets eine sehr positive Atmosphäre und Lebensfreude, egal welchen Herausforderungen sich die Bukowski gerade stellen müssen.
1957 in Bremen geboren, hatte Will Gmehling zuerst Bilder für Erwachsene gemalt, bis er auf die Idee kam, Bücher für Kinder zu schreiben. Seit 1994 ist er Kinderbuchautor. Gmehling lebt mit seinem Sohn direkt am Wasser, mitten in Bremen. In dieser alten, vom Seewind stets gut durchlüfteten Stadt, erfindet er Geschichten. Die besten Ideen kommen ihm meistens, wenn er gerade im Schwimmbad ist. Aus diesen Geschichten werden dann, versehen mit Bildern verschiedener Illustratoren, Bücher, die schon in viele Sprachen übersetzt wurden. 2020 wurde Will Gmehling mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.
Die Geschichte der Familie Bukowski ist beim Peter Hammer Verlag erschienen und begann mit dem Titel "Freibad", wurde mit "Nächste Runde" fortgesetzt und fand jetzt ihren dritten Ableger in "Das Elser-Eck". Es ist eine Geschichte, die durchaus für jeden – auch den ein oder anderen Erwachsen – ein gelungenes Lesevergnügen ist und zeigt wieder einmal die Vielfalt und das Talent der Bremer Literaturszene, gerade auch im Hinblick auf die Bremer Bewerbung als City of Literature.
Diese Pressemitteilung ist Teil einer Serie, in der über die Projekte der Künstler informiert wird, die über das Corona-Stipendienprogramm des Senators für Kultur finanziert werden. In dieser Reihe bereits erschienen sind:
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