In Bremen-Walle gibt es einen kleinen Platz, der im Volksmund der Bremerinnen und Bremer "Eisdielenplatz" genannt wird. Dieser Platz, der an der Bremerhavener Straße, Ecke Vegesacker Straße und Grenzstraße liegt, bekommt nun einen offiziellen Namen: Familie-David-Platz soll das dreiecksähnliche Areal fortan heißen. Der Legendentext zum Straßennamensschild wird lauten: "Die jüdische Familie David führte in Bremen Walle das 'Kaufhaus des Westens'. In der NS-Zeit wurde die Familie Opfer von rassistischer Verfolgung."
Damit will die städtische Deputation für Mobilität, Bau und Stadtentwicklung in der Sitzung vom 1. September 2022 dem Wunsch des Beirates Walle folgen. Der zuständige Beirat hat den Namens-Vorschlag aus der Nachbarschaft aufgenommen, mit dem Kulturhaus Walle beraten und beschlossen. Das Entscheidungsrecht für Straßenbenennungen mit Stadtteilbezug liegt bei den jeweiligen Beiräten. Die Kosten für die Beschaffung und Anbringung des Schildes werden aus dem Stadtteilbudget finanziert. Das Bremer Staatsarchiv hat dem Vorschlag gegenüber keine Einwände erhoben.
Das "Kaufhaus des Westens" befand sich in einem Eckhaus an der Bremerhavener Straße / Ecke Vegesacker Straße.
"Dem Vorschlag des Ortsamtes folgen wir gerne, denn zum einen wird der gesamten Familie David gedacht, die dort das 'Kaufhaus des Westens' geführt hat und durch den Nationalsozialismus rassistische Verfolgung erleiden musste. Zum anderen ist mit der Benennung der Stadtteilbezug zu Bremen-Walle deutlich gegeben", sagte Senatorin Dr. Maike Schaefer vor der Deputationsbefassung.
Ansprechpartner für die Medien:
Jens Tittmann, Pressesprecher bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Tel.: (0421) 361-6012, E-Mail: jens.tittmann@umwelt.bremen.de