Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Verkehr, Stadtentwicklung und Wohnungsbau (SKUMS) verfolgt auf der Grundlage des Stadtentwicklungsplans Wohnen 2030 (STEP Wohnen 2030), das Ziel, mehr Wohnen in der Innenstadt zu etablieren. "Ich freue mich, dass es mit der Umsetzung des von meinem Ressort auf den Weg gebrachten Bebauungsplans und den derzeit geplanten Wohnprojekten in der Obernstraße und am Hanseatenhof gelingt, das Thema Wohnen in der zentralen Bremer Innenstadt sichtbar zu verankern und weiter voranzutreiben. Diese guten Beispiele sollen Schule machen", sagt Senatorin Dr. Maike Schaefer. Dazu wird ihr Ressort morgen (1. September 2022) in der zuständigen Deputation für Mobilität, Bau und Stadtentwicklung berichten.
In weiten Teilen der Altstadt spielte das Wohnen bislang eine untergeordnete Rolle. Mit der vorhandenen Nutzungsmischung aus Einzelhandel, Dienstleistungen, Verwaltung, Gastronomie und Kultur sind in der Altstadt zentrale Funktionen des Oberzentrums Bremen gebündelt. Voraussetzung für ein lebendiges Zentrum ist es jedoch, auch in weiteren, zentraler gelegenen Bereichen Wohnraum in Form eines differenzierten Wohnungsangebots für verschiedene Zielgruppen mit bezahlbaren Mieten und für unterschiedliche Wohnanspruche und Lebenslagen zu schaffen.
Instrumente wirken
Inzwischen wird deutlich, dass die vom Ressort auf den Weg gebrachten Instrumente für die Stärkung des innerstädtischen Wohnens ihre Wirkung zeigen. So ermöglicht der im Jahr 2016 beschlossene Bebauungsplan 2440 für weite Teile der Altstadt Wohnen ab dem 1. oder 2. Obergeschoss. Davor waren Wohnnutzungen in weiten Teilbereichen der Altstadt ausgeschlossen oder nur ausnahmsweise zulässig. In den vergangenen sechs Jahren sind im Geltungsbereich des Bebauungsplans jährlich etwa 30 Wohneinheiten neu entstanden. Aktuell befinden sich mehrere große Wohnbauvorhaben in der Entwicklung, durch die über 200 weitere neue Wohneinheiten im Zentrum entstehen werden.
Das zeigt, dass die im November 2021 vom Senat behandelte "Strategie Bremen Centrum 2030" und das von Wohnnutzung geprägte Zielbild "2030 ist das Centrum vor allem abwechslungsreich und durchmischt" umgesetzt wird.
Die Innenstadt soll durch ihre verschiedenen Quartiere und die Dichte vielfältiger Funktionen erlebbar werden. Wohnen hat dabei eine hohe Bedeutung – bezahlbar und für verschiedene Gruppen ausgerichtet, macht es das Centrum zum vielfaltigen nachbarschaftlichen Ort. Ein wichtiger Baustein für ein lebendiges Centrum ist es, ein differenziertes Wohnungsangebot für verschiedene Zielgruppen zu schaffen, insbesondere Wohnraum zu bezahlbaren Mieten und für unterschiedliche Wohnanspruche und Lebenslagen. So sind besondere Angebote für Co-Living, Cluster-Wohnen mit Gemeinschaftsräumen, für Ältere, Multilokale und insbesondere Studierende und Auszubildende im Centrum zu entwickeln. Zudem soll sich familienfreundliches Wohnen im Zentrum etablieren, was eine parallele Ergänzung der sozialen Infrastruktur für Kinder, Jugendliche (Schulen, Spielplatze, Kitas) und eine entsprechende Wohnumfeldgestaltung bedeutet.
Neuer Raum für neue Nutzungskonzepte
Neben der Ertüchtigung von Bestandsgebäuden für neues Wohnen wird Ziel sein, weitere Potenziale im Neubau und neue Wohnlagen zu erschließen. Es zeichnet sich bereits ab, dass immer weniger Verkaufsflächen gebraucht werden und viele Büroflächen untergenutzt sind – dadurch lässt sich mehr Raum für Wohnen gewinnen. Gerade die Umwandlung von Büroflächen zu neuen Wohnungen wird vorangebracht – das bietet ideale Voraussetzungen für neue gemeinschaftliche Wohnformen wie Co-Living und Cluster-Wohnen und stellt einen wichtigen Beitrag zur Nutzung Grauer Energie dar.
Neuer Wohnraum in der Stadtmitte ist dabei immer als ein Nutzungsbaustein in gemischt genutzten Gebäuden und Arealen zu verstehen und zu entwickeln. Herausforderungen werden unter anderem in den besonderen Grundstücks- und Gebäudekonfigurationen gesehen. Die sehr kompakt bebauten, tiefen Grundstücke sind oftmals nicht ohne weiteres für eine Wohnnutzung geeignet. Der Aufwand für eine Umnutzung, die immer auch mit einer erheblichen und damit kostenintensiven Ertüchtigung des Bestandes oder einer besonderen Lösung für einen Neubau einhergeht, bietet zugleich die Chance, mit neuen energetischen Standards und der Nutzung von Dachflächen für PV-Anlagen und eine Begrünung nachhaltige Lösungen mitten in der Stadt zu entwickeln.
Ansprechpartner für die Medien:
Jens Tittmann, Pressesprecher bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Tel.: (0421) 361-6012, E-Mail: jens.tittmann@umwelt.bremen.de