Renaturierungsfläche im Blockland offiziell geflutet
19.09.2022Mit der Kompensationsmaßnahme am Kreuzdeich in Borgfeld hat das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) gemeinsam mit Projektpartnerinnen und -partnern eines der größten Ausgleichsprojekte im Raum Bremen nun nahezu abgeschlossen: Auf einer rund 25 Hektar großen Gesamtfläche wird eine etwa 17 Hektar große Überschwemmungslandschaft, ein so genannter Polder, entstehen.
Gestartet wurde die Flutung am heutigen Montag, 19. September 2022, offiziell durch Dr. Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau durch das manuelle Öffnen der Schleusen im Rahmen eines Festaktes im Blockland.
Ziel der Maßnahme ist die Schaffung naturnaher Biotopkomplexe, in denen sich seltene Pflanzen- und Tierarten ansiedeln können. Die Flächen sollen gleichzeitig der Naherholung und dem Naturerleben für Bürgerinnen und Bürger dienen. So kann die Überschwemmungsfläche dank eines zusätzlich angelegten Gehweges komplett umwandert werden. Neben dem bereits vorhandenen Rastplatz auf dem Deich wurde ein Aussichtshügel inklusive zweier Bänke neu angelegt. Von dort aus lässt sich das rege Treiben der rastenden Wasservögel beobachten. Das Gebiet wird im Osten durch die Anpflanzung eines Waldstückes abgegrenzt.
Dazu Dr. Maiker Schaefer: "Wir geben der Natur hiermit ein Stück Fläche zurück. Künftig können sich hier seltene Pflanzen- und Tierarten ansiedeln. Ich freue mich, mit der heutigen Flutung den Startschuss zu diesem wertvollen Projekt geben zu können, das nicht nur der Natur einen Mehrwert bietet. Die Überschwemmungslandschaft lädt auch Bürgerinnen und Bürger zur Naherholung ein."
Neben Senatorin Schaefer hielten Karl-Heinz Bramsiepe, Leiter des Ortsamts Borgfeld, Axel Theilen aus dem Referat für Naturschutz und Landschaftspflege bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau und Simone Hegner, Leiterin des Referats Infrastrukturentwicklungen Dritter und Umweltangelegenheiten im ASV, eine kurze Rede, in der die Bedeutsamkeit der Umweltschutzmaßnahme herausgestellt wurde. Simone Hegner betonte in ihrem Grußwort: "Voraussetzung für das Gelingen der Renaturierung am Kreuzdeich war die gute Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Behörden und Institutionen, insbesondere Naturschutzbehörde, Wasserbehörde, Stadtplanung, Immobilien Bremen, ASV, Deichverband am rechten Weserufer und haneg, die sich auch nach Abschluss der Arbeiten fortsetzen wird. Nicht zu vergessen ist zudem der langjährige Einsatz des beauftragten Planungsbüros."
Bei der Renaturierungsfläche handelt es sich um einen sogenannten Kompensationsflächenpool. Dieser wurde vorgesehen, um die großflächige Versiegelung in den Baugebieten Borgfeld-Ost und Borgfeld-West auszugleichen, ein Teilstück der Autobahn 281, den Ersatzbau der Wümmebrücke, die Anbindung der Ortsentlastungsstraße Lilienthal sowie den Bau der Straßenbahnlinien 4 von Borgfeld bis zum Falkenberger Kreuz. Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen sind gesetzlich vorgeschrieben.
Damit ausreichend Wasser in den Polder mit Flach- und Tiefengewässer eingeleitet werden kann, wurde der Borgfelder Deich für den Einbau eines Einlassbauwerkes zur Wümme geöffnet und im Anschluss in einen hochwassersicheren Zustand zurückgeführt.
Konkret bedeutet dies, dass die Hanseatische Naturentwicklung GmbH (haneg) für das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) die ARGE Kreuzdeich unter anderem damit beauftragt hat, ein 31 Meter langes Stahlrohr in den Deich zu verlegen, durch das das Wümme-Wasser eingeleitet wird.
Die Einleitung wird künftig automatisch gesteuert. So ist gewährleistet, dass die vorgesehene Stauhöhe eingehalten wird.
Mit Gesamtkosten von rund 3 Millionen Euro liegt das Projekt im Kostenrahmen der 2020 von der Deputation genehmigten Mittel.
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