Bürgerhäuser sind Orte für gesellschaftliche Vielfalt und Begegnung, auch und gerade in den vielfältigen Herausforderungen der Gegenwart. Auf 70 Jahre engagierte Arbeit als Anlaufstelle für Bremer Bürgerinnen und Bürger kann das älteste Bremer Bürgerhaus zurückblicken. Am Donnerstag (29. September 2022) feierte das Nachbarschaftshaus e.V. Helene Kaisen sein besonderes Jubiläum. Bremens Bürgermeister und Kultursenator Dr. Andreas Bovenschulte begrüßte zusammen mit Peter Sakuth, dem Vorstandsvorsitzenden von Nachbarschaftshaus Bremen e.V., die Gäste. Als weiterer Redner hielt der Kulturwissenschaftler Davide Brocchi einen Impulsvortrag.
"Das Jubiläum des Nachbarschaftshauses Helene Kaisen markiert ein für alle Bremer Bürgerhäuser bedeutsames Datum: Denn unter dem Namen Nachbarschaftshaus Ohlenhof war Bremens erstes Bürgerhaus am 26. Mai 1952 eröffnet worden", betonte Bovenschulte und hob in seiner Rede die Geschichte und besondere Bedeutung der Bürgerhäuser als Anlaufpunkt und als Ort des sozialen Zusammenhalts hervor.
Das Nachbarschaftshaus Helene Kaisen ist eines von mittlerweile neun Bremer Bürgerhäusern und hatte als erstes seiner Art dabei Modellcharakter. Das Bürgerhaus wurde nach dem zweiten Weltkrieg mit Hilfe und auf Initiative der Unitarier – eine US-amerikanische Religionsgemeinschaft mit Sitz in Boston, die den Wiederaufbau Deutschlands tatkräftig unterstützte – unter dem Namen Nachbarschaftshaus Ohlenhof gegründet. Das Ziel des bereits in den USA bewährten Prinzips der "Settlements" (Bürgerhäuser) lautete "Hilfe zur Selbsthilfe für alle notleidenden Menschen – unabhängig von Religion, Rasse und Nationalität".
Der bereits 1951 gegründete Verein Nachbarschaftshaus Bremen trieb die Gründung durch die späteren Träger des Hauses voran: die Stadt Bremen, Arbeiterwohlfahrt-Hauptausschuss in Bonn sowie den Ortsausschuss der Arbeiterwohlfahrt Bremen. Die spätere Namensgeberin des Bürgerhauses, das liebevoll auch unter der Bezeichnung Na' bekannt ist, die damalige Bürgermeistergattin Helene Kaisen, war später auch die Vereinsvorsitzende.
Das Haus versteht sich als niedrigschwelliger und barrierefreier Ort, der Menschen unabhängig von ihrer Herkunft zusammenführt. Fünf hauptamtliche und 100 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen dafür, dass das Na‘ seine bedeutsame integrative Arbeit leisten kann. Mit rund 100.000 Besucherinnen und Besuchern pro Jahr vor der Pandemie erhielt das Haus bisher viel Zuspruch. Bovenschulte bedankte sich herzlich für das tatkräftige Engagement für die wichtige Arbeit im Stadtteil und sicherte dem Haus auch weiterhin seine Unterstützung als Kultursenator zu.
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