Umwelt-Deputation gibt Startschuss für "Biodiverse Cities" in Gröpelingen
15.03.2023Mehr Natur in der Stadt hilft nicht nur, um sich gegen die Auswirkungen der Klimakrise wie Hitze oder Starkregen zu wappnen. Mehr Natur in der Stadt bietet gleichzeitig die Gelegenheit, den dramatischen Verlust der Biodiversität zu bekämpfen. Dieses Potenzial soll nun in einem neuen Projekt aktiv genutzt werden: Im Rahmen des Pilot-Projekts "Biodiverse Cities" sollen im Stadterneuerungsgebiet in Gröpelingen künftig naturbasierte Maßnahmen für verbesserte Klimaresilienz und Biodiversität entwickelt und begleitet werden. Für die Umsetzung wurden seitens des Umweltressorts Fördermittel bei der EU beantragt, die im September 2022 bewilligt wurden. Die Gesamtkosten für eine vierjährige Projektlaufzeit belaufen sich für Bremen auf rund 365.000 Euro, die Förderquote der EU liegt bei 60 Prozent. Einer entsprechenden Ko-Finanzierung hat die Deputation für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft und Tierökologie auf ihrer heutigen Sitzung (15. März 2023) zugestimmt.
In Gröpelingen werden damit in den kommenden drei Jahren pilothafte Maßnahmen der naturbasierten Klimaanpassung partizipativ mit Akteurinnen und Akteuren vor Ort entwickelt: typische, naturbasierte Lösungen wie Entsiegelungsmaßnahmen, Grünstrukturen, multifunktionale Flächen sorgen für positive Effekte für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels und bieten Möglichkeiten, die Biodiversität und Aufenthaltsqualität im Stadtraum zu verbessern. Ebendiese Verknüpfung aktiv herzustellen, ist Ziel von "Biodiverse Cities" in Bremen. Zusätzlich wird während des Partizipationsprozesses nach Wegen gesucht, um private Flächen zu aktivieren und hinsichtlich der Klimaanpassung sowie mit Blick auf die Biodiversität durch naturbasierte Maßnahmen zu qualifizieren.
"Der Verlust der biologischen Vielfalt und die Folgen der Klimakrise gehören zu den größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit und erfordern insbesondere im urbanen Raum innovative Lösungen. Naturbasierte Ansätze der Klimaanpassung wie Biotopflächen, Pocket Parks, temporäre Grüninfrastrukturen oder Ähnliches bieten innovative Möglichkeiten, nicht nur vor Extremwetterereignissen zu schützen und damit die lokale Klimaresilienz zu steigern, sondern erlauben auch die biologische Vielfalt im urbanen Raum zu erhöhen. Ich freue mich, dass es unserem Ressort gelungen ist, die nötigen EU-Mittel aus dem INTERREG-Nordseeprogramm zu akquirieren, um diese komplexen Aufgaben voranzubringen", so Senatorin Dr. Maike Schaefer.
Bis zum Jahr 2026 werden verschiedene Pilotmaßnahmen, sogenannte bioNBS (Biodiverse Nature-Based Solutions), in unterschiedlichen urbanen Kontexten entwickelt und umgesetzt. Neben dem Umweltressort sind die Bremer Umwelt Beratung e. V. und das artec Forschungszentrum Nachhaltigkeit der Universität Bremen weitere Partnerinnen und Partner des Projekts in Bremen.
Als Partnerstadt wird Bremen zwei Piloträume aus dem Stadterneuerungsgebiet Gröpelingen in den Fokus nehmen. Neben der Umsetzung von zwei bioNBS-Maßnahmen sollen weitere Ansätze in den Piloträumen erprobt werden. Zum Beispiel wie durch verschiedene Beteiligungsformate und ko-kreative Prozesse die Aufmerksamkeit für Biodiversität und Klimaanpassung vor Ort gesteigert werden kann. Nicht zuletzt sollen die Erkenntnisse aus "Biodiverse Cities" eine integrierte Quartiersentwicklung in Bremen unterstützend vorantreiben, damit Mensch und Natur gemeinsam wachsen können.
Weiterführende Informationen zum Projekt:
www.klimaanpassung.bremen.de/projekte/biodiverse-cities-22710
www.uni-bremen.de/artec/forschung/laufende-projekte/biodiverse-cities-interreg-north-sea-program
www.bremer-umwelt-beratung.de/Service-Aktuelles.html?newsID=1672#acon
Ansprechpartnerin für die Medien:
Linda Neddermann, Pressesprecherin bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Tel.: (0421) 361-79199, E-Mail: linda.neddermann@umwelt.bremen.de