Das Deutsche Kinderhilfswerk und die Stadtgemeinde Bremen rufen zu Bewerbungen um Fördermittel im Rahmen der Gemeinschaftsaktion "SpielRäume schaffen" auf. Dafür stellen das Deutsche Kinderhilfswerk und die Stadt aktuell 85.000 Euro bereit. In diesem Jahr sollen über den Förderfonds insbesondere Projekte zum Thema "Inklusives Spielen" gefördert werden. Um inklusives Spiel zu ermöglichen, sollten Spielräume so gestaltet sein, dass sie auf vielfältige Art und Weise von möglichst allen Kindern entsprechend ihrer Fähigkeiten und Bedürfnisse erreicht und genutzt werden können.
Grundsätzliches Ziel der Gemeinschaftsaktion zwischen der Stadtgemeinde Bremen und dem Deutschen Kinderhilfswerk ist es, kostenfreie öffentlich zugängliche Spiel-, Bewegungs- und Aufenthaltsflächen für Kinder und Jugendliche zu schaffen oder bestehende Flächen zu verbessern. Außerdem können Spielaktionen für Kinder gefördert werden. Besonders wichtig ist dabei die Beteiligung der Kinder und Jugendlichen an der Planung und Ausführung der Projekte. Gemäß den neuen Förderrichtlinien, die seit Kurzem gelten, wird Interessierten die Unterhaltung kleiner Spielflächen im öffentlichen Raum noch einfacher gemacht. Hiermit soll Menschen, die sich für mehr und bessere Spielmöglichkeiten und eine kinderfreundlichere Stadt einsetzen, ihr Engagement erleichtert werden. Die Förderung beträgt grundsätzlich bis zu 5.000 Euro, für besonders herausragende Projekte ist eine Förderung bis zu 10.000 Euro möglich.
"Wir haben in den vergangenen Jahren sehr viel Geld in die Hand genommen, um Spielplätze in Bremen zu sanieren und neu zu gestalten. Dabei haben wir die Barrierefreiheit bei jeder Maßnahme im Blick", sagt Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport der Freien Hansestadt Bremen. "Wir wollen diesen Ansatz über die Gemeinschaftsaktion 'SpielRäume schaffen' nun auch in die Breite tragen und damit Spielflächen erreichen, für die mein Haus nicht unmittelbar zuständig ist."
"Es ist kein Wunder, dass die Klagen darüber, dass sich unsere Kinder im Alltag nicht mehr ausreichend bewegen, immer mehr zunehmen. Sind sie doch vielfach die Opfer von Wohnraumverdichtung, auf das Auto zugeschnittenen Verkehrsflächen und vernachlässigten Spielräumen. In diesem Jahr wollen wir einen besonderen Fokus auf das Thema 'Inklusives Spielen' lenken. Insbesondere für Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen sind klassische Spielplätze häufig nicht oder nur sehr eingeschränkt nutzbar, auch wenn in Bremen hier im Bundesvergleich schon eine Menge getan wird. Inklusion ist aber noch mehr: Inklusion zu gestalten, bedeutet für uns, Räume und Spielgelegenheiten zu schaffen, in denen die Teilhabe aller Kinder unabhängig von sozioökonomischen Hintergründen, Nationalität, Kultur, Alter, Geschlecht und persönlichen körperlichen und geistigen Fähigkeiten stattfindet. Wir müssen also auch beim Spielen die Voraussetzungen dafür schaffen, jedem Kind gerecht zu werden", betont Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes.
Im Rahmen der Gemeinschaftsaktion sind seit 1997 vielfältige Projekte in ganz Bremen entstanden: kleinere Spielflächen im Wohnumfeld oder im Straßenbegleitgrün, neue Spielgeräte auf öffentlich zugänglichen Kita- und Schulhöfen oder auf dem Gelände von Kirchen und Vereinen, mobiles Spielmaterial für temporäre Spielstraßen. Von der Förderung ausgeschlossen sind Projekte auf Spielplätzen, für die es gesetzliche Regelungen gibt, beispielsweise hausnahe Spielplätze nach dem ersten Ortsgesetz und öffentliche Spielplätze. Eine Förderung kann drei Jahre in Folge beantragt werden. Alle Antragstellenden verpflichten sich, den Spielraum nach dem zuletzt gestellten Antrag fünf Jahre offen zu halten.
Weitere Informationen zur Antragstellung und zu den Förderrichtlinien gibt es auf der Homepage des Deutschen Kinderhilfswerkes unter www.dkhw.de/foerderfonds/bremen. Außerdem berät der Verein SpielLandschaftStadt e.V. Interessierte und hilft bei der Antragstellung und der Abrechnung (Kontakt über www.spielend-stadt-gestalten.de oder www.spiellandschaft-bremen.de).
Um das Thema "Inklusives Spielen" geht es auch bei einem Fachtag "Ein Spielplatz für alle – Inklusive Gestaltung von Spielräumen und Planung und kommunaler Praxis" am 12. Mai 2023 in Bremen. Kinder mit und ohne Beeinträchtigung gehen gemeinsam zur Kita und in die Schule, aber wo können sie nachmittags gemeinsam spielen? Braucht man dafür extra Spielplätze oder können die bestehenden Spielplätze besser zugänglich und bespielbar für alle werden? Wieviel Mehraufwand ist für die inklusive Gestaltung von Spielplätzen notwendig, und wieviel mehr an Spielwert für alle wird dadurch geschaffen? Um diese Fragen und darum, welche Rahmenbedingungen für inklusives Spielen nötig sind und wie Veränderung gelingen kann, wird es beim Fachtag gehen. Weitere Infos zum Fachtag unter www.dkhw.de/fachtag-inklusion-bremen.
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