Mehr als 200 Bewerbungen aus der Freien Szene Bremen erreichten das "Zentrum für Kunst" in Woltmershausen nach den Ausschreibungen im Frühjahr 2023 für die Residenzen in den Bereichen bildende Kunst, darstellende Künste und Musik. "Die Qualität der eingereichten Bewerbungen war unglaublich hoch. Die drei Fach-Jurys haben sich die Auswahl nicht einfach gemacht", sagt Nicole Nowak, Referatsleitung für das "Zentrum für Kunst" beim Senator für Kultur. Nun stehen die Künstlerinnen, Künstler und Ensembles fest, die ab sofort die 5.500 Quadratmeter im Tabakquartier mit Leben und – vor allem mit Kunst – füllen. Insgesamt wurden drei Residenzen für darstellende Künste, eine musikalische und eine Musik-Theater-Residenz sowie über 40 Atelierplätze an bildende Künstlerinnen und Künstler vergeben. Ihnen steht die gesamte Infrastruktur ab sofort zur Verfügung – technisch, fachlich und räumlich.
Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz äußert sich mit Vorfreude auf den Beginn der Produktionen: "Das, was jahrelang in einem partizipativen Prozess entwickelt und im Zentrum für Kunst örtlich umgesetzt wurde, findet nun endlich auch künstlerisch statt. Ich bin sicher, dass das Zentrum für Kunst das Potential hat, zu einer Erfolgsgeschichte zu werden, indem die Freie Kunstszene Bremens gute Produktionsbedingungen erhält, um spartenübergreifend kreativ und professionell arbeiten zu können. Dafür braucht es aber auch Geduld, falls am Anfang noch nicht alles ganz perfekt laufen sollte."
Es gab ein paar Kriterien, die zu erfüllen waren, um die Chance auf eine Residenz im Zentrum für Kunst zu bekommen: Spartenübergreifend war ein Wohnsitz in Bremen und die Arbeit als professionell arbeitende freie Künstlerin beziehungsweise Künstler obligatorisch. Die darstellenden und musikalischen Bewerberinnen und Bewerber mussten zusätzlich konkrete Projektideen formulieren, wohingegen sich die bildenden Künstlerinnen und Künstler mit einem Motivationsschreiben um einen Atelierplatz beworben haben. Biografische Daten oder die aktuelle Karrierestufe waren weniger wichtig. Im Gegenteil; die externen Expertinnen und Experten der Jurys sowie der Kurator des Zentrums für Kunst, Hans König, achteten bewusst auf eine Durchmischung, genauso wie auf Diversität und eine geschlechtliche Parität. Dementsprechend reicht die Altersspanne der Residentinnen und Residenten von Anfang 20 bis über 70 Jahren, sie kommen frisch von einer Kunsthochschule oder sind bereits voll etabliert, werden die Räume für konkrete neue Vorhaben nutzen oder zur Weiterentwicklung ihrer Kunst.
Das gesamte Spektrum der Bildenden Kunst findet sich in der Auswahl für die Atelierstipendien wieder: Malerei, Zeichnung, Fotografie und Bildhauerei sind ebenso vertreten wie Konzeptuelle Kunst, Intermediale Kunst oder Performances. "Wir sind schon jetzt auf die unterschiedlichen Arbeiten gespannt, die in den nächsten Jahren hier im Tabakquartier entstehen werden", freut sich Kurator Hans König.
Erste offizielle Spielzeit ab September
Nach den Aufführungen im Rahmen des Pre-Openings ab Spätsommer 2022, dem großen Eröffnungswochenende im Januar und den darauffolgenden Veranstaltungen im Frühjahr startet ab September 2023 die erste offizielle Spielzeit in den Räumen des Zentrums für Kunst. Sie dauert bis zum Juni 2024 an. Zum Auftakt präsentieren zunächst die vier darstellenden und eine musikalische Residenz ihr Können für das Publikum. Danach stehen auch weitere Ensembles aus der Freien Szene Bremens auf den Bühnen der zwei Theatersäle. Die Bildenden Künstlerinnen und Künstler arbeiten im geschützten Raum, öffnen ihre Türen allerdings wiederholt für Tischgespräche, Atelierrundgänge und eigene Formate, die von den Residentinnen und Residenten selbst entwickelt werden.
Die Veranstaltungen im Zentrum für Kunst werden im Internet veröffentlicht unter www.kultur.bremen.de/service/freie-kunst-im-tabakquartier-20370.
Details zu den einzelnen Residenzen sind in dem weiterführenden PDF-Dokument hinterlegt. (pdf, 598.5 KB)
Achtung Redaktionen:
Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen die Fotos zu dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an. Fotos: Kulturressort / Fred Dott / Jimmy Dao Sheng Liu
Eugeni (jpg, 147.4 KB)
Kunstwerk Managerial Class (jpg, 930.2 KB)
Performance und Klanginstallation (jpg, 1.4 MB)
Ansprechpersonen für die Medien: