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Sonstige

Vorsicht beim Rasenmähen

17.07.2023

Pressemitteilung der Landestierschutzbeauftragten

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Wer einen Garten hat, muss es im Sommer zwangsläufig tun – den Rasen mähen. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich hierbei Mähroboter, die einem die Arbeit abnehmen. Tatsächlich birgt das alltägliche Mähen jedoch oftmals übersehene Tier- und Naturschutzprobleme. Insbesondere betroffen sind hiervon Insekten und Igel.

"Igel flüchten nicht bei Gefahr, sondern rollen sich zusammen, um den Feind mit ihren Stacheln abzuhalten. Gegen Mähroboter sind sie jedoch wehrlos und erleiden üble Schnittwunden, die sich entzünden und zum Tod der Tiere führen können", erklärt Prof. Dr. Sibylle Wenzel, Tierschutzbeauftragte des Landes Bremen. Insbesondere wer seinen Mähroboter in der Dämmerung oder nachts laufen lässt, gefährdet das Leben und die Gesundheit unserer Igel in hohem Maße. Wird der Rasen schließlich zu kurz gehalten, finden Insekten keine Nahrung mehr. Bienen suchen vergeblich nach den lebenswichtigen Blütenpollen. Die tierliche Artenvielfalt leidet unter grüner Monokultur. Beispielsweise gibt es in Deutschland Wildbienenarten, deren Weibchen ausschließlich Pollen einer einzigen Pflanzengattung sammeln. Werden nun in ihrem Flugradius Grünflächen wöchentlich in die Blütenlosigkeit getrimmt, fehlt ihnen die Nahrung und ein ganzes Bienenvolk stirbt.

"Das allgemeine Insektensterben ist ein bekanntes Problem und es ist doch eine gute Sache, dass der Mensch bereits etwas dagegen tun kann, indem er einfach nur den Rasen höher und auch den Blüten Raum zum wachsen lässt", so Sibylle Wenzel. Der Rasen muss nicht wuchern, aber es benötigt eben die richtige Schnitthöhe, damit Pflanzen zur Blüte kommen können und damit den Insekten Nahrung und einen geschützten Lebensraum bieten. Darüber hinaus kann bei der Auswahl eines Mährobotermodells darauf geachtet werden, dass dieses über Mechanismen zum Schutz kleiner Tiere verfügt. Daher regt Sibylle Wenzel an: "Lassen Sie uns die körperliche Unversehrtheit der Tiere schützen und den Tieren ihre Nahrung und ihren Lebensraum direkt vor unserer eigenen Haustür erhalten, indem wir unseren Rasen ein wenig wilder wachsen lassen."

Ansprechpartnerin für die Medien:
Prof. Dr. Sibylle Wenzel, Landestierschutzbeauftragte Bremen, Tel.: (0421) 361-92030, E-Mail: sibylle.wenzel@landestierschutz.bremen.de