Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper wird mit einem Senatsempfang am Mittwoch, dem 22. Juni, um 16 Uhr in der Oberen Rathaushalle die Leistungen derjenigen würdigen, die aktiv am Bremer Förderprojekt für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund beteiligt sind.
Seit fünf Jahren haben zukünftige Lehrkräfte in Bremen die Möglichkeit, sich schon während des Studiums ganz praktisch im sprachlich orientierten Förderunterricht für Migrantinnen und Migranten zu erproben. Damals waren es zunächst nur wenige Studierende, die in einem Seminar interkulturelle Kompetenzen, aber auch Grundkenntnisse in Deutsch als Zweitsprache sowie Mehrsprachigkeit erwarben, um diese in den Förderunterricht des Projekts einzubringen.
Inzwischen haben 200 Studierende Förderunterricht erteilt. Dieser Unterricht wurde von mehr als 800 Jugendlichen wahrgenommen, die mindestens einmal pro Woche den oft langen Weg zur Universität auch nach der Schule noch auf sich genommen haben, um in Kleingruppen von Studierenden fachlich und sprachlich gefördert zu werden. Möglich wurde das Projekt durch das Engagement von Frau Professorin Yasemin Karakasoglu, die es bereits in Essen kennengelernt hatte und eine Förderung auch in Bremen erwirkt hat.
Das von der Stiftung Mercator initiierte Projekt „Förderunterricht für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund“ wird bundesweit an derzeit 28 Standorten durchgeführt. Seit 2004 unterstützt die Stiftung das Projekt bundesweit mit einer Gesamtfördersumme in Höhe von zehn Millionen Euro.
Die positive Bilanz dieses Förderunterrichts hat dazu geführt, dass es ein Jahr nach Bestehen von der Sekundarstufe I auf die Sekundarstufe II erweitert worden ist. Ein Teil der Oberstufenschülerschaft nimmt an dem Projektteil MiCoach teil, dessen Ziel die Studien- und Berufsorientierung ist.
Ab August 2011 wird das Projekt komplementär finanziert. Die Stiftung Mercator und die Senatorin für Bildung und Wissenschaft sowie die Universität Bremen haben dafür eine bis Dezember 2013 reichende Vereinbarung geschlossen. Die Stiftung unterstützt das Projekt in einem Umfang von 80.000 Euro, die Senatorin für Bildung und Wissenschaft und die Universität mit einer Koordinierungsstelle. Die Projektleitung ist derzeit auf der Suche nach Unterstützern, die das Fortbestehen des Projekts auch über das Jahr 2013 hinaus sichern.