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Der Senator für Kultur

Quellen zum bremischen Personenstand ab sofort frei online zugänglich

Meilenstein für die bremische Personenforschung

19.10.2023
Der Außeneinband eines Zivilstandsregisters zum Kirchspiel Lesum 1810. Foto: Staatsarchiv
Der Außeneinband eines Zivilstandsregisters zum Kirchspiel Lesum 1810. Foto: Staatsarchiv

Seit mehr als 200 Jahren werden in Bremen die Angaben zu allen Geburten, Heiraten und Todesfällen von Bremerinnen und Bremern schriftlich erfasst. Dies geschah seit 1810 zunächst in den Zivilstands-Ämtern und seit 1874/76 bis heute in den Standesämtern. Alle älteren Unterlagen hierzu verwahrt das Staatsarchiv Bremen – ein enormer Quellenschatz von großer Bedeutung für die Forschung. Interessierten wurde aus ihm bislang überwiegend schriftlich Auskunft erteilt.

Um Forschung und Öffentlichkeit einen leichteren und direkten Zugang zu ermöglichen, haben das Staatsarchiv Bremen und die "Gesellschaft für Familienforschung e.V. Bremen, MAUS" in einem gemeinsamen Projekt circa eine Million Scans angefertigt und diese jetzt online gestellt. Damit ist die durchgehende Überlieferung der bremischen Personenstandsunterlagen von 1810 bis 1992 (wg. Datenschutz Geburten ab 1912, Heiraten ab 1942, Todesfälle ab 1992) frei zugänglich. Fotos (Scans) der Unterlagen können nun von Interessierten weltweit ohne Registrierung und vor allem kostenlos durch einen einfachen Klick heruntergeladen werden.

Der Heiratseintrag von Wilhelm und Helene Kaisen vom 1. Mai 1916. Foto: Staatsarchiv
Der Heiratseintrag von Wilhelm und Helene Kaisen vom 1. Mai 1916. Foto: Staatsarchiv

Da Bremen seit dem 19. Jahrhundert nicht nur der wichtigste Auswanderungshafen Mitteleuropas, sondern auch als Handels-, Gewerbe- und Industriestandort ein Ziel für Einwanderung aus verschiedensten Gebieten Deutschlands und Europas war, ist die aktuelle Freischaltung auch über den lokalen Rahmen hinaus bedeutsam. Interessierte von der Familien- bis zur Migrationsforschung können nun selbst auf die Quellen zugreifen, womit zukünftig viele aufwändige Anfragen und zeitraubende Recherchen vor Ort entfallen.

Ein Sterbebuch des Standesamts Bremen Mitte aus dem Jahr 1970. Foto: Staatsarchiv
Ein Sterbebuch des Standesamts Bremen Mitte aus dem Jahr 1970. Foto: Staatsarchiv

"Dies ist das Ergebnis eines in dieser Form und Größe deutschlandweit einmaligen Crowdsourcing-Projekts", betont der Leiter des Staatsarchivs, Prof. Dr. Konrad Elmshäuser. Dabei wurde in den vergangenen Jahren der gesamte Bremer Personenstand durch ein Team von Ehrenamtlichen der "MAUS Bremen" unter Leitung von Heinz Wiemann datenbankbasiert indexiert. Die Indexierung verlinkt jeweils auf die Verzeichnung im Archivinformationssystem Niedersachsen und Bremen "Arcinsys" und die dort angezeigten Scans. "Damit ist für die Nutzung ein attraktives Angebot mit hohem Recherchekomfort entstanden. Auch für die Bereiche Zivilstand und Stammtafeln stehen vergleichbare Projekte vor dem Abschluss und werden bald online zur Verfügung stehen", erläutert Prof. Elmshäuser.

Links zu den Verzeichnissen und weitere Informationen können der Bekanntmachung auf der Homepage des Staatsarchivs entnommen werden: www.staatsarchiv.bremen.de/aktuelles/neuigkeiten-14151

Mit dem aktuellen Projekt verbessert das Staatsarchiv den digitalen Bürgerservice durch die Online-Zugänglichmachung dieses zentralen Quellenbestands deutlich. Das Crowdsourcing-Projekt bot zudem Möglichkeiten zur aktiven Beteiligung von Volunteers.

Interessierte können nun Informationen zu Millionen unbekannter oder auch bekannter Bremerinnen und Bremer recherchieren (siehe Foto: Heiratseintrag von Bürgermeister Wilhelm Kaisen und Helene Kaisen von 1916).

Weitere Auskünfte erteilen gerne:

  • Viktor Pordzik (0421-361-10361) und Dr. Brigitta Nimz (0421-361-6233)
  • Projektleitung Staatsarchiv Bremen (0421-361-6221)
  • sowie Freya Rosan (Vorsitzende Gesellschaft für Familienforschung e.V. Bremen, MAUS)

Achtung Redaktionen:
Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen die Fotos zu dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an. Foto: Staatsarchiv

Ansprechpartner für die Medien:
Werner Wick, Pressesprecher beim Senator für Kultur, Tel.: (0421) 361-16173, E-Mail: werner.wick@kultur.bremen.de