Neue Studiengänge zur Finanz- und Steuerkriminalität
28.11.2023Das Institut für Polizei- und Sicherheitsforschung (IPoS) an der Hochschule für Öffentliche Verwaltung (HfÖV) hat von der Europäischen Kommission den Zuschlag erhalten, ein Jean-Monnet-Exzellenzzentrum für Forschung und Lehre mit dem Schwerpunkt 'Internationale Finanzermittlungen' einzurichten. Mit der Förderung verbunden ist die Verpflichtung, vier Curricula für neue Studiengänge im Bereich der Finanz- und Steuerkriminalität zu entwickeln. Neben der Hochschullehre werden am Exzellenzzentrum in Kooperation mit anderen Hochschulen und Universitäten auch Dissertationen betreut werden. Das Exzellenzzentrum wird mit EU-Institutionen wie der Anti-Geldwäsche-Behörde (AMLA), der Europäischen Staatsanwaltschaft, Europol, dem Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) ebenso eng zusammenarbeiten wie mit der Bundesbehörde zur Bekämpfung der Finanzkriminalität und bremischen Behörden.
Finanzsenator Björn Fecker: "Das Jean-Monnet-Exzellenzzentrum ist ein erheblicher Prestigegewinn. Das freut mich sehr für die hervorragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der HfÖV und am IPoS. Damit kann Bremen eine bundesweite Vorreiterrolle bei der praxisorientierten Forschung zu internationalen Finanzermittlungen einnehmen. Auch unsere Steuerverwaltung profitiert vom Wissenstransfer bei der Aus- und Fortbildung zu Themen wie Steuerhinterziehung, Geldwäsche und Compliance. Wir müssen alles daransetzen, Finanzkriminalität zu bekämpfen. Sie schadet der Gesellschaft und untergräbt das Vertrauen in den Rechtsstaat sowie die Integrität unseres Wirtschafts- und Finanzstandortes."
Prof. Dr. Luise Greuel, Rektorin der Hochschule für Öffentliche Verwaltung: "Für die HfÖV und das IPoS ist die Einrichtung des Exzellenzzentrums ein herausragender Erfolg, der ohne die Verzahnung unserer Expertise in den Fachbereichen 'Steuerverwaltungsdienst' und 'Polizeivollzugsdienst' sowie die herausragende wissenschaftliche Reputation und Vernetzung des IPoS nicht erreichbar gewesen wäre."
Prof. Dr. Arthur Hartmann, Leiter des Instituts für Polizei- und Sicherheitsforschung: "Mit der Forschung zur Finanz- und Steuerkriminalität, zur Geldwäsche und Vermögensabschöpfung haben die an der Hochschule in beiden Fachbereichen tätigen Expertinnen und Experten ein bedeutsames gemeinsames Arbeitsfeld entwickelt. Die Zuerkennung des Jean-Monnet-Exzellenzzentrums gibt unserem Engagement eine deutlich gestärkte Schubkraft. Wir freuen uns besonders, dass neben den neuen Forschungsperspektiven der Austausch mit der Praxis und der Transfer von Wissen in die Aus- und Fortbildung zu den Kernaufgaben des neuen Zentrums gehören wird."
Prof. Dr. Michael Asche, Leiter des Fachbereichs Steuerverwaltungsdienst: "Diese Auszeichnung der HfÖV ist eine Anerkennung der ausgezeichneten Zusammenarbeit zwischen dem Fachbereich Steuerverwaltungsdienst und dem IPoS sowie Bestätigung der erfolgreichen Kooperation mit dem Senator für Finanzen. Sie ist zugleich Ansporn für die Weiterentwicklung von qualifizierten Aus- und Fortbildungsformaten für die Steuerverwaltung des Landes Bremen."
Jean-Monnet-Exzellenzzentren bündeln das Fachwissen und die Kompetenzen hochrangiger Expertinnen und Experten. Dadurch sollen sich Synergien zwischen den verschiedenen Disziplinen im Bereich von EU-Studien ergeben und gemeinsame länderübergreifende Aktivitäten entwickelt werden. Die Jean-Monnet-Exzellenzzentren werden aus dem EU-Programm 'Erasmus+' gefördert. Die Fördersumme für die Hochschule für Öffentliche Verwaltung beträgt knapp 100.000 Euro.
Ansprechpartner für die Medien:
Matthias Makosch, Pressesprecher beim Senator für Finanzen, Tel.: (0421) 361 94168, E-Mail matthias.makosch@finanzen.bremen.de