Die Universität Bremen und die Bremer Hochschule für Künste werden vom „Qualitätspakt Lehre“, einem gemeinsamen Programm des Bundes und der Länder, mit insgesamt 9,74 Millionen Euro bis zum Jahr 2016 gefördert. Die Entscheidung fiel in der zweiten Antragsrunde, in der zwischen 135 Anträgen entschieden wurde, 90 Prozent aller deutschen Hochschulen haben sich mit Anträgen zur Verbesserung der Lehrqualität und der Betreuung der Studierenden beteiligt.
Der Antrag der Universität und ein eigener sowie ein Verbundantrag der Hochschule für Künste überzeugten die zwölf in der Hochschullehre ausgewiesenen Expertinnen und Experten der Auswahlkommission.
Das teilten die beiden Vorsitzenden der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK), die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Annette Schavan, und die Staatsministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz, Doris Ahnen, heute während einer Pressekonferenz in Berlin mit. Bund und Länder haben das Programm für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre im Juni 2010 beschlossen. Der Bund stellt hierfür bis zum Jahr 2020 rund 2 Milliarden Euro zur Verfügung.
Mit ihrem Antrag ForstA „Forschend Studieren von Anfang an – Heterogenität als Potenzial“ hat sich die Universität Bremen durchgesetzt und erhält insgesamt ca. 9 Millionen Euro für den Zeitraum 2012 bis 2016. Mit dem Projekt „ForstA“ nimmt die Universität Verbesserungen im gesamten Studienzyklus in den Blick, beginnend mit dem Übergang von der Schule zur Universität oder auch aus dem Berufsleben in die Universität. Die Maßnahmen zielen auf die inhaltliche und didaktische Verbesserung der Lehre und die Erhöhung der Kompetenzen der Studierenden. So soll bereits in der Studieneingangsphase ein Verständnis vom disziplinären Kern des Faches ausgebildet werden. Darüber hinaus wird die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen gestärkt und die Abschlussphase des Studiums durch Forschungs- und Schreibwerkstätten begleitet. Die Heterogenität der Studierenden wird dabei als besonderes Potential der Universität genutzt.
Der Universität Bremen ist es auch mit einem starken Lehraufkommen gelungen, sich als Forschungsuniversität zu profilieren und sich in der dritten Förderlinie in der Exzellenzinitiative zu platzieren. Diese Erfolge sollen mit „ForstA“ begleitet und in Studium und Lehre nutzbar gemacht werden.
Die Hochschule für Künste überzeugte mit einem eigenen Antrag in Höhe eines finanziellen Gesamtvolumens von 463.000 Euro für die Jahre 2012 bis 2016. Durch vorgezogene Professoren- Berufungen will die HfK in den Fachbereichen „Jazztheorie“ und „Figurative Malerei“ die Lehrqualität verbessern.
Außerdem ist die HfK beteiligt an einem großen Verbundauftrag von insgesamt zwölf deutschen Musikhochschulen (Düsseldorf, Frankfurt, Freiburg, Hamburg, Hannover, Köln, Lübeck, Saar, Weimar, Würzburg und Detmold) zur Entwicklung eines gemeinsamen Kompetenznetzwerks für Qualitätsmanagement und Entwicklung der Lehre. Dafür soll die HfK wie die anderen beteiligten Musikhochschulen 282 000 Euro erhalten. Die Federführung für diesen Antrag liegt bei der Hochschule für Musik Detmold. Das Netzwerk soll im Rahmen eines An-Instituts auch an der Hochschule Detmold realisiert werden. Es geht dabei insbesondere um die Planung und Durchführung von gemeinschaftlich nutzbaren Verfahren des Qualitätsmanagements (unter anderem Studierendenbefragungen, Systembefragungen) sowie um die Konzeption, Entwicklung und Bündelung von Angeboten zur Lehrentwicklung (zum Beispiel kollegiale Beratung und Supervision). Dadurch soll ein für alle beteiligten Hochschulen nutzbares Netzwerk geschaffen, sowie Beratungskompetenz und Expertise auf Abruf bereitgestellt werden.
Wissenschaftssenatorin Renate Jürgens-Pieper gratulierte den erfolgreichen Hochschulen. „Die positive Förderentscheidung ist eine gute Nachricht für Lehre und Studium und vor allem für die Studierenden.“ Bremen beteilige sich seit Jahren aktiv am Hochschulpakt und habe durch eine deutliche Steigerung seiner Studienanfängerzahlen erheblich dazu beigetragen, für eine wachsende Zahl von Studienberechtigten zusätzliche Studienmöglichkeiten zu schaffen. „Um trotz steigender Studienanfängerzahlen die Situation in Lehre und Studium zu verbessern, unterstützen wir die Bremer Hochschulen seit 2008 mit einem eigenen Landesprogramm in Höhe von jährlich 7,5 Millionen Euro. Die Mittel aus dem Qualitätspakt Lehre tragen dazu bei, den eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu gehen und der Verbesserung der Studienbedingungen und der Lehrqualität eine hohe Priorität einzuräumen“, betonte die Senatorin.
„Nachdem die Hochschule Bremerhaven bereits in der ersten Bewilligungsrunde des Qualitätspaktes Lehre im Mai 2011 erfolgreich war und eine Förderung in Höhe von insgesamt rund 2 Millionen Euro erhalten hat, haben sich nun auch die Universität Bremen und die Hochschule für Künste im Wettbewerb erfolgreich durchgesetzt und erhalten zusätzliche Mittel für die Lehre“, sagte die Wissenschaftssenatorin.