Die Weihnachtszeit zu nutzen, in Begegnungen und Gesprächen in Familie und Freundeskreis aufzutanken, diesen Wunsch äußert Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen in einer Weihnachtsansprache, die am Heiligabend (24.12.2011) um 17 Uhr vom Bremer Regionalsender center-tv übertragen wird. Böhrnsen: „Wie wichtig das ist, erleben wir in den letzten Jahren verstärkt. Prominente Fälle von geistiger und seelischer Erschöpfung sind ja nur die Spitze eines mächtigen Berges.
Die volkswirtschaftlichen Schäden durch berufliche Überlastung sind enorm. Unsere beschleunigte Gesellschaft überfordert uns oft mehr als wir wahrnehmen und kostet viel Kraft.“ Der Bürgermeister wandte sich auch an die Bürgerinnen und Bürger, in der Nachbarschaft und im Bekanntenkreis diejenigen nicht zu übersehen, „die aus Einsamkeit oder voller Sorgen das Fest ungewollt allein verbringen müssen.“ Er erinnert an die Veranstaltungen, die auch in diesem Jahr die Anneliese-Loose-Hartke-Stiftung organisiert, „damit niemand an Heiligabend allein sein muss, der nicht allein sein will. Ich bin für dieses Engagement sehr dankbar. Es hilft, dass am Ende des Tages viele Menschen sagen: Fröhliche Weihnachten.“ Abschließend dankt der Bürgermeister allen, die an den Feiertagen arbeiten müssen.
Der Text der Weihnachtsansprache:
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger!
Weihnachten ist für mich das schönste Fest des Jahres.
Es ist das Fest der Liebe und des Friedens.
Ich habe mich fast täglich an unserem schönen Weihnachtsmarkt erfreut. Aber auch an den vielen Lichtern und Bilder, die auf das große Fest hinweisen.
Für mich verbindet sich mit Weihnachten vor allem der Wunsch nach Ruhe und Besinnlichkeit, aber auch das Feiern mit der Familie und die Begegnung mit Freunden gehören dazu.
Weihnachten bringt Licht in die dunkelste Zeit des Jahres.
Und es wird nicht nur draußen heller, sondern auch in uns selbst. Der hektische Rhythmus des beruflichen und auch des politischen Alltags wird unterbrochen. Das menschliche Miteinander rückt in den Mittelpunkt.
Die großen Fragen der Politik, schwere Entscheidungen im Beruf – sie rücken in den Hintergrund. Begegnungen in der Familie, mit den Freunden – aber auch mit anderen Menschen, haben eine andere Qualität als die üblichen Besprechungen und Sitzungen des Alltags.
Viele machen an Weihnachten die Erfahrung, dass die uralten und tragenden Werte wie Liebe, Freundschaft, Gemeinschaft, Vertrauen, für viele auch Gottvertrauen, uns entscheidend dabei helfen, neue Kraft aufzutanken.
Wie wichtig das ist, erleben wir in den letzten Jahren verstärkt. Prominente Fälle von geistiger und seelischer Erschöpfung sind ja nur die Spitze eines mächtigen Berges.
Die volkswirtschaftlichen Schäden durch berufliche Überlastung sind enorm. Unsere beschleunigte Gesellschaft überfordert uns oft mehr als wir wahrnehmen und kostet viel Kraft. Deshalb kann ich nur wünschen und Sie herzlich bitten: nutzen Sie die Weihnachtszeit. Achten Sie in besonderer Weise auf sich selbst und auf Ihre Mitmenschen.
Die friedliche Botschaft, die von Weihnachten ausgeht, gibt uns die Chance des Innehaltens. Man kommt zur Ruhe, die Hektik unseres Alltags zieht sich zurück. Wir haben Zeit, uns zu besinnen und Kraft zu schöpfen für das neue Jahr.
Einen Blick sollten wir auch haben für diejenigen, die aus Einsamkeit oder voller Sorgen das Fest ungewollt allein verbringen müssen. Auch in diesem Jahr lädt die Anneliese-Loose-Hartke-Stiftung zu vielen Veranstaltungen ein.
Niemand soll an Heiligabend allein sein müssen, der nicht allein sein will. Ich bin für dieses Engagement sehr dankbar. Es hilft, dass am Ende des Tages viele Menschen sagen: Fröhliche Weihnachten.
Ich danke heute allen, die sich an den Weihnachtstagen
in den Dienst ihrer Mitmenschen stellen - ob sie dem kranken Nachbarn Hilfe anbieten oder einem Fremden freundlich begegnen, ob sie als Polizisten oder Krankenschwestern oder in anderen Berufen ihren unverzichtbaren Dienst tun.
Möge die weihnachtliche Botschaft von der Liebe,
vom Frieden in der Welt und vom Frieden in uns,
uns alle stärken und ermutigen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, Ihrer Familie und Ihren Freunden besinnliche und friedvolle Weihnachtstage.”