Sozialressort wirkt dem Fachkräftemangel in der Pflege entgegen
12.01.2012In der Altenpflege werden im Jahr 2012 die Finanzmittel für 15 zusätzliche Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt. "Das ist ein Beitrag des Sozialressorts zur Bremer Pflegeoffensive gegen den Fachkräftemangel", sagte Senatorin Anja Stahmann. Im Jahr 2011 hatte das Sozialressort für acht zusätzliche Ausbildungsplätze Finanzmittel zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der Pflegeoffensive soll die Zahl der Erstausbildungsplätze in der Altenpflege stufenweise aufgestockt werden. Im Jahr 2010 haben noch 50 Erstauszubildende begonnen, 2011 waren es 58 und in diesem Jahr werden es 73 sein. Das ist eine Steigerung um 46 Prozent, ein Spitzenwert unter den Bundesländern. Das Land Bremen fördert jeden Erstausbildungsplatz mit 364 Euro monatlich über eine Ausbildungszeit von drei Jahren.
Zusätzlich zu den Erstauszubildenden fangen in jedem Jahr auch Umschüler und Umschülerinnen an. Ihre Anzahl ist abhängig von den Finanzmitteln, die Jobcenter und Arbeitsagentur zu Verfügung stellen. Die Planungen des Jobcenters Bremen für das Jahr 2012 sind derzeit noch nicht bekannt.
Senatorin Anja Stahmann erklärte dazu: "Wir müssen in ausreichender Zahl und qualitativ hochwertig ausbilden, wenn wir dem Fachkräftemangel in der Pflege begegnen wollen." Vor diesem Hintergrund lobte sie die enge Zusammenarbeit von Sozialressort, Altenpflegeschulen, Ausbildungsbetrieben, Jobcentern und der Agentur für Arbeit.
Schon heute bekommen die ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen den Fachkräftemangel zu spüren. Auf dem Arbeitsmarkt besteht eine stetig wachsende Nachfrage nach Pflegefachkräften. Die Bundesagentur für Arbeit hat festgestellt, dass es seit dem Jahr 2000 einen kontinuierlichen Beschäftigungszuwachs im Pflegebereich gibt. Die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse in Gesundheits- und Pflegeberufen ist in den vergangenen zehn Jahren um rund 20 Prozent gewachsen, deutlich mehr als in der übrigen Wirtschaft. Die Besetzung offener Stellen im Gesundheitssektor fällt zunehmend schwerer. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Pflegebedürftigen zu. Vor diesem Hintergrund rechnet die Bundesagentur bundesweit bis zum Jahr 2030 mit einem zusätzlichen Bedarf von rund 140.000 Pflegefachkräften in der Altenpflege (Quelle: Der Arbeitsmarkt in Deutschland – Gesundheits- und Pflegeberufe, Bundesagentur für Arbeit, Dezember 2011).
Senatorin Anja Stahmann: "Die demografische Entwicklung mit einer längeren Lebenserwartung bietet auch neue Chancen für den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Die müssen wir unbedingt dazu nutzen, jetzt mehr junge Menschen anspruchsvoll und krisenfest zu qualifizieren."