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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Modellregion Elektromobilität Bremen/Oldenburg wird fortgesetzt

Pendlerkonzept Neue Mobilität als Schwerpunkthema

17.01.2012

Die Metropolregion Bremen/Oldenburg bleibt Modellregion Elektromobilität. Damit kann die ursprünglich bis Ende 2011 befristete Initiative von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über die ursprüngliche Projektlaufzeit hinaus fortgesetzt werden. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) hat kürzlich die Fortsetzung und den Ausbau der Modellregion beschlossen und bereits neue Projekte bis 2014 bewilligt. Die lokalen Automobil-Initiativen haben sich einvernehmlich dafür ausgesprochen, die Ansätze aus der Modellregion gemeinsam fortzusetzen.

"Es ist sinnvoll, die gewachsenen Strukturen weiter zu nutzen, statt die politische Kraft in ganz neue Konzeptüberlegungen zu investieren", so der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Martin Günthner. "Die beteiligten Organisationen und Initiativen sind sich einig, dass wir mit den Unternehmen und Forschungsinstituten gut aufgestellt sind. Dies muss genutzt werden, um den Arbeitsprozess zügig weiter voran zu treiben." Günthner verwies darauf, dass der Automobil- und Technologiestandort Bremen mit den lokalen und regionalen Initiativen und dem Mercedeswerk Bremen gute Voraussetzungen für die erfolgreiche Umsetzung von neuartigen Mobilitätskonzepten hat.

Derzeit werden schwerpunktmäßig fünf Themenbereiche für Aktivitäten in der Modellregion vorbereitet. Dazu zählen ein Pendlerkonzept "Neue Mobilität im ländlichen Raum", "Elektromobilität im touristischen Umfeld", "Wohnen und Elektromobilität", "Dynamisches induktives Laden" und "Außenwirtschaftskooperationen". Darüber hinaus stehen Beiträge zur Fachkräfteausbildung oder der Aufbau einer Informationsplattform für alle gewonnenen Erkenntnisse auf der Agenda. Für erfolgversprechende Projekte können auch künftig Mittel des Bundesforschungsministeriums eingeworben werden.

Seit zwei Jahren wurde das Thema Elektromobilität gemeinsam mit interessierten Unternehmen und Wissenschaft in seiner Bedeutung für Unternehmen, Wissenschaft und Bevölkerung bewertet und sukzessive eingeführt. Hierfür standen bislang acht Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung. Im engen Schulterschluss zwischen dem Unternehmensverband Automotive NW e.V., der Unternehmerinitiative GOMO, dem Mercedeswerk Bremen sowie der Regionalen Projektleitstelle Elektromobilität Bremen/Oldenburg haben sich jetzt alle Akteure prioritär für die Weiterentwicklung der Modellregion entschieden. Dies ist im Konsens aller Beteiligten für den Automobil- und Technologiestandort Bremen die erfolgversprechendste Zielsetzung. Eine Bewerbung der Region um die Teilnahme an dem von der Bundesregierung initiierten neuen Modell "Schaufenster Elektromobilität" wird als nicht zielführend angesehen. Staat dessen soll verstärkt die Kooperationen mit Niedersachsen oder Hamburg bei der Realisierung gemeinsamer Projekte gesucht werden.
Koordiniert und wissenschaftlich begleitet wird die Modellregion durch das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH. Die Basis für die bisherige Auswertung der Ergebnisse durch die Institute lieferten 100 Elektrofahrzeuge, über 1000 Testfahrer und 320.000 gefahrene Kilometer.

Im Rahmen der Aktivitäten in der Modellregion hat sich gezeigt, dass ein Elektroauto als Pendlergefährt, Stadtauto oder für das Carsharing ideal ist, dass elektrisch angetriebene Zweiräder ein geeignetes Innenstadtgefährt darstellen und dass auch gewerbliche Unternehmen die Elektrofahrzeuge in ihre Fahrzeugflotte einbinden und damit Kosten sparen können.

Hintergrundinformationen
Mit dem Förderschwerpunkt "Modellregionen Elektromobilität" unterstützt das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) eine übergreifende Zusammenarbeit von Industrie, Wissenschaft und öffentlicher Hand, um den Aufbau einer Infrastruktur und die Verankerung der Elektromobilität im Alltag voranzubringen. Die Förderung der Elektromobilität wird dabei als Querschnittsaufgabe für die unterschiedlichsten Handlungsfelder verstanden. Was erwarten die zukünftigen Nutzer von den unterschiedlichen Elektrofahrzeugen? Wie kann Elektromobilität den öffentlichen Nahverkehr ergänzen? Wie soll die Ladeinfrastruktur aussehen? Fragen der Verkehrspolitik werden dabei ebenso berührt wie Fragen der zukünftigen Energieversorgung, der Forschungspolitik oder der Raum- und Stadtentwicklung.

Insgesamt wurden 2009 bundesweit acht Modellregionen geschaffen, die sich seitdem mit unterschiedlichen Ansätzen und Schwerpunkten diesen Fragen widmeten. Sieben überregionale Plattformen dienen dem Erfahrungsaustausch und der langfristigen Vernetzung. Das BMVBS stellte für die acht Modellregionen rund 130 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II des Bundes zur Verfügung.