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Sonstige

Gemeinsam geplant: Gesundes Wohnen im Alter

Gesundheitsakteure und Architekten entwickelten neue Wohnkonzepte auf einer Tagung

07.06.2012

Wie wohnen wir heute? Und wie sollten Wohnräume aussehen, wenn es nach den Bedürfnissen älterer Menschen geht? Mit dieser Frage beschäftigten sich Experten aus Pflege, Architektur, Technologie, Soziales und Verwaltung am Donnerstag (06.06.2012) auf einer Tagung in Nordenham. "Das Besondere ist, dass wir verschiedene Berufsgruppen an den Tisch bringen, um gesundheitsorientierte Ideen für Menschen mit Unterstützungsbedarf zu entwickeln", betonte Sabine Nowack von der Bremer Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen. Über 40 Berufspraktiker aus Bremen und Umgebung brachten ihr Know-how ein. Mit Skizzenpapier und Bleistift erarbeiteten sie gemeinsam neue Wohnkonzepte für Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen.

Die Veranstalter der WAGT (Wohnen, Alter,Gesundheit, Technik) Tagung zum Thema altersgerechtes Wohnen (v.l.n.r).: Ansgar Rudolph, Gesundheitswirtschaft Nordwest e.V., Klaus Krancke, Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen, Heike Fafflock, Wirtschaftsförderung Bremen, Sabine Nowack, Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen, Ulrike Brilling, Komfort e.V.
Die Veranstalter der WAGT (Wohnen, Alter,Gesundheit, Technik) Tagung zum Thema altersgerechtes Wohnen (v.l.n.r).: Ansgar Rudolph, Gesundheitswirtschaft Nordwest e.V., Klaus Krancke, Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen, Heike Fafflock, Wirtschaftsförderung Bremen, Sabine Nowack, Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen, Ulrike Brilling, Komfort e.V.

Die Tagung war Teil der WAGT-Veranstaltungsreihe, die von der Bremer Sozialsenatorin, der Bremer Gesundheitssenatorin, dem Netzwerk Gesundheitswirtschaft Nordwest, der Wirtschaftsförderung Bremen sowie dem Verein kom.fort. veranstaltet wird. WAGT steht für Wohnen, Alter, Gesundheit und Technik. Diese Dialogreihe stellt soziale, gesundheitliche, wirtschaftliche und technische Fragestellungen in Zusammenhang. Die vierteljährlich abwechselnd in Bremen und Niedersachsen stattfindenden Veranstaltungen dienen dem Austausch von Fachleuten. Hierdurch sollen neue Impulse für praxisorientierte Produkte und Dienstleistungen gesetzt werden, um die Gesundheitswirtschaft der Region zu stärken.

"Ältere Menschen haben für ihren Wohnraum oft ganz andere Bedürfnisse als gesunde Menschen im mittleren Alter. Deren Maßstäbe entscheiden allerdings bisher bei der Gestaltung von Gebäuden", erklärte Ansgar Rudolph, Geschäftsführer des Netzwerks Gesundheitswirtschaft Nordwest e.V. zu Beginn der Veranstaltung. Während der vierten WAGT Tagung im Gesundheitszentrum Vita Forum in Nordenham ging es daher um gesundheitsgerechtes Wohnen aus dem Blickwinkel älterer Menschen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer besichtigten zunächst den Veranstaltungsort. "Das Vita Forum zeigt, wie die Versorgung älterer Menschen durch ein gelungenes Zusammenspiel von Architekten, Bauträgern und Pflegeexperten aus der Region verbessert werden kann", erklärte Ansgar Rudolph. Das im April 2012 eröffnete Vita Forum hat sich auf die Betreuung und Pflege von Senioren mit psychiatrischen Erkrankungen spezialisiert. Mithilfe einheitlicher Farben auf den Fluren können Demenzkranke etwa ihren Wohnbereich von anderen unterscheiden. Ein speziell angelegter Garten soll alle Sinne ansprechen und die Bewohner zur Gartenarbeit anregen. Therapieräume, eine Tagespflegestation, eine Cafeteria und ein Bereich für Service-Wohnen ergänzen das VitaForum neben der Wesermarsch Klinik.

Klaus Krancke, Referat ältere Menschen bei der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen während des Schnellentwurfs für ein altersgerechtes Patientenzimmer auf der WAGT Tagung
Klaus Krancke, Referat ältere Menschen bei der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen während des Schnellentwurfs für ein altersgerechtes Patientenzimmer auf der WAGT Tagung

Im Anschluss daran erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zwei Workshops eine bauplanerische Aufgabe. Innerhalb von eineinhalb Stunden fanden sie skizzenhaft im Schnellentwurf disziplinübergreifend Lösungen. Die erste Gruppe plante ein Wohnhaus für ältere Menschen in der Umgebung eines Wohnviertels. Die zweite Gruppe erarbeitete eine Anlage für die stationäre Versorgung älterer Menschen, insbesondere mit Demenzerkrankung. Bei der Planung galt es Heimzimmer, Aufenthaltsräume und Therapieeinheiten zu berücksichtigten. Hierbei nahmen die Akteure jeweils Wohnbedürfnisse, pflegerische Anforderungen, soziale, funktionale und wirtschaftliche Aspekte in den Blick.

Als Ergebnis daraus zeigte sich: Gesundheitsorientiertes Bauen ist nicht nur eine Sache für ältere Menschen. Barrierefreie Duschen oder technische Hilfssysteme im Haushalt könnten beispielsweise schon beim Bau des Eigenheims in jungen Jahren hilfreich eingesetzt oder für die spätere Montage vorgesehen werden. Wichtig sei vielmehr, in den Köpfen von Architekten, Bauträgern und Bauherren frühzeitig ein neues Bewusstsein für gesundheitsorientierte Bauweisen zu entwickeln und damit allgemeine Trends zu setzten, lautete das übereinstimmende Fazit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung.

Weitere Informationen und Kontakt:
Ansgar Rudolph
Gesundheitswirtschaft Nordwest e. V.
Hinter dem Schütting 8
28195 Bremen
Tel. (0421) 27 81 99 64
Fax (0421) 27 81 99 89
[EMAILM info@gesundheitswirtschaft-nordwest.de ;info@gesundheitswirtschaft-nordwest.de]
www.gesundheitswirtschaft-nordwest.de

Gesundheitswirtschaft Nordwest e. V. ist eine Clusterinitiative der Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten. Der Verein hat mehr als 60 Mitglieder aus der gesamten Region und aus allen Bereichen der Gesundheitswirtschaft. Er versteht sich als Plattform für Vernetzung von Akteuren und Initiierung von Kooperationen, mit dem Ziel, Innovationskraft und wirtschaftlichen Erfolg in der regionalen Gesundheitswirtschaft zu stärken.

Fotos: Riehl-Halen/www.Medizinkontext.de