„Der Senat steht an der Seite der Siemens-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, betonte Bürgermeister Jens Böhrnsen nach Gesprächen mit dem Bremer Betriebsratsvorsitzenden Jörg Pupat und Siemens-Nord CEO, Michael Westhagemann. Der Bremer Bürgermeister wird zu dem Thema auch Kontakt aufnehmen mit Siemens Vorstandschef Peter Löscher und Personalvorstand Brigitte Ederer. „Beide habe ich in Bremen anlässlich der Schaffermahlzeit bzw. des Unternehmerforums im Rathaus getroffen und gesprochen. Es waren gute Gespräche über die Perspektiven der Windenergie und Bremens. Vollkommen im Gegensatz zu den jetzigen Nachrichten. Deshalb werde ich auch an Dr. Michael Süß, der fachlich im Siemens-Vorstand zuständig ist, schreiben und unser Unverständnis und unsere Verärgerung deutlich machen“, betonte Böhrnsen weiter.
Jens Böhrnsen: „Für mich ist die Absicht, die Siemens-Windenergiesparte nach Hamburg zu verlegen, völlig unverständlich und unbegründet. Vor knapp drei Jahren haben wir in der Überseestadt, überregional positiv wahrgenommen, das neue Trainingszentrum eingeweiht. Jetzt soll da wieder Schluss sein – wer soll das denn verstehen, wie kann das denn wirtschaftlich begründet werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstehen das jedenfalls nicht. Und unsere Wirtschaftsförderer, die sich immer für Siemens in Bremen eingesetzt haben, auch nicht. Wir werden jetzt sehr genau prüfen müssen, welche Zusagen in der Vergangenheit gemacht wurden, um den Standort Bremen zu sichern.“
Für Montag (11.06.2012) hat Bürgermeister Böhrnsen den Siemens-Betriebsrat in das Rathaus eingeladen, „um Schulter an Schulter für den Erhalt von fast 300 Arbeitsplätzen in Bremen zu kämpfen“.
Senator Günthner: "Die ist ein erneuter Schlag ins Kontor gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Siemens. Nach den bekannten Querelen um die Zukunft der ehemaligen Siemenstochter mdexx in Bremen, greift der Siemenskonzern wieder den Standort Bremen an. Wer im Februar noch den Windenergie-Standort Bremen lobt, kann wenige Monate später nicht das Gegenteil beschließen. Dies ist unverantwortlich gegenüber den Beschäftigten und zeugt von mangelndem Fingerspitzengefühl der Konzernspitze, wenn persönliche Worte plötzlich nichts mehr zählen."
In den weiteren Gesprächen mit Betriebsrat und Siemens-Management werde Bremens Wirtschaftssenator diese Position sehr deutlich vertreten.