Bremen hat Gemälde und Zeichnungen des Malers Fritz Jacobsen geerbt. Finanzsenatorin Karoline Linnert freut sich über das unverhoffte Erbe: „Schön, dass Gerda Lanig, die Enkelin des Künstlers, in ihrem Testament Bremen bedacht hat. Die stadthistorisch interessanten Motive zeigen Bremen vor den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs.“ Die Finanzsenatorin übergab die Werke an Dr. Heinz-Gerd Hofschen vom Focke Museum. Der Abteilungsleiter für Stadtgeschichte und Museumspädagogik sieht in den Gemälden eine „hervorragende Ergänzung“ zu bereits vorhandenen Werken aus dem bekannten Bollhagenschen Atelier im Besitz des Focke Museums: „Der Maler Fritz Jacobsen war ein Lehrling des bedeutenden Bremer Industriemalers Otto Bollhagen und leitete ab 1904 dessen Atelier.“
Im Bollhagenschen Malereibetrieb arbeiteten vor dem Ersten Weltkrieg zwischen 50 und 70 Mitarbeiter. Sie waren mit der Ausmalung von Dampfern, von Patrizierhäusern und öffentlichen Bauten beschäftigt. Fritz Jacobsen wurde von Bollhagen, der ihn als seinen begabtesten und tüchtigsten Mitarbeiter ansah, 1911 zum Teilhaber gemacht. Beide schufen zahlreiche Ansichten von Industrieanlagen, einige im Auftrage des Deutschen Museums in München. 1921 löste Jacobsen die Teilhaberschaft mit Bollhagen auf und arbeitete fortan selbstständig.
Foto: Pressereferat, Senatorin für Finanzen