Droht der traditionellen Form des Journalismus mit seinen wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben angesichts einer digitaler werdenden Welt das Aus? Wie weit könnten sich dadurch Berufsbild und Aufgabenstellung des Journalisten verändern und was bedeutet das insgesamt für eine demokratischen Gesellschaft, die elementar auf den freien Gedanken- und Meinungsaustausch angewiesen ist, wie er bisher insbesondere durch die Presse ermöglicht wird?
Diesen und anderen Fragen widmeten sich am Donnerstagabend (21. März 2013) in der Bremer Landesvertretung in Berlin Spiegel-Chefredakteur Mathias Müller von Blumencron, Philip Grassmann, Stellv. Chefredakteur der Wochenzeitung „Freitag“ und Jessica Binsch, Digitaljournalistin dpa, zusammen mit den Herausgebern des Sammelbandes „Journalismus in der digitalen Moderne“ Leif Kramp, Leonard Novy, Dennis Ballwieser und Karsten Wenzlaff. Sie und rund 80 interessierte Multiplikatoren aus der Politik und der Medienbranche folgten damit einer Einladung des Zentrums für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung der Universität Bremen und der Bremer Bevollmächtigten beim Bund und für Europa, Ulrike Hiller. Die Bevollmächtigte sah die besondere Aktualität des Themas auch in der politischen Diskussion um das so genannte Leistungsschutzrecht bestätigt, das im Bundesrat zur Abstimmung stand. Die Erkenntnisse der Journalisten zu diesen Fragen hätten, da sei sie sich sicher, auch für die Politik eine hohe Bedeutung. Tatsächlich kann als ein Fazit des Abends gelten: nicht nur die Gefahren und Risiken der Veränderungen zu erörtern, sondern auch die Chancen zu erkennen und zu nutzen. Wegen der grundsätzlichen Aufgabenstellung der Presse in der Gesellschaft muss dieser Prozess aber kritisch reflektiert und begleitet werden.