22.06.2004
Es ist soweit: Am 30. Juni 2004 müssen die deutschen Städte, die sich für den Titel Kulturhauptstadt Europas 2010 bewerben, ihre Konzepte beim Auswärtigen Amt eingereicht haben. Von ursprünglich 16 Bewerberstädten werden dann nur noch zehn übrig sein, die sich um den begehrten Titel bemühen. Rechtzeitig liegt deshalb auch die gedruckte Bremer Bewerbungsschrift vor. Eine Kurzfassung des Textes hat die politischen Hürden bereits mit Erfolg genommen. Keineswegs zufällig stellen nun Martin Heller, Intendant der Bremer Bewerbung, und sein Team die beiden Bände “Was Bremen ist“ und „Was Bremen will“ im Künstlerhaus Güterabfertigung vor. „Eines unserer Markenzeichen ist die nachdrückliche Liebe zu den Brutstätten und Besessenen dieser Stadt. Also lag es nahe, das Resultat unserer gemeinsamen Arbeit in einer dieser Brutstätten zu feiern – als Zeichen für Bremens Möglichkeiten“, sagt Heller.
Zusammen mit Martin Heller freuen sich der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, Jens Eckhoff, der die Schrift in Vertretung für Kultursenator Hartmut Perschau entgegen nimmt, sowie der Stadtdirektor von Riga, Māris Tralmaks, am stimmigen Produkt aus der Kulturhauptstadt-Küche. „Es tut gut zu sehen, dass Bremen ein derartiges Selbstbewusstsein an den Tag legt. Und dass sich bereits im Geleitwort eine Allianz aller Kräfte ausdrücklich hinter die Bewerbung stellt, zeigt eine der ganz großen Stärken unserer Stadt“, freut sich Senator Eckhoff. Zu den Unterzeichnern gehören neben Bremerhavens Oberbürgermeister Jörg Schulz auch die beiden Bürgermeister Pawel Adamowicz aus Gdańsk und Gundars Bojars aus Riga, zusammen mit Bremer Repräsentantinnen und Repräsentanten aus Politik, Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft, Religion und Sport.
„Was Bremen ist“ und „Was Bremen will“ - die Bremer Bewerbung war von Anfang an als Zwilling angelegt“, sagen Prof. Eckhard Jung und Florian Pfeffer, Inhaber der Agentur Jung und Pfeffer. Ihr Auftrag für die Gestaltung der Schrift hatte hohen gestalterischen Ansprüchen zu genügen und eine eigene, originelle und heutige Sprache zu sprechen. Gleichzeitig waren Klarheit und Zugänglichkeit gefragt. Im besten Sinne eigenwillig sollte die Schrift sein und damit den Charakter Bremens widerspiegeln: als menschliche, unverwechselbare und in die Zukunft gerichtete Stadt.
Die beiden fertigen Bände sind rund 240 Seiten stark. „Was Bremen ist“ liefert eine Standortbestimmung dessen, was Bremen kulturell ausmacht. Dabei ist der Kulturbegriff sehr breit angelegt; er umfasst klassische Themen wie Theater, Literatur und Musik ebenso wie wirtschaftliche und historische, populäre und kulinarische, folkloristische und wissenschaftliche Aspekte von Kultur. Die Struktur ist die eines Lexikons: Jedem der 54 Themen werden zwei Doppelseiten eingeräumt, eingeleitet durch großzügige Bilder und Headlines. „Mit starken Statements und Fotografien werden plakative, selbstbewusste und humorvolle Geschichten über Bremen erzählt“, erklärt Pfeffer.
Der zweite Band, „Was Bremen will“, breitet die eigentliche Bewerbung aus. Dabei liegt ein großes Gewicht auf dem Weg, der in das Kulturhauptstadtjahr 2010 führt. Neben konzeptionellen, programmatischen und theoretischen Grundlagen stellt das Buch aber auch eine Fülle von Projekten vor, die - in unterschiedlichem Bearbeitungsstand - unter drei Labels zusammengefasst sind: im Bremer Weltspiel, in den Willenserklärungen und im Bremer Pool.
Dabei finden die Leserinnen und Leser witzige Spielanleitungen ebenso wie grafische Fundstücke - Logos, Zeichnungen, wissenschaftliche Grafiken und Illustrationen. „Da es sich bei all diesen Projekten um Ideen und Vorstellungen handelt, haben wir nach einer Form gesucht, die den Betrachter dazu anregen soll, sich die Projekte in ihrer Fantasie auszumalen. Die Leser sollen dabei keine fertigen Bilder und Aktivitäten vorgesetzt bekommen, sondern neugierig darauf werden, wie es mit der Bremer Bewerbung weiter geht“, erklärt Jung. Darüber hinaus erzählen fotografische Inserts vom Rolandfest und der Hansekogge, von den Stadtmusikanten und ihrem Beitrag zur Bewerbung oder von Bremen als, buchstäblich, Modellstadt.
„Die Arbeit an der Bewerbungsschrift haben wir als Glücksfall und als Herausforderung empfunden. Wir waren schon für viele Auftraggeber im In- und Ausland tätig. Selten aber haben wir in einem Projekt so viel Schweiß vergossen und ebenso viele Tränen gelacht. Das ist für mich ein gutes Zeichen für die Bewerbung Bremens, der wir auf dem weiteren Weg den allergrößten Erfolg wünschen“, so Jung und Pfeffer.
Die Bewerbungsbände, vereint in einem eleganten Schuber, werden am 23. Juni 2004 dem Auswärtigen Amt zugestellt. Am 2. Juli 2004 sind alle Bewerberstädte nach Berlin zur offiziellen Übergabe der Bewerbungsschriften eingeladen, die das Auswärtige Amt dann an den Bundesrat zur Entscheidung weiterleitet. Über die Bewerbungen beschließt der Bundesrat bis Mitte 2005.
Die Bremer Bewerbungsschrift ist ab Sonnabend, 26. Juni 2004, in folgenden Buchhandlungen zum Preis von EUR 39.- erhältlich:
Albatros Buchhandlung, Fedelhören 91, 28203 Bremen
Buchhandlung Geist, Am Wall 161, 28195 Bremen
Buchhandlung Grüttefien, Columbus Center Obere Bürger 119, 27568 Bremerhaven
Buchhandlung Leuwer, Am Wall 171, 28195 Bremen
Buchhandlung Melchers, Schwachhauser Heerstraße 207, 28211 Bremen
Buchhandlung Sieglin, Vor dem Steintor 162, 28203 Bremen
Buchhandlung Storm, Langenstraße 11, 28195 Bremen
Buchladen Ostertor, Fehrfeld 60, 28203 Bremen
Humboldt Buchhandlung, Ostertorsteinweg 76, 28203 Bremen
Karstadt Bremen, Obernstraße 5-33, 28195 Bremen
St. Magnus Buchhandlung, Unter den Linden 2, 28759 Bremen
Thalia Buchhandlung, Sögestraße 36, 28195 Bremen
Weitere Informationen:
Imke Engelbrecht – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – Bremen2010 Projektbüro – Tiefer 2 – 28195 Bremen – T 0421/361 59 781 – F 0421/361 14 472 – presse@kulturhauptstadt.bremen.de – www.bremen2010.de