27.10.2004
In der heutigen Deputationssitzung (27.10.2004) hat der Senator für Kultur, Bürgermeister Dr. Peter Gloystein sein Strukturkonzept für die Kultureinrichtungen KITO, Kuba und Bürgerhaus in Bremen-Nord vorgelegt und in die politische Beratung gegeben.
Senator Gloystein appellierte in der Sitzung an die Deputierten, das überfällige Aufbruchsignal für einen Neuanfang in Bremen-Nord zu geben: „Wir hoffen, dass es auf Grundlage des vorliegenden Konzepts zu einer zügigen politischen Beratung kommt und die verantwortlichen Kulturpolitiker der Fraktionen schnell zu einem Konsens finden.“
Das Ressortkonzept nimmt einen Gedanken aus dem Gutachten „Kultur in Bremen-Nord“ von Prof. Volker Plagemann auf, das von der Deputation in ihrer Sitzung am 29. September 2004 zur Kenntnis genommen worden war. Den dort eingebrachten Modellvorschlag für eine Bündelung der Infrastruktur der drei großen Vegesacker Häuser hat das Ressort jetzt weiter präzisiert.
Ziel des Konzeptes ist es, die spezifische Situation der drei Einrichtungen zukünftig mit höchstmöglicher Vielfalt, dem notwendigen Maß an Koordination, unter Wahrung der Autonomie der kulturell engagierten Vereine sowie unter weitest gehender Ausschaltung finanzieller Risiken sowohl für die Stadtgemeinde Bremen als auch für die engagierten Vereine zu sichern.
Vorgesehen ist, die ehrenamtlich organisierte kulturelle Programmatik vom risikoreichen Ressourcenmanagement zu entlasten. Die Vereine in Bremen-Nord können sich wieder auf ihre Kernkompetenz – die Planung, Gestaltung und Durchführung der kulturellen Programmatik – konzentrieren, während die Aufgabe eines Ressourcenmanagements in einer neu zu gründenden Einheit, vorgeschlagen wird eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, gebündelt wird.
Mit der Ausgliederung des Ressourcenmanagements werden vor allem zwei Effekte erzielt: Die Nachhaltigkeit kultureller Förderung wird durch Investitionssicherung, Auslastungsoptimierung und Professionalisierung auf eine gesicherte Basis gestellt. Und die Vielfalt sowie die Qualität der kulturellen Angebote werden durch die Offenheit des Modells für weitere Nutzer und eine flexible Nachfrageorientierung erhöht.
Die Aufgaben des Ressourcenmanagements sind aus den aktuellen Problemlagen in den Einrichtungen heraus entwickelt worden. Es haben sich folgende sechs Aufgabenbereiche herauskristallisiert: Raumkoordination, kaufmännisches Gebäudemanagement, Haus- und Veranstaltungstechnik, Gastronomie und Kartenvorverkauf.
Das zentrale Steuerungsinstrument soll in Zielvereinbarungen bestehen, die der Zuwendungsgeber sowohl mit der Ressourcenmanagement-Einheit als auch mit den betreffenden Vereinen schließen wird. Die Vereine wiederum schließen mit dieser Einheit Nutzungsverträge ab, die mit den vereinbarten Zielen kompatibel sind und den erforderlichen Rahmen zu deren Umsetzung schaffen. Dies betrifft vor allem auch die Laufzeiten der Nutzungsverträge, aber auch vielfältige Rahmenbedingungen, die im Detail sehr individuell gestaltet werden müssen.