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Der Senator für Kultur

Kultursenator Gloystein zum Masterplan, zur Reorganisation der Kulturbehörde und zum weiteren Vorgehen in Bremen-Nord

24.11.2004

Senator Gloystein: „Gerade im Hinblick auf die Herausforderungen des Projekts Kulturhauptstadt müssen wir uns inhaltlich und strukturell zügig neu aufstellen.“

Der Senator für Kultur, Bürgermeister Dr. Peter Gloystein, hat heute (24. November 2004) im Anschluss an eine Klausur der Koalitionsfraktionen zu aktuellen kulturpolitischen Herausforderungen Stellung genommen.


Zum einen stellte er die Planungen im Zusammenhang mit der Fortschreibung des Masterplans für die Kulturförderung vor. In einem „Masterplan Kulturentwicklung“ sollen die Themen und Ziele konkretisiert und deren Auswirkungen auf die Förderbereiche erarbeitet werden. Eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung des Kulturressorts, des Kulturhauptstadtteams sowie Sachverständigen aus der Kulturszene soll bis Ende zum Frühjahr 2005 ihr Ergebnis vorlegen.

„Es gilt jetzt, auf der Grundlage dieses strategischen Papiers einen brauchbaren Umsetzungsprozess zu beschreiben. Das Ergebnis soll sowohl im Erfolgs- wie im unwahrscheinlichen Misserfolgsfall der Bewerbung tauglich sein. Auch deshalb benötigt der Prozess eine breite Verankerung in der Stadt und eine hohe Transparenz in der Entscheidungsfindung. Das soll in einem qualifizierten Prozess unter Beteiligung von Fachleuten und Kulturakteuren erfolgen. Was wir uns aber in der gegenwärtigen Situation nicht erlauben können, ist eine ergebnisfreie Beteiligungsorgie. Unser Projektplan stellt sicher, dass Anregungen in einem qualifizierten Prozess eingebracht werden“, so der Kultursenator.


Zeitgleich gab Gloystein auch den Startschuss für den Umbau der Kulturbehörde. „Nachdem wir Anfang Oktober mit dem ersten Masterplan Leitlinien für eine neue Ausrichtung der Kulturförderung in die Diskussion gegeben haben, ist jetzt die Struktur der Kulturadministration neu zu regeln. Gemeinsam mit der Geschäftsführung der Kulturmanagement Bremen GmbH (k.m.b.) sind wir übereingekommen, dass die bisherige Struktur nicht optimal ist. Die bisherige Trennung zwischen inhaltlichen und betriebswirtschaftlichen Aspekten sei wenig hilfreich. „Beide Aspekte – die Inhalte wie die Zahlen– gehören zusammen. Dies sind zwei Seiten derselben Medaille. Zeitgemäßes Kulturmanagement muss beide Aspekte mitdenken:“, so Gloystein. „Nur aus einer einheitlichen Betrachtungsweise können wir den anstehenden Herauforderungen begegnen. Deswegen werde ich in der nächsten Woche dem Senat vorschlagen, die k.m.b. in das Ressort zu überführen.“

Bisher wurden die Bereiche Controlling und Kontraktmanagement von der k.m.b., die Zuwendungsmanagement von einer Stabstelle und die fachliche Betreuung von der Kulturverwaltung geleistet. „Mit der Zusammenführung aller drei Organisationseinheiten stellen wir die Administration auf die ambitionierten Ziele des Projekts Kulturhauptstadt ein. Die in den letzten Jahren aufgebaute hohe Kompetenz der k.m.b., ist für eine zeitgemäße Kulturverwaltung unentbehrlich. Nie zuvor war die Kulturfinanzierung derart transparent. Und auf diese Transparenz können und wollen wir auch in Zukunft nicht verzichten.“ Die 1999 eingeführte Trennung der Bereiche hatte in der Vergangenheit erhebliche juristische und organisatorische Probleme bereitet.

Senator Gloystein machte noch einmal deutlich, dass die k.m.b. 1999 aufgrund von Funktionsdefiziten der Kulturverwaltung im Bereich der finanziellen Kontrolle und Abwicklung gegründet wurde. „Diese Aufgabe hat die k.m.b. hervorragend gemeistert. Die Transparenz der öffentlichen Kulturfinanzierung wird zu Recht bundesweit als beispielhaft angesehen.“ Allerdings hätten die damals verantwortlichen Politiker den Kompetenzaufbau auf Seiten der k.m.b. mit erheblichen Schnittstellenproblemen sowie dem Abbau von Kompetenzen in der Fachverwaltung erkauft. Es gelte jetzt, auch den kulturfachlichen Bereich zu qualifizieren.


Abschließend fasste Senator Gloystein die Ergebnisse der Klausur zum Thema Bremen-Nord zusammen. „Die Kulturpolitiker von CDU und SPD haben das von der Behörde vorgelegte Strukturkonzept für die drei großen Einrichtungen in Vegesack – Kito, Kuba und Bürgerhaus – im Grundsatz einhellig begrüßt.“ Auf dieser Grundlage wolle man jetzt gemeinsam und sehr zeitnah in einen moderierten Prozess zu einer Einigung mit den Beteiligten kommen.

Das Konzept sieht vor, die ehrenamtlich organisierte kulturelle Programmatik vom risikoreichen Ressourcenmanagement zu entlasten. Die Vereine in Bremen-Nord könnten sich damit wieder auf ihre Kernkompetenz – die Planung, Gestaltung und Durchführung der kulturellen Programmatik – konzentrieren, während die Aufgabe eines Ressourcenmanagements in einer neu zu gründenden Einheit – vorgeschlagen wird eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung – gebündelt wird.