29.05.2001
Viele Bremerinnen und Bremer haben sich den 30. Mai längst vorgemerkt. Dies hängt unmittelbar mit der besonderen Vorliebe der Hanseaten für frischen Fisch zusammen - und morgen treffen per Schiff die ersten Matjesheringe der Saison in Bremen ein. Kein Wunder also, dass dieses Ereignis gebührend gewürdigt wird, denn der holländische Matjes gehört zu den hier besonders geschätzten Delikatessen. Mit einer offiziellen Probe der leckeren Fische vor großem Publikum, mit einer Versteigerung des ersten Matjes-Fässchens für einen guten Zweck feiert Bremen den Beginn der deutschen Matjessaison 2001. Der offizielle Startschuss für die "Tour de Matjes" Deutschland fällt um 11 Uhr auf dem Domshof.
Punkt 9 Uhr legt in Bremen-Vegesack die historische Barkasse "Vegebüdel" ab. An Bord sind die ersten Fässer des neuen Matjes für Deutschland. Um 10.30 Uhr trifft die leckere Fracht am Bremer Martini-Anleger an. Von dort aus rollen die Mitglieder der Matjes-Gilde, begleitet von holländischen Matjes-Mädchen, die Fässer durch die Böttcherstraße (die historische Gasse der Fassmacher) Richtung Rathaus. Auch Vertreter aus Politik und Wirtschaft eilen herbei, um diesem wichtigen Akt beizuwohnen. Dann ist es soweit: Matjeshermann öffnet das erste Fass und gibt die neuen Matjes nach eingehender Probe frei. Höchst offiziell wird es, wenn sogleich der Präsident der Bremischen Bürgerschaft, Christian Weber, das erste Fass an die Landesvorsitzenden des deutschen Fischfachhandels übergibt, bevor der Matjesmarkt (bis 15 Uhr) mit Leckereien rund um diesen besonderen Fisch eröffnet wird.
Das erste Fässchen holländischer Matjes wird übrigens unter der kundigen Leitung von Peter Koch-Bodes, dem Vorsitzenden des Fachverbandes "Der Fischfachhandel", meistbietend versteigert. Der Erlös kommt der "Wilhelm-Kaisen-Bürgerhilfe" zugute, die 1945 von dem damaligen Bremer Bürgermeister Wilhelm Kaisen gegründet wurde. Am Abend des 30. Mai trifft sich der Fischfachhandel im Bremer "Friesenhof" zu seinem traditionellen Matjesessen.