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Senatskanzlei

Musikexperten diskutieren Strategien des Eigensinns

22.11.2000

10. Veranstaltung der Bremer "projektgruppe neue musik"


Seit nunmehr zehn Jahren organisiert die "projektgruppe neue musik" in Bremen regelmäßig Tagungen, zu denen sich Komponisten, Musiker, Musikwissenschaftler, Philosophen und Liebhaber zeitgenössischer Musik zusammenfinden. Im Mittelpunkt steht stets ein aktuelles Thema, dem sich die Teilnehmer in Vorträgen, Diskussionen und Konzerten annähern. In diesem Jahr fragen die eingeladenen Referenten nach Positionen heutigen Komponierens in der sogenannten zweiten Moderne. "Horizont - Strategien des Eigensinns in zeitgenössischer Musik" ist der Titel der Veranstaltung, die vom 24. bis 26. November in der Galerie Katrin Rabus stattfindet.


Ausgehend von der These, dass kritisches, aufklärerisches Denken im Zeitalter des Computers an Bedeutung verliert, wollen die Teilnehmer darüber nachdenken, woran sich Künstlerinnen und Künstler heute orientieren. So heißt es in der Einladungsbroschüre: "Muß eine Antwort auf die Frage gesucht werden: 'Was machen wir, wenn wir keinen Horizont der Emanzipation haben, wo bieten wir Widerstand?' (Jean-Francois Lyotard)". Zu den Diskussionen und Gesprächen hat die Projektgruppe den Literaturwissenschaftler Joseph Vogl, den Philosophen Albrecht Wellmer und den Publizisten Micha Brumlik eingeladen. Als Gäste erwartet werden zudem die Komponistinnen Chaya Czernowin (Israel/USA), Silvia Fomina aus Argentinien sowie Peter Ablinger (Deutschland) und Bernhard Lang aus Österreich.


Im Rahmen der Tagung finden vier Konzerte statt mit Stücken der anwesenden Komponisten sowie mit Werken von Salvatore Sciarrino, Georges Aperghis, Luigi Nono, Carlfriedrich Claus und Beat Furrer. Es musizieren u.a. das Klangforum Wien, das Stadler Quartett Salzburg, die Cellisten Taco Kooistra und Peter Albrecht sowie die Sängerinnen Salome Kammer, Ute Wassermann und Alexandra Steßl.