20.10.2000
Bürgermeister Henning Scherf: „Nach der fachlichen Bewertung müssen wir jetzt die politische Verständigung organisieren. Ich möchte dabei helfen, daß wir gemeinsam die historische Chance zur Zusammenarbeit von Hamburg, Bremen und Niedersachsen nutzen. Unser Ziel muß die beste, einvernehmlich getragene Lösung für alle drei Bundesländer sein.“
Nach den heute (20.10.2000) in Hannover präsentierten Gutachten zu einem Tiefwasserhafen in der Deutschen Bucht sehen sich der Präsident des Senats, Bürgermeister Henning Scherf, und der Senator für Wirtschaft und Häfen, Josef Hattig, in ihrer Auffassung bestärkt, daß ein Tiefwasserhafen in Norddeutschland ausgezeichnete Perspektiven hat und eine hervorragende, zukunftsträchige Ergänzung der Bremischen und Hamburger Häfen darstellt. Die Gutachter gehen mit größter Wahrscheinlichkeit davon aus, daß in absehbarer Zukunft Schiffe mit Kapazitäten von 10.000 bis 12.000 TEU erwartet werden können.
Bürgermeister Henning Scherf wird nach einer gründlichen Analyse der Gutachterempfehlungen jetzt den politischen Verständigungsprozeß zwischen Hamburg und Niedersachsen vorantreiben und die Gespräche mit dem Hamburger Bürgermeister Ortwin Runde und dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Sigmar Gabriel fortsetzten. Bereits am Dienstag wird Scherf mit Ortwin Runde in Hamburg zusammentreffen.
Scherf begrüßte ausdrücklich Gabriels Angebot, seine Empfehlung, die Planungen für Wilhelmshaven weiterzuentwickeln, mit Hamburg und Bremen erörtern zu wollen. Scherf: „Wenn wir unser wichtigstes Ziel erreichen und die Marktanteile unserer norddeutschen Häfen im Weltmarkt und im Wettbewerb mit den niederländischen Häfen stabilisieren und steigern wollen, dann müssen wir zusammenbleiben und die historische Chance zur Überwindung überholten Konkurrenzdenkens nutzen. Ein gemeinsamer Tiefwasserhafen ist dazu ein entscheidender erster Schritt.“
Wirtschaftssenator Josef Hattig begrüßte die Empfehlung des niedersächsischen Ministerpräsidenten, die Planungen für Wilhelmshaven jetzt zügig zu konkretisieren: „Wir sind einen entscheidenden Schritt weiter. Nachdem die Standortfrage fundiert abgewogen und geklärt ist, sollten wir entschlossen die nächsten Schritte ins Auge fassen. Wir müssen Finanzierungsfragen lösen, private Investoren gewinnen und Betreibermodelle entwickeln,“ erklärte Hattig.