13.06.2000
Bürgermeister Dr. Henning Scherf überreicht ihm die Ehrenmedaille in Gold
Für seine hervorragenden Verdienste um die Freie Hansestadt Bremen sowie ihre Städte Bremen und Bremerhaven soll der ehemalige Bremerhavener Oberbürgermeister Karl Willms vom Senat mit der Bremischen Ehrenmedaille in Gold ausgezeichnet werden. Dies ist die höchste Auszeichnung, die Bremen zu vergeben hat. Der Präsident des Senats, Bürgermeister Dr. Henning Scherf, wird dem einstigen Senator und Oberbürgermeister die Ehrenmedaille auf einem Festakt am Donnerstag, 22. Juni, in der Oberen Rathaushalle überreichen.
Der 66 Jahre alte Karl Willms entstammt einer Bremerhavener Familie von Bauhandwerkern mit sozialdemokratischer Tradition. Nach dem Jura-Studium war er zunächst als Anwalt und danach im Verwaltungsdienst des Landes Bremen tätig. Karl Willms trat 1971 in die Bremer Landesregierung ein: Er war bis 1979 Senator für Bundesangelegenheiten und zugleich Mitglied des Bundesrates. Von 1979 bis 1983 gehörte er der Landesregierung als Senator für Wirtschaft und Außenhandel und ebenso als Senator für Arbeit an. 1983 wurde er zum Oberbürgermeister von Bremerhaven gewählt. Obwohl er in den letzten Jahren seiner Tätigkeit als Oberbürgermeister bis 1995 durch eine schwere chronische Erkrankung stark beeinträchtigt war, erfüllte er trotz dieses Handicaps seine Dienstpflichten voll. Auch heute noch ist der engagierte Politiker ehrenamtlich aktiv als Kreisvorsitzender des DRK in Bremerhaven und als Vorsitzender des Bauernhausvereins, der das Geestbauernhaus und das Marschenhaus im Speckenbütteler Park betreibt.
Während seiner Amtszeit als Oberbürgermeister war die Seestadt Bremerhaven dem Sparzwang ausgesetzt. Mit einer Vielzahl von Maßnahmen trug Karl Willms dazu bei, eine noch steilere Talfahrt städtischer Finanzen zu verhindern und damit eine Konsolidierungs- und Umstrukturierungsphase einzuleiten. Entscheidend waren dabei zwei große Umschuldungsaktionen, mit deren Hilfe das Land Bremen der Stadtgemeinde Bremerhaven wieder die erforderlichen Spielräume für eigenverantwortliches Handeln verschaffte. Der Einstieg in die Umstrukturierung der Bremerhavener Stadtverwaltung zu einem modernen Dienstleistungsbereich war ein weiteres zentrales Anliegen von Karl Willms. Mitgeprägt durch seine persönliche Einstellung hatte sich das Verhältnis von der Verwaltungsspitze zu den Mitarbeitern und ihren Interessenvertretungen erheblich in Richtung auf eine Partnerschaft fortentwickelt.
Die Ehrenmedaille in Gold ging 1843 erstmals an Bürgermeister Smidt
Weitere Träger der Bremischen Ehrenmedaille in Gold sind Bürgermeister a.D. Hans Koschnick und Bürgermeisterin a.D. Annemarie Mevissen. Mit dieser hohen Auszeichnung wurden seit dem Zweiten Weltkrieg auch die herausragenden Leistungen von Bürger-meister Theodor Spitta (1956), Senator Dr. Hermann Apelt (1956), Bürgermeister Adolf Ehlers (1963), Bürgermeister und Präsident des Senats Wilhelm Kaisen (1965), Bürger-meister und Präsident des Senats Willy Dehnkamp (1973), Bürgermeisterin Annemarie Mevissen (1975), Bundespräsident Prof. Dr. Karl Carstens (1984) und Bürgermeister Hans Koschnick (1994) gewürdigt. Geschaffen wurde die Ehrenmedaille in Gold ursprünglich nach einem Senatsbeschluss aus dem Jahre 1842. Seither wurden mit dieser hochkarätigen Auszeichnung unter anderem auch die besonderen Verdienste von Bürgermeister Johann Smidt, Hermann Heinrich Meier (Gründer der Bremer Bank und des Norddeutschen Lloyd), Franz Schütte und Ludwig Franzius gewürdigt (war verantwortlich für die Weserkorrektion und den Bau der Handelshäfen in Bremen).
Achtung Redaktionen:
Der Senat der Freien Hansestadt Bremen verleiht dem Bremerhavener Oberbürgermeister a. D. Karl Willms die bremische Ehrenmedaille in Gold. Bürgermeister Dr. Henning Scherf wird ihm die höchste Auszeichnung, die Bremen zu vergeben hat, auf einem Festakt am Donnerstag, 22. Juni, um 17 Uhr in der Oberen Rathaushalle überreichen.
Wir laden hiermit die Kolleginnen und Kollegen der Medien (auch die Bildjournalisten) zu diesem Festakt mit anschließendem Empfang herzlich ins Rathaus ein.