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Senatskanzlei

Bremen an die Spitze der Ariane-Städte gewählt

11.12.2002

Bürgermeister Dr. Scherf wird Nachfolger von Ex-Premier Alain Juppé als Präsident des „Communauté des Villes Ariane“ – Heute Generalversammlung in Paris

In den nächsten zwei Jahren wird sich Bremen noch stärker als bisher als Standort für Raumfahrt und Technologie präsentieren: Die Freie Hansestadt Bremen hat heute (11.12.2002) auf der Generalversammlung in Paris von Bordeaux zum 1. Januar 2003 die Präsidentschaft im „Ariane-Städtebund“ übernommen. Bürgermeister Dr. Henning Scherf wird als Präsident gemeinsam mit Handelskammer-Vizepräses Prof. Dr. Bernd-Artin Wessels sowie Astriums New Venture-Team Dr. Werner Inden und Dr. Peter Hintz die Geschicke des internationalen Netzwerkes von der Hansestadt aus lenken. Frankreichs Ex-Premier und Bürgermeister der Großkommune Bordeaux, Alain Juppé, hat die Staffette der Präsidentschaft nach zwei Jahren der Konsolidierung und Etablierung des noch jungen Städtebundes – gemeinsam mit dem Triebwerkproduzenten Snecma – an Bremen übergeben.


Ex-Premierminister und Bordeaux-Bürgermeister Alain Juppé bleibt dem Ariane-Städtebund weiterhin als Vizepräsident verbunden. Auf der heutigen Generalversammlung in Paris hat Scherfs Bremer Stellvertreter in der Ariane-Städtebund-Präsidentschaft 2003/2004, Handelskammer Vizepräses Prof. Wessels, dem bisherigen Präsidenten Juppé als Dankeschön für die vielfältigen Leistungen und als Symbol einer besonderen Partnerschaft einen Bremer Schlüssel überreicht: „Der Schlüssel im Staatswappen der Freien Hansestadt Bremen wird vielfach als Schlüssel zur Welt bezeichnet, in diesem Fall nehmen Sie ihn eher als einen ,Schlüssel zum Weltraum`“. In seinem Grußwort vor der Versammlung ließ Scherf erklären: „Bremen hat an dieser modernen multilateralen Städtepartnerschaft und ihrer strategischen Allianz mit der Industrie großes Interesse. Ariane ist nicht nur ein Symbol, sondern auch ein Übungsfeld für eine erfolgreiche Zusammenarbeit in Europa. Als Katalysator hat sie die industrielle Ebene bereits zusammengeführt, für das große ,Haus Europa´ kann sie auf allgemeiner Ebene dazu durchaus auch einen Beitrag leisten“.


Henning Scherf haben die wissensbasierten Ariane-Städtebund-Projekte der vergangenen Jahre speziell in ihrem Anspruch, die Jugend zu erreichen, sehr überzeugt. Seinem Vorgänger Juppé dankte er sehr dafür, dass er in den zurückliegenden zwei Jahren das kleine, noch sehr sensible Pflänzchen gehegt und stabilisiert habe: „Sie haben aus der Erfahrung und der präzisen Analyse heraus Strukturen bereinigt und eine solide Finanzierungsbasis für die Projekte geschaffen. Darauf können wir nun mit Beginn des Jahres 2003 aufbauen“.


Scherf: „Allianz kann Modell für die Städtepartnerschaften der Zukunft sein“


Schon bei der Namensnennung wird eines deutlich: m Ariane-Städtebund, der „Communauté des Villes Ariane“ (CVA), ziehen Kommune und Industrie an einem Strang. “Ich sehe hierin eine besondere Qualität. Diese Allianz kann ein Modell für die Städtepartnerschaften der Zukunft sein“, sagte Bürgermeister Scherf. Und Josef Kind, Astrium-Vorstandsmitglied Raumfahrt-Infrastruktur, erklärte: „Astrium, Gründungsmitglied des CVA, sieht in der Communauté des Villes Ariane eine einzigartige Möglichkeit, junge Menschen für die Raumfahrt zu begeistern und das Interesse für die Raumfahrt zu vertiefen“.


Die Bremer wollen in den kommenden zwei Jahren die Gelegenheit nutzen, die in der Raumfahrt bereits erfolgreich gelebte europäische Kooperation zu vertiefen und in kommunale Zusammenhänge zu übertragen.


Projekte des Netzwerks richten sich vor allem an Jugendliche und Studenten


Der Verbund der Ariane-Städte umfasst bisher 17 Mitglieder aus vier Ländern (Deutschland, Frankreich, Belgien und Italien), dabei insbesondere auch die Kommunen rund um den Weltraumbahnhof in Französisch Guyana. Nicht nur für Frankreich ist es dabei ein besonderes Anliegen, dieses ferne Stück Europa aus dem südamerikanischen Kontinent zu integrieren. Die Projekte des Netzwerks richten sich bisher vor allem an Jugendliche und Studenten. Sie umfassen im Wesentlichen den wissensbasierten interkulturellen Austausch am Beispiel Ariane, wobei die Inhalte weit über die Raumfahrttechnologie hinausgehen. Nahezu sämtliche Forschungs- und Entwicklungsbereiche, unzählige Handlungsfelder lassen sich aus dem Ariane Projekt ableiten: Ernährungsfragen, biologische und physiologische Grundkenntnisse, Geowissenschaften, ja selbst - wie im Fall der internationalen Astronautenteams - die kulturellen Unterschiede ihrer Mitglieder.


Die Philosophie des Netzwerkes zielt auf die breite Bevölkerung der Standorte, um die Akzeptanz der aufwändigen Hochtechnologie zu erhöhen, Nachwuchs im Bereich der Ingenieure und des Fachpersonals zu finden und zu fördern und die politischen Entscheider im Europa der Zukunft frühzeitig mit den brisanten Grundsatzfragen der Raumfahrt vertraut zu machen.


Astrium und Bremen sind deshalb auch Gründungsmitglieder der „Communauté des Villes Ariane“. Astrium ist wie seine historischen Vorgänger ERNO, MBB und DASA intensiv an einer „good citizenship“ interessiert. Seit Jahrzehnten investiert das Unternehmen in die Jugend der Region: beispielsweise durch die Patenschaft für „Jugend forscht“. Seit der EXPO 2000 ist das Unternehmen darüber hinaus auch für Besucher der Stadt zugänglich, die so den Raumfahrtstandort „live“ erleben können.


Auf diesen Erfahrungen werden die Bremer Projekte während der zweijährigen Präsidentschaft aufsetzen. Wenn Ende September 2003 der International Aeronautical Congress 2700 Fachleute und Interessierte nach Bremen zieht, werden parallel 30 Jugendliche aus Frankreich, Deutschland, Italien, Belgien in interkulturellen Workshops miteinander arbeiten. Und es werden sich die Bürgermeister und Manager der Ariane- Standorte zu einer Fachkonferenz in Bremen treffen.


Bildunterschrift:
Zur zukünftigen Bremer Präsidentschaft im Ariane-Städtebund haben die Astrium-Verantwortlichen als „Geste der Vorfreude“ diesen kleinen Aufkleber vorbereitet, den sie auf der Generalversammlung den Bürgermeistern und Unternehmens-Vertretern der CVA überreichten.
PDF-Datei Aufkleber

Hinweis:Eine komplette Liste der Ariane-Städte finden Sie unter
www.villes-ariane.org/uk/membres/default.htm
Aus Deutschland sind neben Bremen noch Augsburg und Ottobrunn dabei.