Große Anerkennung für die Bremer Aktivitäten zum öko-fairen Einkauf: Beim Hamburger Vergabetag wurde jetzt das Projekt "Aktiver öffentlicher Einkauf" als vorbildlich mit dem "Vergabe-Oskar" ausgezeichnet. "Umweltverträgliche Produkte und soziale Produktionsbedingungen sind uns wichtig. Gleichzeitig nutzen wir die Möglichkeiten der gebündelten Nachfrage, schließlich geht es auch um einen sparsamen Umgang mit Steuergeldern," freut sich die für den zentralen Einkauf zuständige Finanzsenatorin Karoline Linnert über die Auszeichnung. "Dank der Zusammenarbeit von Verwaltungsfachleuten mit Expertinnen und Expertenaus Initiativen, Vereinen und Verbänden hat Bremen bundesweit eine Vorreiterrolle übernommen. Der Preis ist eine schöne Anerkennung für das Bremer Engagement."
Von der Büroklammer bis zum Ökostrom – die Einkaufsliste der öffentlichen Hand in Bremen ist lang und vielfältig. Die Freie Hansestadt Bremen gibt für öffentliche Infrastruktur, technische Produkte und den täglichen Bedarf in Schulen und Verwaltungen jährlich einen dreistelligen Millionenbetrag aus. Seit 2009 müssen bei der öffentlichen Beschaffung auch Umweltanforderungen (z.B. Energieeffizienz) und soziale Kriterien (z.B. keine ausbeuterische Kinderarbeit) berücksichtigt werden. Trotz der zusätzlichen Anforderungen soll der Einkauf in der Verwaltung im Haushaltsnotlageland Bremen nicht teurer, sondern billiger werden.
Das hat Bremen im Rahmen seines Modellprojektes vorbildlich geschafft, fanden die Handelskammer Hamburg, die Zeitschrift "Behördenspiegel", die hamburgische Finanzbehörde und einige spezialisierte Rechtsanwaltskanzleien beim diesjährigen Hamburger Vergabetag. Thomas Jablonski, der zuständige Referatsleiter bei der Senatorin für Finanzen, nahm den "Vergabe-Oscar" im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Hamburger Ratskeller entgegen. Im Rahmen seiner Laudatio lobte der Hamburger Vergabeexperte Hans Randl im Namen der Jury die gute Organisation des zentralen bremischen Einkaufs, das umfassende Managementverständnis und die wirtschaftlichen Erfolge des Projektes. Besonders hervorgehoben wurde auch der offene Dialog zwischen Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Umwelt- und entwicklungspolitischen Verbänden bei der Umsetzung des neuen sozial und ökologisch ausgerichteten Landesvergabegesetzes.
Foto: Behörden Spiegel/Jörn Fieseler