22.05.2007
Mit einem entschlossenen Ruck war die Schutzfolie abgezogen: „Jetzt kann jeder sofort sehen, dass unser schönes Rathaus zusammen mit dem Roland zu den UNESCO-Welterbestätten gehört“, freute sich Bürgermeister Jens Böhrnsen, als er heute Mittag (22.05.07) die zugehörige Hinweistafel am Westeingang des Rathauses enthüllte. Damit geben jetzt insgesamt drei neue Tafeln architektonisch und stadtgeschichtlich wichtige Hinweise über die Bedeutung des Alten und Neuen Rathauses.
Interessierte Bremerinnen und Bremer und besonders Bremens Gäste erlangen so auf einen Blick einen Eindruck von der abwechslungsreichen Geschichte des Bremer Rathauses: Beginnend mit dem Bau von 1405 bis 1409, über die Umgestaltung der Marktfassade im Renaissancestil unter dem Bremer Baumeister Lüder von Bentheim 1608 bis 1614, bis hin zum letzten Eintrag 2004: der Aufnahme in die UNESCO-Liste „Welterbe der Menschheit – als ein außergewöhnliches Beispiel eines spätmittelalterlichen Rathauses, das für bürgerliche Autonomie und städtische Freiheit einer bis heute selbstständigen Stadtrepublik steht.“
Eine weitere Tafel am Haupteingang des Neuen Rathauses gibt darüber hinaus Infos zu dem in den Jahren 1909 bis 1913 entstandenen Gebäude, in dem heute die Senatskanzlei ihre Räume hat.
Neben dem Rathaus und den bereits gekennzeichneten Bauten in der Innenstadt werden derzeit noch rund fünfzig weitere bedeutende Bremer Gebäude mit einer bau- bzw. stadtgeschichtlichen Beschilderung versehen. Insgesamt sollen am Ende 121 Bauwerke mit einer Tafel gekennzeichnet sein, damit der Stadtbummel für Gäste und Einheimische noch aufschlussreicher wird. Bürgermeister Böhrnsen: „Aber die Tafeln am Rathaus sind trotzdem etwas Besonderes, schließlich tragen sie als einzige das Symbol der UNESCO-Welterbestätten!“
Mit anwesend bei dieser kleinen Zeremonie waren Dietrich Damm, Vorsitzender der Stiftung Wohnliche Stadt, Landesdenkmalpfleger Dr. Georg Skalecki, Staatsarchivleiter Dr. Konrad Elmshäuser und Helmut Rabien, zuständiger Referent aus dem Baurressort. Die Gesamtmaßnahme wird aus Mitteln der Stiftung Wohnliche Stadt gefördert.
Freuten sich gemeinsam über die neuen Tafeln, die nun das Rathaus schmücken: v.r.n.l. Bürgermeister Jens Böhrnsen, Helmut Rabien, Prof. Dr. Georg Skalecki, Dietrich Damm und Dr. Konrad Elmshäuser |
Im Zusammenhang mit der Beschilderung der Bauten in der Bremer Altstadt und den umliegenden Stadtteilen aufgrund ihrer architektonischen, städtebaulichen oder stadtgeschichtlichen Bedeutung haben der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr und das Bremer Zentrum für Baukultur eine Broschüre mit dem Titel „Architektur in Bremen“ in deutscher und englischer Sprache erarbeitet, die als Wegweiser zu bedeutenden Bauten dienen soll. Die Broschüre erscheint nach Angaben aus dem Baurressort Anfang Juni 2007.
[Fotos: Susan Apel, Senatspressestelle]