12.05.2000
Der erste Gleisabschnitt in der Schwachhauser Heerstraße zwischen der Orleans- und Dijonstraße ist stadtauswärts mittlerweile nahezu fertiggestellt.
CTB-Geschäftsführer und BSAG-Vorstandsvorsitzender Georg Drechsler: „Die Bauarbeiten kommen gut voran und sind voll im Plan. Der erforderliche eingleisige Betrieb der Linien 1, 4 und N11 im Baustellenbereich funktioniert nahezu reibungslos, und wir haben daher kaum Verspätungen.“
Wie der CTB-Bauleiter Andreas Probian, berichtet, werden im Zuge der Strecke für den Straßenbahnbetrieb gebräuchliche Rillenschienen Ri59 mit einem Gewicht von 59 kg per Meter geliefert, zu Gleisrahmen montiert und anschließend elektrisch verschweißt.
Wo erforderlich, lässt die Baufirma die Schienen im Biegewerk auf den nötigen Kurvenradius biegen. Dabei werden aber die Kurven nicht einfach - wie bei einer Modelleisenbahn - an gerade Gleisstücke montiert - sondern Übergangsbögen mit einem sich allmählich veränderndem Radius eingebaut, sog. Klothoiden. Diese werden von den Wagen sanfter, ruckärmer und leiser befahren.
Derzeit laufen die Gleisarbeiten im Abschnitt Dijonstraße bis Metzer Straße. Zunächst werden im Bereich der künftigen stadtauswärtigen Gleistrasse rund 1.000 m3 unbrauchbarer Untergrund ausgetauscht und abtransportiert. Auch dort ersetzen die Bauarbeiter Ziegelreste, Stroh und Torf im Untergrund der alten Schachhauser Heerstraße durch Sand und Beton, die den Belastungen des Verkehrs besser gewachsen sind. Nachdem die Tragschicht aus Sand und Mineralgemisch aufgebaut ist, können jetzt die Betonmischer anfahren.
Auch der Straßenbau schreitet voran: Bis zum 16. Mai 2000 werden zwischen Orléansstraße und Dijonstraße die ersten Asphaltschichten eingebaut. Hier wird ein Asphalt verwendet, der mit Kunststoffzusätzen (sog. polymermodifiziertes Mischgut) angereichert ist. Dies erhöht die Haltbarkeit. Anschließend folgen dann Parkstreifen und Grundstückszufahrten.
Zeitgleich wird im Abschnitt Dijonstraße bis Metzerstraße das sommerliche Wetter dazu genutzt, die Arbeiten flott voranzutreiben, so dass voraussichtlich kurz nach Pfingsten der stadteinwärts fahrende Verkehr auf der neuen stadtauswärtigen Fahrbahn läuft. Bis zu diesem Zeitpunkt sind dann auch die Parkbuchten fertiggestellt.
Die ersten Nebenanlagen, das sind Rad- und Fußwege sowie Parkstreifen, sind bereits fertiggestellt. Auch hier ersetzt eine Schichtung aus Mineralgemisch, Pflastersand und den Pflastersteinen oder Gehwegplatten aus Stabilitätsgründen den unbrauchbaren weichen Untergrund. Als Hilfe vor allem für sehbehinderte Fußgänger sind taktile (ertastbare) Streifen aus zwei Reihen Kleinpflaster eingebaut, welche den Bürgersteig vom Fahrradweg trennen.