17.10.2001
Die Bremer Kommunkationstechnik (BreKom) soll zu Beginn des kommenden Jahres von der EWE AG übernommen werden. Einer entsprechenden Absichtserklärung beider Seiten, in der die wesentlichen Eckpunkte fixiert sind, hat gestern das Wirtschaftskabinett des Bremer Senats zugestimmt. Bereits im Sommer hatte EWE die nordCom erworben. Mit der geplanten Vereinigung von nordCom und BreKom würde in Bremen und Bremerhaven ein starker regionaler Telekommunikationsanbieter unter dem Dach der EWE entstehen.
Wenn die weiteren Verhandlungen erfolgreich verlaufen, wird die EWE das Kabelnetz der BreKom und langfristig die Versorgung der bremischen Behörden mit Telekommunikationsleistungen sicherstellen.
Die Senatorin für Bau und Umwelt, Christine Wischer, und Finanzsenator Hartmut Perschau begrüßten die bislang erzielten Verhandlungsergebnisse. Christine Wischer: „Bremen verspricht sich von dem Einstieg der EWE eine langfristige Stärkung des Telefonwettbewerbs in Bremen und eine kostengünstige Versorgung der Bremer Behörden mit Telekommunikations- und Datendiensten. Auch beim Ausbau des Behördendatennetzes und der Weiterentwicklung des elektronischen Rathauses könnte ein künftiger Eigentümer kräftige Impulse geben.“
Für Finanzsenator Hartmut Perschau zeichnet sich nach zwei Jahren „ein sehr gutes Ergebnis“ ab, „das für unsere Bemühungen um eine leistungsfähigere öffentliche Verwaltung von großer Bedeutung wäre.“ Bereits im Sommer 1999 hatte der Bremer Senat beschlossen, die BreKom zu privatisieren. Senator Perschau: „Die jetzt erzielte Absichtserklärung ist ein wichtiges Zwischenergebnis einer europaweiten Suche nach privaten Investoren und des seit mehr als einem Jahr laufenden Ausschreibungsverfahrens. Ich hoffe sehr, dass die Hürden auf dem Weg zu einer endgültigen Vereinbarung noch genommen werden können.“
Für EWE würde der Erwerb der BreKom einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum führenden deutschen regionalen Telekommunikationsanbieter markieren. Geschäft und Netze von BreKom und nordCom ergänzen sich optimal. Die künftig vereinigte Gesellschaft würde sich auf Bremen und das Umland konzentrieren. EWE nimmt dabei einen gewissen Wettbewerb mit ihrer ebenfalls in Bremen tätigen zweiten Telekommunikationstochter EWE.TEL in Kauf.
Die BreKom betreibt als Eigenbetrieb der Stadtgemeinde Bremen gegenwärtig ein weitverzweigtes Glasfaser- und Kupfernetz in Bremen. Über dieses Netz sind die bremischen Behörden und Schulen mit insgesamt über 750 Standorten angeschlossen. Auch das öffentliche Feuermeldenetz und das Netz zur Steuerung der Verkehrssignalanlagen sind Teil des Netzwerks.