15.12.2005
Das europäische Umweltmanagementsystem EMAS wurde vor einem Jahrzehnt in Deutschland eingeführt. Es hilft Unternehmen, ihren betrieblichen Umweltschutz eigenverantwortlich und kontinuierlich zu verbessern. EMAS steht für die englische Bezeichnung des europäischen Umwelt-Audit-Systems „Eco-Management and Audit Scheme“, auch bekannt unter dem Stichwort „Öko-Audit“. Als modernes umweltpolitisches Instrument setzt EMAS auf die freiwillige Teilnahme von Unternehmen und geht über die gesetzlichen Regelungen hinaus.
Im Land Bremen gehören die DaimlerChrysler AG, die Bremer Woll-Kämmerei und die Abfallbehandlung Nord GmbH (ANO) zu den EMAS-Pionieren. Als erste senatorische Behörde hat 2003 der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr EMAS eingeführt.
Ingesamt kann Bremen derzeit 20 EMAS-Teilnehmer vorweisen, darunter BSAG, BREWA Umwelt-Service GmbH, Hella Fahrzeugkomponenten GmbH, Rolf Märtens GmbH & Co KG (Sondermüllentsorger), Weser Industriedienstleistungen, Klinikum Bremen-Mitte, Paracelsus-Krankenhaus, Universität und Hochschule Bremen, Forschungseinrichtungen wie BIBA und Faserinstitut, Landesinstitut für Schule, Schulzentrum Koblenzer Straße und der Bremische Deichverband am rechten Weserufer. Bremerhaven ist mit der Christlichen Heimstiftung (Altenpflegeeinrichtung) und dem Umweltinstitut des Technologie-Transfer-Zentrums vertreten.
EMAS ist offen für alle Wirtschaftszweige, auch für die öffentliche Hand oder nichtgewerbliche Einrichtungen. Bundesweit sind mittlerweile rd. 1.500 Unternehmen und sonstige Organisationen im deutschen EMAS-Register eingetragen, 56 % aus dem produzierenden Gewerbe. Rund 2,5 % der deutschen Beschäftigten arbeiten schon in einem EMAS-registrierten Betrieb.
Alle EMAS-Teilnehmer haben im Rahmen einer Umweltbetriebsprüfung systematisch die Auswirkungen ihrer Tätigkeiten auf die Umwelt untersucht, steigern mit Hilfe von EMAS ihre Leistungen im Umweltschutz, verfassen spätestens alle drei Jahre eine Umwelterklärung und lassen das Managementsystem einer neutralen Prüfung durch einen staatlich zugelassenen Umweltgutachter unterziehen.
Das Umweltressort im Land Bremen fördert die Teilnahme an EMAS mit einem finanziellen Zuschuss bis zu 18.000 Euro (www.umwelt-unternehmen.bremen.de/Foerderkriterien_4.html).
Interessierte Unternehmen erfahren Näheres zum Antragsverfahren bei Herrn Schulze vom RKW Bremen GmbH unter Tel. 0421/32 34 64 17.