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Der Senator für Kultur

Bürgermeister Bovenschulte: "Neupositionierung für Ozeanien"

Senat stimmt Zukunftsprojekt des Übersee-Museums zu und gibt 2,25 Millionen Euro für die Neugestaltung frei

09.02.2021

Der Senat hat am heutigen Dienstag (9. Februar 2021) dem Zukunftskonzept des Übersee-Museums zugestimmt. Schon im März soll mit der inhaltlichen und baulichen Neugestaltung der Ozeanien-Ausstellung begonnen werden. Bis Herbst 2024 soll der erste große Lichthof des Hauses zu einem sogenannten Dritten Ort werden - also einem Ort der Gemeinschaft, der einen Ausgleich zum beruflichen Alltag bietet und gleichzeitig gesellschaftlich relevante Fragestellungen in den Blick nimmt. Nach der heutigen Beschlussfassung im Senat soll die Kulturdeputation in der kommenden Woche um ihre Zustimmung gebeten werden. Für das Gesamtkonzept werden rund 4,65 Millionen Euro angesetzt. Bund und Senat finanzieren diese Kosten jeweils mit 2,25 Millionen. 150.000 Euro kommen aus Drittmitteln.

Der Senator für Kultur, Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, erklärt dazu: „Die Ozeanien-Ausstellung braucht eine neue Positionierung, darüber sind sich der Senat und die Direktion des Museums einig. Das Übersee-Museum hat es stets verstanden, gesellschaftlich relevante Fragestellungen aufzugreifen und dem Publikum ansprechend und wissenschaftlich fundiert aufzubereiten. Themen wie Migration und Klimawandel, aber auch der Umgang mit der Kolonialzeit oder ethnische Abgrenzung versus gesellschaftliche Diversität gehören in den Fokus, sie haben auch und gerade für uns hier in Bremen größte Relevanz. Das Übersee-Museum hat sich in seiner Forschungsarbeit seinem kolonialen Erbe als eines der ersten Museen in Deutschland gestellt, ist darin sogar führend. Ich begrüße es daher sehr, dass der aktuelle Stand der Forschung sich nun in der neuen Ausstellung abbilden soll. Mein Dank gilt der Direktorin Prof. Dr. Wiebke Ahrndt und der Geschäftsführerin Gabriele Müller, aber natürlich auch allen Mitarbeitenden des Museums.“

Hunderttausende Besucherinnen und Besucher haben die 2003 realisierte, rund 1900 qm große Ozeanien-Ausstellung in den vergangenen 17 Jahren besichtigt. Dieser Zuspruch hat leider auch sichtbare Spuren hinterlassen. Hinzu kommen notwendige und baulich aufwändige Reparaturarbeiten, die jetzt dringend angegangen werden müssen, um größere Schäden abzuwenden. Immobilien Bremen AöR wird deshalb zum Beispiel das große Glasdach zum Lichthof austauschen. Außerdem werden die gesetzlichen Vorgaben für die Barrierefreiheit in der jetzigen Ausstellungsarchitektur nicht hinreichend erfüllt. Aus diesem Grund soll der Besuch des Übersee-Museums mit dem neuen Konzept zu einem ganzheitlichen Museumserlebnis werden – niedrigschwellig, barrierefrei und inklusiv.

Die Kommunikation mit den Besucherinnen und Besuchern wird später analog und auch digital stattfinden. Die Ozeanien-Ausstellung bildet somit den Auftakt für die Umsetzung des Zukunftskonzepts. Als weiterer Baustein wird eine virtuelle Ozeanien-Ausstellung konzipiert, die parallel zur Ausstellung im Museum funktioniert. Die virtuelle Ausstellung wird rund eine Million Euro kosten, dabei aber zu hundert Prozent mit Drittmitteln finanziert.

Ansprechpartner für die Medien:
Werner Wick, Pressesprecher beim Senator für Kultur, Tel.: (0421) 361-16173, E-Mail: werner.wick@kultur.bremen.de