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Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft

Unisee ökologisch stabilisieren und als Badesee erhalten

Bündel an Maßnahmen soll Blaualgenwachstum eindämmen

29.05.2024

Der Stadtwaldsee – vielen Bremerinnen und Bremern besser bekannt als "Unisee" – ist Ausflugsziel und Freizeitort. Im April dieses Jahres und damit ungewöhnlich früh wurden in dem See bereits Blaualgen festgestellt. Blaualgen setzen Toxine frei, die bei Badenden zu Hautreizungen, Atemwegsbeschwerden, allergischen Reaktionen und Bindehautentzündungen führen können. Nun soll ein ganzes Bündel an Maßnahmen umgesetzt werden, um die Gewässerqualität zu stabilisieren, den Badesee zu erhalten und das wertvolle Ökosystem und den Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu stärken.


Die Belastung des Stadtwaldsees durch Blaualgen soll durch mehrere Maßnahmen gemindert werden. Foto: Haneg
Die Belastung des Stadtwaldsees durch Blaualgen soll durch mehrere Maßnahmen gemindert werden. Foto: Haneg

Kurzfristig sollen Schutzzonen für vorhandene Schilfgürtel am Ufer sowie für die Unterwasservegetation eingerichtet werden. Sie können das Algenwachstum begrenzen, weil sie dem Wasser Nährstoffe entziehen, die die Algen brauchen. Zäune und Bojenketten markieren die Schutzzonen. Röhrichtmatten oder –walzen sollen weitere Uferabbrüche verhindern, die Badende insbesondere am Nordufer verursachen. In Kooperation mit dem Sportfischerverein werden gezielt Karpfen aus dem See entnommen. Diese gründeln am Gewässerboden, reißen dabei die Wurzeln von Wasserpflanzen aus dem Sediment und schädigen damit die Unterwasservegetation nachhaltig. Darüber hinaus sollen Großmuscheln in den See eingebracht werden. Die filtern großer Wassermengen und entziehen dem Wasser unter anderem Mikroorganismen, Plankton, Schwebstoffe und Bakterien. Alle Maßnahmen setzen die Hanseatische Naturentwicklungsgesellschaft GmbH und die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft kurzfristig um, sodass erste positive Veränderungen zeitnah am Stadtwaldsee sichtbar werden.

Als weitere Maßnahme ist die sogenannte "Fällung" in der Prüfung. Dabei wird dem Gewässer einmalig durch ein chemisch-physikalisches Verfahren Phosphor entzogen. Da eine solche Fällung stark in das Ökosystem eingreift, ist dies sorgfältig abzuwägen. Bürgerinnen und Bürger können sich über die Maßnahmen durch am Badesee aufgestellte Tafeln informieren. Badegäste können auch selbst dazu beitragen, dass es dem Stadtwaldsee besser geht, in dem sie die öffentliche und kostenfreie Toilettenanlage benutzen.

Die beschriebenen Maßnahmen gründen sich auf umfangreiche Untersuchungen des Instituts Dr. Nowak aus Ottersberg, die die Umweltsenatorin bereits 2022 und 2023 beauftragt hatte. Untersucht wurden neben Wasserpflanzen, schwebenden Algen, Fischen und dem Zooplankton (tierische Kleinstlebewesen im Wasser) auch Nährstoffe und Sedimente im See. Im Ergebnis hat die Analyse gezeigt, dass in den Sommermonaten zunehmend Phosphor im Stadtwaldsee freigesetzt wird. Dabei spielt die natürliche Seenalterung eine Rolle. Verstärkt wird der Prozess durch hohe Temperaturen im zeitigen Frühjahr, die durch die Klimakrise häufiger werden. Der Phosphor wirkt als Dünger für Pflanzen. Grundsätzlich muss daher das Ziel aller Maßnahmen sein, den Eintrag von organischem Material in den See zu begrenzen und den See als Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu stärken.

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Ansprechpartnerin für die Medien:
Ramona Schlee, Pressesprecherin bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Tel.: (0421) 361-96269, E-Mail: ramona.schlee@umwelt.bremen.de