Feuerstellen, verzierte Keramikscherben und sogar Knochen aus prähistorischer Zeit: Das haben Archäologen auf dem Sportplatz in Bremen-Farge entdeckt. Die Funde gehen nach ersten Auswertungen auf die Bronzezeit und die frühe Eisenzeit (900 bis 700 v. Chr.) zurück. "Zudem gibt es eine Reihe sehr tiefer Gruben", erklärt Matthias Antkowiak von der Landesarchäologie in Bremen. Er vermutet, dass es sich dabei um ein Gräberfeld mit Urnenbestattungen aus der Bronzezeit und eine jüngere Siedlung der Eisenzeit handelt. Sobald die ersten Analysen abgeschlossen sind, können die Fachleute sagen, ob es sich tatsächlich um Brandgräber eines Friedhofs handelt, der in späterer Zeit durch eine dörfliche Siedlung überprägt wurde.
Der Fundort befindet sich auf dem Sportplatz für Farge-Rekum. Hier sollen ein Klein- und ein Großspielfeld jeweils mit Kunstrasen sowie eine 400-Meter-Kunststofflaufbahn inklusive Sprint- und Weitsprunganlage entstehen. "Das ist eine deutliche Aufwertung der Sportanlage in Farge-Rekum und nach Abschluss der Bauarbeiten auch eine Aufwertung für den Stadtteil", sagt Sportsenator Ulrich Mäurer. Das Sportamt Bremen hatte für die Grundschule, die auf dem benachbarten Rotgrandplatz entstehen soll, einen Teil des Sportplatzes abgegeben. Dafür erhält das Sportamt die umfangreiche Erweiterung und Sanierung auf dem derzeitigen Rasenplatz mit Rotgrandlaufbahn.
Am Montag, 5. August 2024, starten die Bauarbeiten auf dem Sportplatz. Durch die Entdeckung sei die Sanierung des Sportplatzes und später der Bau der Grundschule nicht in Gefahr. Die Experten von der Landesarchäologie hatten vor dem Start der Bauarbeiten eine Voruntersuchung veranlasst. Antkowiak: "Das ist der normale Vorgang im Rahmen des Denkmalschutzgesetzes." Die Bauarbeiten starten wie geplant, heißt es. "Wir sind während dieser weiter begleitend tätig." Antkowiak ist sich sicher: "Wir werden hier wahrscheinlich noch mehr finden, denn es handelt sich um eine seit den 1930er-Jahren bekannte Fundstelle."
Bereits seit der Jungsteinzeit hätten sich Menschen im Bereich Rekum-Farge immer wieder gerne niedergelassen. Der trockene Boden direkt an der Weser biete gute Voraussetzungen, um Dörfer anzusiedeln, so der Experte. Für Archäologen ist das Areal eine wahre Fundgrube, aber nicht nur dieser Bereich: "In Bremen gibt es etwa 4.000 bekannte Fundstellen", sagt Antkowiak. "Jährlich kommen Dutzende dazu."
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Rose Gerdts-Schiffler, Pressesprecherin beim Senator für Inneres und Sport, Tel.: (0421) 361-9002, E-Mail: rose.gerdts-schiffler@Inneres.Bremen.de