Papierteller und essbares Geschirr aus Waffeln waren ein Versuch auf dem Weg zu nachhaltiger Veranstaltungsorganisation, konnten jedoch nicht überzeugen. Jetzt aber hat die Bremer AG Mehrweg die geeignete Lösung gefunden: Mit Mitteln des Senators für Kultur und der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft schaffte der Verbund von Kultur- und Kunstschaffenden ein Spülmobil an – ein wichtiger Baustein, um im Rahmen von Essensausgabe und Getränkeausschank Einweg auf Konzerten und anderen Veranstaltungen zu vermeiden und dadurch Abfall zu reduzieren.
Mit der Spülmaschine auf dem Wagen kann Mehrweggeschirr vor Ort hygienisch gesäubert und direkt wieder ausgegeben werden. Bürgermeister und Kultursenator Andreas Bovenschulte: "Wir haben in Bremen eine sehr lebendige Kunst- und Kulturszene, die bei ihren Festivals, ihren Volks- und Straßenfesten und ihren Theateraufführungen unter freiem Himmel nicht nur auf ein vielfältiges und hochwertiges, sondern auch auf ein umweltfreundliches Programm sehr viel wert legt. Das Spülmobil ist deshalb der ideale Partner für die Kunst- und Kulturschaffenden."
Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Kathrin Moosdorf, ergänzt: "Mit diesem Mehrwegangebot sparen wir jedes Jahr viel Müll ein. Eine nachhaltige Essensausgabe funktioniert und ist von den Bremerinnen und Bremern gewollt. Das haben Pilotprojekte auf der Osterwiese und der Breminale bereits gezeigt. Unser Ziel ist es, wo immer es geht, Mehrweg möglich zu machen. Das Spülmobil ist hier eine sinnvolle Ergänzung."
Das neue Spülmobil stellte Dr. Andreas Bovenschulte zusammen mit Manuel Jänig von der Musikszene Bremen e. V. auf dem Kultur- und Genussfest Open Space Domshof vor. Die Präsentation fand im Vorfeld einer Veranstaltung der Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen und des Bündnisses für Mehrweg statt. Hier erfuhren die Teilnehmenden unter anderem: Den Wagen mit Spülmaschine für Veranstaltungen mit bis zu 15.000 Gästen kann man mieten.
"Ob Unternehmen, die ein Firmenfest planen oder auch Vereine, Schulen und soziale Einrichtungen, die zu Turnieren oder Tagen der offenen Tür einladen wollen – sie alle können das Spülmobil gegen einen Kostenbeitrag nutzen. Für Letztere fällt dieser gering aus", sagt Manuel Jänig, dessen Verein den Verleih organisiert und koordiniert. Schon jetzt sei die Nachfrage groß – auch von Initiatoren kleinerer Events wie Flohmärkten. "Nach einem ersten Jahr der Erprobung wird sich zeigen, ob sich für Veranstaltungen dieser Größenordnung die Anschaffung von Lastenrädern mit Spülmaschine lohnt." Ein Ausbau von mobilen Lösungen für die Umstellung auf Mehrweg sei auf alle Fälle möglich. "Und für Bremen absolut wünschenswert", betont Martin Schulze von der Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen und dem Bündnis für Mehrweg. "Für unsere nachhaltig orientierten Mitglieder sind Angebote, mit denen sich die Vermeidung von Abfall gemeinsam schultern lässt, äußerst interessant und eine gute Option. Daher unterstützen wir dieses Vorhaben auch sehr gerne."
Das Bremer "Bündnis für Mehrweg" ist ein Zusammenschluss von Betrieben gegen Plastikmüll. Es wurde vom Umweltressort in Zusammenarbeit mit RENN.nord, dem BUND Bremen, der Handwerkskammer Bremen und der Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen ins Leben gerufen. Bündnispartnerinnen und -partner können in Verbindung mit der Umsetzung weiterer Maßnahmen Mitglied in der "Partnerschaft Umwelt Unternehmen" werden. Weitere Informationen unter: www.umwelt-unternehmen.bremen.de/mehrweg.
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