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Senatskanzlei

Bürgermeister Bovenschulte übergibt NordWest-Award

Unternehmen aus dem Land Bremen in allen Kategorien unter den besten Drei

26.08.2024

In Wilhelmshaven wurden heute (26. August 2024) die Preise des diesjährigen "NordWest-Award" der Metropolregion Nordwest vergeben. In allen drei Kategorien – NordWest, Gesundheit und Nachhaltigkeit – waren Firmen aus Bremen und Bremerhaven unter den besten Drei; in zwei Kategorien belegten sie den ersten Platz. Mit der höchsten durch die Jury vergebenen Punktezahl ging das Bremerhavener Projekt "BEA – Bremerhavener Experimentalhaus für eine bioinspirierte, klima- und menschenfreundliche, ressourceneffiziente Architektur" in der Kategorie "Nachhaltigkeit" aus dem Wettbewerb hervor. Bürgermeister Andreas Bovenschulte hielt die Laudatio auf den Gewinner "NordWest", das Projekt "#Moin – Modellregion Industriemathematik".

Der Reiz der Industriemathematik
Wenn er auch selbst "kein passionierter Mathematiker" sei, so sei ihm doch klar, dass die Mathematik die Basis etlicher moderner Entwicklungen ist und letztlich in vielen Alltags-Dingen steckt, so Bovenschulte. Er hatte das Projekt "#Moin" im November 2023 besucht; es ist ein Projekt der Arbeitsgruppe für Optimierung und Optimale Steuerung des Zentrum für Industriemathematik an der Universität Bremen, beteiligt ist auch das Unternehmen Topas Industriemathematik, eine Ausgründung der Arbeitsgruppe. Das Projekt "#Moin" verfolgt das Ziel, dass jede und jeder von dem universellen Wissen der (Industrie)-Mathematik profitieren kann. Dazu soll es in den kommenden Jahren etwa für die Öffentlichkeit, in Schulen, in Wirtschafts- und Industrieunternehmen entsprechende Projekte geben. Beginnen soll das in Bremen, Bremerhaven und dem Landkreis Osterholz, später auch in weiteren Landkreisen und Städten, so der Plan. Es ist mithin ein echtes Metropolregions-Thema.

Bürgermeister Bovenschulte: "Schon jetzt und erst recht für die Zukunft ist es klug für unsere Region, der Industriemathematik Aufmerksamkeit zu schenken. Insofern ist es richtig, dass das Umfeld des Projektes '#Moin' bereits mit unterschiedlichen Förderungen ausgestattet wurde. Und ich finde den Ansatz toll, das Thema Mathe und Industriemathematik in die Breite zu tragen und es greifbar verständlich zu machen."

Baustoff-Forschung aus dem AWI
In die Zukunft weist auch das Bremerhavener Experimentalhaus Architektur (BEA). Es ist der Sieger der Kategorie "Nachhaltigkeit" des NordWest-Award. Ziel des BEA ist es, Hausbau und Gebäudetechnik umfassend zu verändern, ressourcenschonend mit natürlichen und nachwachsenden Werkstoffen zu bauen und so die CO2-Emisionen spürbar zu senken. Denn der Baubereich ist global betrachtet für etwa elf Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich. BEA ist aus dem Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven hervorgegangen – kein Wunder also, dass es Strukturen maritimer Organismen untersucht und diese sie mit nachhaltigen Materialien für das Bauwesen umsetzt. Das führt zu unterschiedlichen ökologischen Vorteilen: Ersatz problematischer Baustoffe wie etwa Beton, Einsatz nachwachsender Rohstoffe und Energieeinsparungen durch passive aber wärmedämmende Systeme. Durch die Kombination natürlicher Baustoffe wie Basalt, Fasern und Holz können Bauteile auch für tragende Funktonen entstehen. Solche Teile lassen sich aber auch sehr gut für temporäre Bauten wie etwa mobile Forschungsstationen nutzen – perfekt für das AWI.

Weitere Bremer Firmen im Finale
Neben den beiden Siegern in ihren Kategorien hatten es noch drei weitere Firmen aus Bremen in die Finalrunde geschafft. Auf einen gemeinsamen 2. Platz in der Kategorie "Nachhaltigkeit" kamen die Firma Heatrix GmbH und das System Flexcool der Flexality GmbH. Heatrix arbeitet daran, Industrieprozesse mit hohem Wärmebedarf mit regenerativ erzeugter Wärme von bis zu 1.500 Grad Celsius zu versorgen. Flexality arbeitet quasi am anderen Ende der Skala: Deren System Flexcool nutzt verfügbare Daten etwa über Warenflüsse und schwankende Strompreise am Markt, um die Steuerung von Kühlhäusern zu optimieren. Das soll Energieverbauch und –kosten deutlich senken und kommt – da es rein datengetrieben ist – ohne neue Sensoren und Baumaßnahmen aus. In der Kategorie "Gesundheit" kam das Projekt "Cutaneos" des Start up aisenica auf den 3. Platz. Die Firma hat ein auf Künstlicher Intelligenz basierendes System zur Analyse von Hautproben entwickelt. Dieses erkennt bisher zuverlässig 40 Hautkrankheiten. Es entlastet damit die Pathologielabore von der Auswertung der zunehmenden Zahl von Hautproben und beschleunigt die Auswertung der Proben spürbar.

Ansprechpartner für die Medien:
Christian Dohle, Pressesprecher des Senats, Tel.: (0421) 361-2396, E-Mail: christian.dohle@sk.bremen.de