Bildung ist wichtige Investition in die Zukunft
12.11.2014"Null Bock" – das trifft auf die acht Schülerinnen und Schüler, die jetzt im Land Bremen in das START-Stipendienprogramm aufgenommen werden, nicht zu. Bereits als Voraussetzung für das Stipendium bringen sie gesellschaftliches Engagement und gute schulische Leistungen mit. Zudem überzeugen die fünf Mädchen und drei Jungen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren mit vielseitigen Interessen. Auf ihrem Weg zum Abitur oder Fachabitur begleitet sie START, die größte deutsche Förderinitiative für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, mit einer materiellen und einer ideellen Förderung. Diese ermöglicht die START-Stiftung, ein Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung zusammen mit der Bremer Senatorin für Bildung und Wissenschaft und weiteren Partnern bereits seit zehn Jahren.
Bildungssenatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt betonte am Dienstag (11. November 2014) bei der Übergabe der Aufnahmeurkunden an den Jubiläumsjahrgang im Bremer Rathaus: "Für mich ist das START-Stipendium auch nach zehn Jahren ein wichtiger Bestandteil unserer Bildungslandschaft und hat eine hohe gesellschaftliche Bedeutung. Die Förderung der Jugendlichen aus Zuwandererfamilien ist eine Investition in die Zukunft dieser jungen Menschen und damit auch in die Zukunft unserer Gesellschaft. Mein ausdrücklicher Dank geht an die START-Stiftung mit ihrem dauerhaften Engagement und an unsere langjährigen treuen Partner."
Robert Hasse, Geschäftsführer der START-Stiftung gGmbH, erläutert: "Bei START geht es vor allem darum, das Potenzial der bereits engagierten jungen Leute weiter zu entfalten, indem ihnen zusätzliche Schlüsselqualifikationen für die schulische und berufliche Laufbahn sowie für eine aktive Mitgestaltung des gesellschaftlichen Lebens vermittelt werden. Essentiell ist hier die ideelle Förderung in Form von Bildungsseminaren, aber auch der Zugang zu Kulturveranstaltungen, Exkursionen in Unternehmen sowie Beratungsangebote für die weitere Ausbildungs-, Studien- und Lebensplanung."
START gibt den Stipendiaten die Möglichkeit, ihre individuellen Fähigkeiten und Interessen zu identifizieren, bestehende Talente auszubauen und in Projekten zu erproben und zu festigen. Als Grundlage bringt der neue START-Jahrgang bereits vielfältige Interessen mit. Oftmals engagieren sich die Bewerber in ihrem direkten Umfeld sogar parallel - in der Schule, z. B. als Klassensprecher oder Sanitäter, in der Familie und im Bekanntenkreis, z. B. durch Übersetzungsarbeiten, Nachhilfe oder die Betreuung von Geschwistern, und in der Freizeit bei sportlichen Aktivitäten, z. B. als Coach für Jüngere.
Heinrich Engelken, privater Förderer, erklärt stellvertretend für die weiteren Partner in Bremen dazu: "Die neuen Stipendiaten gehören zu insgesamt 35 Schülerinnen und Schülern, die in Bremen aktuell von START gefördert werden. Wir bauen darauf, dass sie wie die 86 jungen Menschen, die in Bremen seit 2005 als START-Stipendiaten bereits die Hochschulreife erreicht haben, mit unserer Unterstützung noch stärker in ihre Rolle als Akteure der Gesellschaft hineinwachsen."
Wichtige Rolle der Partner
Zu den aktuellen Partnern zählen die BEGO Bremer Goldschlägerei, die Bremer Landesbank, die Cordes & Graefe KG, Kornelia und Heinrich Engelken sowie Dres. Karina und André-Michael Schultz.
Die Beteiligung der Partner ist für die Durchführung des Förderprogramms sehr wichtig. START hat mittlerweile rund 120 Partner, die sich entweder finanziell einbringen – ein Stipendium kostet pro Jahr 5.000 Euro – oder sich mit Sachleistungen und personellem Einsatz im Bildungsprogramm beteiligen. "Ohne die Unterstützung verlässlicher Partner könnten wir das Stipendium nicht so vielseitig gestalten und erfolgreich durchführen. Das breit gefächerte Partnerspektrum reicht von langjährigen Unterstützern aus großen Stiftungen mit ähnlichem inhaltlichen Fokus, öffentlichen Einrichtungen, die einen Beitrag für die nächste Generation leisten wollen über sehr aktive kleine lokale Initiativen und Vereine bis hin zu Privatpersonen, die der Gesellschaft etwas zurück geben möchten", so Robert Hasse.
Der START-Stipendiatenjahrgang 2014/2015 im Bundesland Bremen:
Fotos: Pressereferat der Senatorin für Bildung und Wissenschaft