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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

20 Jahre mobil.punkt - verkehrspolitische Innovation made in Bremen

Nürnberg, Rostock, Norwegen, Belgien haben Bremer Vorbild aufgegriffen

02.04.2023

20 Jahre Geschichte – und aktueller denn je: Am 2. April 2003 eröffnete am Dobben die damalige Bremer Senatorin für Bau und Umwelt, Tine Wischer, den ersten mobil.punkt – und damit die erste Carsharing Station auf öffentlichem Straßenland in Deutschland. Was damals noch als Versuch galt, sollte zum Vorbild für viele andere Städte werden und auch die verkehrsrechtliche Landschaft in Deutschland verändern.

Carsharing im öffentlichen Verkehrsraum - ein Erfolgsprojekt aus Bremen: Der mobil.punkt in der Eickedorfer Straße in Findorff. Foto: Mobilitätsressort
Carsharing im öffentlichen Verkehrsraum - ein Erfolgsprojekt aus Bremen: Der mobil.punkt in der Eickedorfer Straße in Findorff. Foto: Mobilitätsressort

"Carsharing hat sich zu einem Kernbaustein nachhaltiger Mobilität entwickelt und bietet eine Alternative zum Autobesitz. Es hilft, die Stadtquartiere vom Parkdruck zu entlasten" erklärt Dr. Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau der Freien Hansestadt Bremen.

Der mobil.punkt in der Bremerhavener Straße in Walle. Foto: Mobilitätsressort
Der mobil.punkt in der Bremerhavener Straße in Walle. Foto: Mobilitätsressort

"Gratulation nach Bremen! Bremen hat mit den mobil.punkten vor 20 Jahren eine ganz wichtige Entwicklung für das Carsharing in Deutschland angestoßen. Stationen im öffentlichen Straßenraum sind eine essentielle Voraussetzung, um Carsharing in den hoch verdichteten Wohnvierteln der Städte anbieten zu können. Sie sind außerdem der beste Weg um das Carsharing-Angebot für die Bürgerinnen und Bürger sichtbarer zu machen. Bremen war dafür der frühzeitige Wegbereiter, wofür die Carsharing-Anbieter in ganz Deutschland dankbar sind", so Gunnar Nehrke, Geschäftsführer des Bundesverbandes CarSharing bcs.

Schon 2005 hatte der Bundestag beschlossen, die Rahmenbedingungen für Carsharing zu verbessern

Dr. Maike Schaefer: "Bremen hatte schon in den 90er Jahren gelernt, dass in den engen Stadtquartieren Carsharing-Stationen im öffentlichen Straßenraum notwendig werden. Doch es bestand damals dafür kein klarer Rechtsrahmen."

So wurde mit den ersten beiden mobil.punkten Am Dobben und an der Hohenlohestraße ausgetestet, wie die Akzeptanz der Stationen mit einem umfangreichen Informationsangebot an den dort installierten Touchscreens und in der Verknüpfung mit dem ÖPNV sein wird.

Ulrich Daniel, Planungs- und Baureferent der Stadt Nürnberg und Michael Glotz-Richter, Referent für nachhaltige Mobilität beim Bremer Verkehrsressort bei der Einweihung des ersten Nürnberger Mobilpunktes am 5.10.2016.
Ulrich Daniel, Planungs- und Baureferent Nürnberg und Michael Glotz-Richter vom Bremer Verkehrsressort bei der Einweihung des ersten Nürnberger Mobilpunktes im Oktober 2016. Foto: Mobilitätsressort

Die Erfahrungen der beiden Bremer mobil.punkte waren extrem positiv. Sie wurden 2004 in einem Parlamentarischen Abend in der Bremer Landesvertretung in Berlin präsentiert. Dieses gab den Anstoß für eine Vorlage im Deutschen Bundestag. In seinem Beschluss vom Juni 2005 hat der Deutschen Bundestag die Bundesregierung aufgefordert, über einen veränderten Rechtsrahmen "eine Einrichtung von reservierten Car-Sharing-Stellplätzen im öffentlichen Verkehrsraum zu ermöglichen". Doch es sollte zwölf Jahre dauern, bis die in Bremen schon 2003 angewandte Rechtsgrundlage der straßenverkehrsrechtlichen Sondernutzung mit dem Carsharinggesetz des Bundes 2017 als bundeseinheitliche Grundlage festgeschrieben wurde. Bremen war durch den Referenten für nachhaltige Mobilität und langjährigen Carsharing-Experten Michael Glotz-Richter als Sachverständiger beim Verkehrsausschuss des Bundestages eingebunden.

mobil.punkte unter "Bremer Lizenz"

Alle Städte leiden darunter, dass Straßenraum knapp ist. Verschiedene Untersuchungen belegen, dass Carsharing den Straßenraum entlastet. Bereits drei Jahre nach der Eröffnung der ersten mobil.punkte hat der ADAC die Stadt Bremen dafür mit dem ADAC-Städtepreis ausgezeichnet und 2010 wurden sie sogar zum internationalen Vorbild für andere Städte in der Weltausstellung EXPO 2010 in Shanghai. Im gleichen Jahr wurde die Strategie mit dem Deutschen Verkehrsplanungspreis ausgezeichnet.

Gemeinsame Eröffnung des Mobilpunktes Møllendalsveien in Bergen, Norwegen am 8. Mai 2018. Das Banner halten: v.l.n.r; Lars Ove Kvalbein, Stadt Bergen; Stadträtin Anna Elisa Tryti; Rebecca Karbaumer und Michael Glotz-Richter, Freie Hansestadt Bremen. Foto: Mobilitätsressort
Gemeinsame Eröffnung des Mobilpunktes Møllendalsveien in Bergen, Norwegen am 8. Mai 2018. Das Banner halten: v.l.n.r; Lars Ove Kvalbein, Stadt Bergen; Stadträtin Anna Elisa Tryti; Rebecca Karbaumer und Michael Glotz-Richter, Freie Hansestadt Bremen. Foto: Mobilitätsressort

Die mobil.punkte wurden zur Erfolgsgeschichte in Bremen und darüber hinaus. So findet man mobil.punkte in vielen Städten Deutschlands: Nürnberg, Rostock, Oldenburg, Ulm, Kempten, Erfurt, Erlangen, Fürth, Leer und Achim sowie Bergen und Stavanger in Norwegen und in mehreren Städten in Belgien. Wer in den anderen deutschen Städten genau hinschaut, wird an der Stele den Eintrag finden "mit freundlicher Genehmigung der Freien Hansestadt Bremen", denn das Markenzeichen mobil.punkt ist geschützt und wird nur unter Sicherung von Qualitätsanforderungen weitergegeben.

Einspareffekt des Carsharing in Bremen über 150 Millionen Euro

Heute gibt es in Bremen bereits rund 50 mobil.punkte und mobil.pünktchen an denen über 150 Autos zur Nutzung bereit stehen. "Diese Erfolgsgeschichte wollen wir ausbauen" so Senatorin Schaefer. Weitere mobil.punkte sind in Abstimmung mit den Beiräten in der Planung. "Ohne Carsharing hätten wir rund 7.500 mehr Autos in Bremen. Wollte man den gleichen Entlastungseffekt mit Hochgaragen erreichen, müssten über 150 Millionen Euro investiert werden".

Senatorin Maike Schaefer: "Der mobil.punkt reiht sich ein in eine Reihe verkehrspolitischer Innovationen, die ihren Ausgangspunkt in Bremen hatten: von der Fahrradstraße, dem Radfahren gegen Einbahnstraßen oder der 2020 eröffneten ersten deutschen Fahrradzone".

Achtung Redaktionen:
Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen die Fotos zu dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an. Foto: Mobilitätsressort
Eickedorfer Straße (jpg, 2.1 MB)
Bremerhavener Straße (jpg, 1.9 MB)
Nürnberg (jpg, 890.1 KB)
Bergen (jpg, 1.2 MB)

Ansprechpartner für die Medien:
Jens Tittmann, Pressesprecher bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Tel.: (0421) 361-6012, E-Mail: jens.tittmann@umwelt.bremen.de