18.02.2002
Mit einem umfangreichen Festprogramm für Jung und Alt feiert Bremen im Jahr 2002 den 200sten Geburtstag seiner WALLanlagen
„Wir wollen den Wallgeburtstag zu einem Höhepunkt des Jahres machen. Deshalb soll zur Geburtstagszeit im Juni eine ganze Fülle von Veranstaltungen dafür sorgen, dass viele Menschen kommen, um die Grünanlage mit anderen Augen zu sehen und genießen zu können,“ so die Senatorin für Bau und Umwelt, Christine Wischer.
Damit sich die denkmalgeschützte Grünanlage zum Geburtstag von der besten Seite zeigen kann, wurden die Wallanlagen auf der Grundlage eines Parkpflegewerks in den vergangen drei Jahren umfassend überarbeitet (s. Anlage).
Vom 8. bis zum 23. Juni soll nun gefeiert werden. Den Beginn machen am 8.6. „Lumina- Magische Lichter.“ Dabei werden Lichtprojektionen atemberaubende Sinnestäuschungen hervorrufen. Mit einem Konzert auf der Seebühne wird das beeindruckende Lichtschauspiel musikalisch verstärkt. Als krönender Abschluss des Abends wird ein Bodenfeuerwerk über dem Stadtgraben nochmals feurige Glanzlichter setzen.
Neben zahlreichen anderen Veranstaltungen und Ausstellungen (siehe Programm in der Anlage) wird an dem Wochenende vom 14. bis 16.6. der symbolische Geburtstag gefeiert. Neben der längsten Geburtstagstafel der Welt wird unter dem Titel "Einmal Himmel und zurück“ die Gelegenheit bestehen, von der Kulturmeile aus die Wallanlagen aus einem Riesenrad von oben zu genießen. Ein besonderes Schauspiel versprechen der 14. und 15. Juni, wenn der Wall von der französischen Künstlergruppe Carabosse mit Tausenden von Feuertöpfen illuminiert wird. Neben dem Lichterband locken weitere zusätzliche Lichtobjekte auf den Aufweitungen und auf dem Stadtgraben zum Staunen und Verweilen ein. Parallel heißt es: „Der Wall schwingt – Bühne QuerBeat“. Hier wird ein abwechslungsreiches Angebot aus Musik, Comedy und Performance geboten.
Über die Veranstaltungszeit wird der Wall mit Nachmittagskonzerten, Rosen- und Bonsaiausstellungen, Theaterabenden und einem Programm für Kinder- und Jugendlichen, schwimmenden Kunstobjekten, Blumeninseln und Wasserspielen zum Lustwandeln und Verweilen einladen.
Wischer: „Mit diesem einmaligen Geburtstagsprogramm wollen wir nicht nur unsere wunderschönen Wallanlagen feiern, sondern auch über unsere Stadtgrenzen hinaus für Bremen werben.“
Über die Kernzeit im Juni hinaus werden weitere Veranstaltungen im Verlauf des Jahres das Programm Wall 2002 komplettieren. Mit dem Bildertheater
„Little Nemo in Slumberland“ (19.-21.6.),
den Gärten der Sinne (2.-4.8.)
dem „Classic Internationel“ mit dem Staatsorchester Bremen und dem Rachmaninov-Quartett aus Rußland
der Klassik im Park (30.8.2002)
werden weitere Veranstaltungshöhepunkte für einen Besuch in Bremen und in den Wallanlagen werben.
Auch Information und Diskussion werden im Reigen der Veranstaltungen nicht zu kurz kommen. So wird vom 5.6. bis 7.7.2002 in der Unteren Rathaushalle zu einem Streifzug durch die 200jährige Geschichte der Wallanlagen eingeladen. Hier wird auf spannende und unterhaltsame Weise über die erste Grünanlage in Deutschland, die von einem bürgerlichen Parlament beschlossen wurde, informiert. Aus Anlaß des Jubiläums wird auch der Bundeskongress der Gartenamtsleiter, der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur und dem Bund Deutscher Landschaftsarchitekten in Bremen tagen.
Mit einer Reihe von größeren Werbeaktionen wollen auch die Bremen Marketing GmbH, die Bremer Touristik Zentrale, die CityInitiative, Wallwerbegemeinschaft und das 1/4Quartiersmanagement weit über Bremen hinaus auf die Festivitäten am Wall aufmerksam machen. So wirbt die BTZ bereits jetzt in den neuen Broschüren und Städtereisekatalogen und im Internet für das Walljubiläum. Auch auf Fach- und Publikumsmessen und bei Busunternehmen wird intensiv auf das Wall-Jubiläumsprogramm hingewiesen. Bremen Marketing unterstützt das Walljubiläum überregional mit Zeitungsbeilagen, Plakaten und Zeitungsanzeigen. Und die Kaufleute wollen zum Beispiel in der Schaufenstergestaltung den Wall zum Thema machen.
Wischer bedankte sich bei allen Institutionen für die intensive Unterstützung. „Ich bin sicher, dass es uns gemeinsam gelingen wird, das Walljubiläum zu einem großen Erfolg für Bremen zu machen.“
Informationen zum Veranstaltungsprogramm BTZ, Tel. 01805-101030.
Entschlammung
Pflanzen und Fische können wieder aufatmen: mit der Entschlammung des Wallgrabens Ende Januar 1999 begann zeitgleich mit den Ufersicherungsarbeiten ein wesentlicher Abschnitt der Instandsetzung der Wallgräben. Eine dringend notwendige Maßnahme, denn die Bildung von Faulschlamm auf dem Grund entzog dem Gewässer lebenswichtigen Sauerstoff und ließ es trübe erscheinen. Jetzt kann der Betrachter sich wieder an den leuchtenden Flossen der Rotfedern erfreuen, die unter der klaren Wasseroberfläche davonschiessen. Die Entschlammungsarbeiten wurden mit modernster Abbautechnik ausgeführt, für die Stadtgrün in Zusammenarbeit mit der Uni Bremen eine neue Sensortechnik entwickelte. Während der Arbeiten beförderte der Saugbagger 200.000 m³ Schlamm ans Tageslicht.
Wegebau
Direkt an den Wallanlagen gelegen, ist die Straße „Am Wall“ eine Geschäftsstraße mit exklusiver Lage. Durch zunehmenden Verkehr, Verbreiterung der Straße auf Kosten der Promenade und ungünstige Wegeführung ging der Bezug zu der historischen Grünanlage jedoch so gut wie verloren. Mit umfassenden Planungs-, Bau- und Pflanzmaßnahmen verhalf Stadtgrün Bremen der Straße zwischen Ostertorsteinweg und Bischofsnadel zu neuer Attraktivität.
Die Neugestaltung der Wege in den Wallanlagen knüpft an die historische Wegführung und den ursprünglichen Wegebelag an. Statt Asphalt und Pflasterung werden in vielen Bereichen jetzt wieder wassergebundene Wegedecken eingesetzt. Eine Rückverlegung der Wege, wie an der Kunsthalle schön zu sehen, optimiert die Sicht zu dem historischen Gebäude. Mit dem gleichen Vorgehen wurde auch das Umfeld der Mühle aufgewertet. So entstanden 20.000 m² wassergebundene Wegedecke sowie 8.000 m² Asphaltwege. Dabei wurden 6,8 km Pflasterrinnen und 6,5 km Sandsteinborde verbaut.
700.000 Frühjahrsblüher wurden im Zuge der Sanierung gepflanzt.
Die Gesamtkosten der Sanierung von der Altmannshöhe bis zum Focke Garten betragen insgesamt 8.027.282 Millionen Euro (brutto).