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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

25.000 Euro Preisgeld für "Mehr BIO in Bremer KiTas!"

Stadt Bremen gewinnt beim Bundeswettbewerb "Klimaaktive Kommune 2018"

06.12.2018

Die Hansestadt Bremen gehört zu den Gewinnern beim Wettbewerb "Klimaaktive Kommune 2018". Die Auszeichnung wurde für den Modellversuch "Mehr BIO in Bremer KiTas!" vergeben. Dessen Ziel war zu prüfen, ob eine Umstellung auf klimafreundliche Bio-Produkte von regionalen Erzeugerbetrieben auch für streng ökonomisch ausgerichtete Großküchen möglich und sinnvoll ist. Das Ergebnis zeigte: Die Kostensteigerung liegt bei maximal 15 Prozent. Nun plant Bremen die Ausweitung von Bio-Kost auch auf Schulen und Krankenhäuser. Ausgeschrieben wird der Wettbewerb "Klimaaktive Kommune" vom Bundesumweltministerium und dem Deutschen Institut für Urbanistik. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Staatsrat Ronny Meyer nahm heute (06.12.2018) den Preis in Berlin entgegen. Das Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro ist in die Umsetzung weiterer Vorhaben zum Klimaschutz oder zur Anpassung an den Klimawandel zu investieren.

Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, Dr. Joachim Lohse, dazu: "Mit dem Projekt "Mehr BIO in Bremer KiTas!" wollten wir herausfinden, was es kostet, wenn wir auf 100 Prozent bio-zertifizierte regionale Produkte umstellen. Es kostet etwas mehr als bisher, das hat der Versuch gezeigt. Ein Großteil der Mehrkosten kann jedoch aufgefangen werden, wenn die Fleischportionen in den Mahlzeiten etwas verkleinert werden, was im Übrigen auch von Ernährungsexperten empfohlen wird. Vor diesem Hintergrund hat der Bremer Senat beschlossen, die Gemeinschaftsverpflegung in den KiTas, aber auch in anderen öffentlichen Einrichtungen in Bremen, schrittweise auf 100 Prozent BIO umzustellen. Jetzt kommt es darauf an, nicht nur die jeweilige Leitung der Einrichtung, sondern auch diejenigen Personen, die für den Einkauf und die Zubereitung der Mahlzeiten verantwortlich sind, für das Thema zu gewinnen, z.B. durch entsprechende Schulungen. Der Sonderpreis, der uns zuerkannt wurde, ist dabei ein besonderer Ansporn und eine wichtige Hilfe für uns."

Bundesumweltministerin Svenja Schulze gratulierte der Freien Hansestadt Bremen und den weiteren Preisträgern und betonte die Bedeutung des kommunalen Engagements. Schulze: „Kommunen und Regionen sind Schrittmacher im Klimaschutz und bei der Anpassung an den Klimawandel. Für einen erfolgreichen Klimaschutz gilt es, global und lokal zugleich zu handeln: In Kattowitz verhandeln wir den globalen Rahmen, vor Ort zeigen Kommunen, wie Klimaschutz in der Praxis funktioniert. Klimaschutz steht hier für Innovation, Lebensqualität und regionale Wertschöpfung.“

Kommunales Vorbild für gesunde Ernährung
Als BioStadt will Bremen viele positive Impulse in den Bereichen Ernährung und Klima setzen. Der Modellversuch "Mehr BIO in Bremer KiTas!" macht auf die Verantwortung und die Chancen der Außer-Haus-Verpflegung schon bei den Kleinsten aufmerksam. KiTa-Personal, Kinder und Eltern setzten sich durch die Umstellung auf Bio-Kost aktiv mit der Bedeutung biologisch erzeugter Lebensmittel auseinander. Mit dem Projekt wurden außerdem gezielt regionale, ökologisch orientierte Erzeugerbetriebe unterstützt, die durch naturnahe und ressourcenschonende Produktion sowie artgerechte Nutztierhaltung einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten.

Bio-Essen ist bezahlbar – auch in Kindertagesstätten
Um die Frage zu beantworten "Ist Bio-Kost in KiTas wirtschaftlich und logistisch möglich?" bereiteten drei ausgewählte Bremer Kindertagesstätten mit rund 350 Kindern in einem Zeitraum von zehn Monaten ihre Mahlzeiten komplett mit Bio-Lebensmitteln zu, geliefert von fünf Erzeugerbetrieben aus der Region. Die Freie Hansestadt hat sich bewusst für KiTas aus unterschiedlichen Stadtteilen und damit für Kinder aus verschiedenen sozialen Umfeldern entschieden, um die Vielfalt der Gesellschaft abzubilden und damit eine Übertragbarkeit auf andere KiTas zu erleichtern.

Das Ergebnis des Versuchs spricht für sich: Der Einsatz von Bio-Lebensmitteln hat, bei einer gleichzeitigen Umstellung der Speisepläne und bei bewusst kontrolliertem Einkaufsverhalten, nur geringfügige Mehrkosten beschert. Die Kostensteigerung lag maximal bei zehn bis 15 Prozent. Der Projektverlauf und das Ergebnis haben die beteiligten KiTas mehr als überzeugt, hier soll auch nach Projektende weiterhin biologisch gekocht werden.

Die Strahlkraft von "Mehr BIO in Bremer KiTas!" geht weit über den Projektzeitraum und die beteiligten Einrichtungen hinaus. Zukünftig sollen alle Gemeinschaftsverpflegungen in Bremen auf Bio-Mahlzeiten umstellen. Mit diesem Ansatz leistet die Kommune einen wichtigen Beitrag zur Klimaverbesserung, zur Gesundheit der Bevölkerung, zur Stärkung des regionalen Marktes und zur verbesserten Nutztierhaltung.

Wettbewerb "Klimaaktive Kommune"
Der Wettbewerb "Klimaaktive Kommune" (bis 2015 Wettbewerb "Kommunaler Klimaschutz") wird seit 2009 im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative ausgelobt. "Im Wettbewerb "Klimaaktive Kommune 2018". Im Wettbewerb "Klimaaktive Kommune 2018" wurden insgesamt 81 Beiträge in vier unterschiedlichen Kategorien eingereicht. Die Freie Hansestadt Bremen hat sich mit dem Projekt "Mehr BIO in Bremer KiTas!" in der Kategorie "Kommunale Klimaaktivitäten und Ernährung" beworben. In dieser Kategorie gab es neun Bewerber, aus denen ein Gewinner ausgewählt wurde.

Weitere Informationen zum Wettbewerb sowie Fotos von der Veranstaltung und vom ausgezeichneten Projekt unter: www.klimaschutz.de/wettbewerb2018