Sie sind hier:
  • Pressemitteilungen
  • 350 Fachleute diskutieren über die Zukunft der Küstenländer in Zeiten von Meeresspiegelanstieg und Extremwetterereignissen

Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

350 Fachleute diskutieren über die Zukunft der Küstenländer in Zeiten von Meeresspiegelanstieg und Extremwetterereignissen

2. Regionalkonferenz „Klimaanpassung Küstenregion“

08.11.2012

Bremen ist das Gastgeberland der 2. Regionalkonferenz des Bundes und der norddeutschen Küstenländer. Am 8. und 9. November tagen rund 350 Fachleute zum Thema „Die Zukunft der Küstenregion – Strategien und Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ im Klimahaus Bremerhaven 8° Ost und im Atlantic Hotel Sail City in Bremerhaven und beraten über Handlungsspielräume von Kommunen in Zeiten des Klimawandels. In einer abendlichen Diskussionsrunde geben Dr. Joachim Lohse , Bremens Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, Jutta Blankau, Hamburgs Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt, Volker Schlotmann, Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung aus Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Robert Habeck, Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume aus Schleswig-Holstein, Ulla Ihnen, Staatssekretärin im Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz Niedersachsen sowie Dr. Fritz Holzwart vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit eine politische Einschätzung der Risiken und Chancen des Klimawandels und der notwendigen Rahmenbedingungen für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels.

Ob Hitzeperioden, extreme Regenereignisse oder Hochwasser- und Küstenschutz – die fünf Küstenländer tauschen sich regelmäßig über Anpassungsstrategien an den Klimawandel aus. Unterstützt wird diese Zusammenarbeit vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) im Rahmen des „Aktionsplan Anpassung“ der Deutschen Anpassungsstrategie. Die jetzige 2. Regionalkonferenz „Klimaanpassung Küstenregion“ ist erneut eine Mischung aus wissenschaftlichen Vorträgen und Workshops mit guten Beispielen aus der Praxis sowie politischen Beiträgen. Sie richtet sich an die breite Fachöffentlichkeit und insbesondere an kommunale Fachkräfte und Entscheidungsträger/-innen aus den Bereichen Stadtplanung, Regionalplanung und Siedlungsentwicklung, Küsten- und Naturschutz, Hafen- und Wasserwirtschaft.

Nach einem Überblick über die im Aktionsplan Anpassung vorgesehenen Initiativen und Aktivitäten des Bundes stellen der Deutsche Wetterdienst, das Climate Service Center und das Norddeutsche Klimabüro die neuesten Ergebnisse in Sachen Klimaforschung vor. Dabei geht es um klimatische Veränderungen auf globaler und regionaler Ebene, wobei der Schwerpunkt auf Norddeutschland liegt, sowie um die Wahrscheinlichkeit und Wahrnehmung von Extremwetterereignissen. Die Städte Lübeck und Bottrop präsentieren anschließend exemplarisch Elemente ihrer umfassenden Ansätze einer urbanen Klimaanpassungsstrategie.

Die Schwerpunkthemen im Workshop-Teil sind unter anderem der Umgang mit Starkregen und die Entwicklung des Stadtklimas: Wie kann beispielsweise Überflutungssituationen vorgebeugt werden? Wie werden Wärmeinseleffekte in Städten vermieden? Diese Fragen werden genauso diskutiert wie Anpassungsoptionen in der Regionalplanung, kritische Infrastrukturen im Fokus des Klimawandels oder Methoden der Netzwerkbildung und Risikokommunikation. Hierfür konnte das Veranstalterkonsortium namhafte Referenten aus den beteiligten Forschungsprojekten und wissenschaftlichen Einrichtungen gewinnen. Darüber hinaus bieten Fachbeiträge und Praxisbeispiele aus norddeutschen Kommunen abwechslungsreichen Diskussionsstoff. Ziel ist es, die Übertragbarkeit von Klimaanpassungsmaßnahmen zu diskutieren und die Vernetzung auf Ebene der Kommunen und Länder voranzutreiben.

Kooperationspartner der 2. Regionalkonferenz „Klimaanpassung Küstenregion“ sind erneut die fünf großen Klimafolgen-Forschungsprojekte der Küstenländer: KLIMZUG-NORD, nordwest2050, KLIFF, KliBiW und RA:dOSt sowie das Deutsche Institut für Urbanistik, das Alfred-Wegener-Institut für Polar und Meeresforschung, das Exzellenzcluster "Integrated Climate System Analysis and Prediction" (CliSAP) der Universität Hamburg und das Klimahaus® Bremerhaven 8°Ost. Mehr Informationen und das Konferenzprogramm unter: www.umwelt.bremen.de/regionalkonferenz2012

Kontakt:
Freie Hansestadt Bremen
Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr
Brigitte Köhnlein
Tel.: 0421.361 6012
Mobil: 0162.2390244
E-Mail: mailto:brigitte.koehnlein@umwelt.bremen.de

Zitate zur 2. Regionalkonferenz „Klimaanpassung Küstenregion“

Dr. Joachim Lohse, Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, Bremen: „Das Bundesland Bremen hat sich mit dem Klimaschutzprogramm KEP 2020 ehrgeizige Ziele im Klimaschutz gesetzt. Bremerhaven trägt zudem als wichtiger Standort der Off-Shore Windenergie zur Umstellung auf klimaverträgliche Energieversorgung bei. Doch alle gemeinsamen Anstrengungen werden die Klimaveränderung nur begrenzen können. Bremen ist verletzlich, denn 9/10 der Bremer Landesfläche und 85 Prozent der Bevölkerung müssen durch Deiche und Sperrwerke geschützt werden. Der Schwerpunkt der Klimaanpassung liegt deshalb für uns beim Hochwasserschutz. Aber auch die Vorsorge vor Überschwemmungen nach Starkregen ist ein wichtiges Bremer Projekt.

Jutta Blankau, Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt, Hamburg: „„Wir nehmen in Hamburg den Klimawandel sehr ernst. Deswegen erarbeitet meine Behörde gerade jetzt einen ersten Aktionsplan mit konkreten Anpassungsmaßnahmen, der noch in diesem Jahr den Senat passieren soll. Für mich persönlich ist dabei immer noch der Hochwasserschutz das wichtigste Thema, daneben sind unsere Hauptschwerpunkte das Wassermanagement und die sommerliche Hitze in der Stadt.“

Ulla Ihnen, Staatssekretärin im Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Niedersachsen: "Den Herausforderungen der Auswirkungen des Klimawandels auf den Lebensalltag, auf Umwelt, Wirtschaft und Arbeit mit ihren speziellen Folgen setzt Niedersachsen einen eigenständigen Weg entgegen. So haben wir, wie schon bei der Klimaschutzstrategie, auch bei der Erstellung unserer Anpassungsstrategie auf den Dialog mit den gesellschaftlichen Gruppen gesetzt. Die dafür von der Landesregierung eingesetzte Regierungskommission Klimaschutz hat im Sommer ihre Empfehlung für eine niedersächsische Anpassungsstrategie an die Folgen des Klimawandels vorgelegt. Leitender Gedanke dieser Empfehlung ist eine systematische Betrachtung aller potenziellen negativen und positiven Auswirkungen des zu erwartenden Klimawandels in Niedersachsen sowie die schrittweise Ableitung konkreter Optionen für Anpassungsmaßnahmen. Insgesamt enthält die Strategieempfehlung rund 590 Maßnahmenoptionen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Die Landesregierung geht nun an die Umsetzung der Empfehlung und wird dazu noch in diesem Jahr Ihre Klimapolitische Umsetzungsstrategie mit den Bausteinen Klimaschutz und Klimafolgenanpassung vorlegen.“