Die Senatorin für Kinder und Bildung

Für 45.805 Schülerinnen und Schülern beginnt am Donnerstag, 11. September 2014, an 144 allgemeinbildenden Schulen in der Stadt Bremen das neue Schuljahr 2014/2015.(zum Vergleich: 2013/14 waren es 46.231 Schülerinnen und Schüler.)
Darunter sind 4.030 Schulanfängerinnen und Schulanfänger. (Vergleich zum Schuljahresbeginn 2013/14: 3.873). Die Einschulungen finden am Samstag an allen 74 Standorten der Grundschulen statt.

Unterrichtsversorgung:
Die Unterrichtsversorgung ist auch zum neuen Schuljahr gesichert. 4.880 Lehrerinnen und Lehrer unterrichten an den öffentlichen Schulen. Hinzu kommen 117 Lehrmeisterinnen und Lehrmeister. Die Versorgung der Schulen mit neuen Lehrerinnen und Lehrern basiert auf dem jeweils mit den Schulleitungen abgestimmten Bedarf. Die 360 Ausbildungsplätze an den stadtbremischen Schulen für Referendarinnen und Referendare sind alle besetzt und tragen zur Unterrichtsversorgung bei.

Einstellungen zum neuen Schuljahr:
Insgesamt 171 Lehrerinnen und Lehrer haben zum 1. September 2014 bzw. nach Beendigung ihrer Ausbildung eine Tätigkeit im Schuldienst aufgenommen. Um dieses gute Einstellungsergebnis zu ermöglichen, sind die freien Stellen für Lehrerinnen und Lehrer bereits seit Februar dieses Jahres fortlaufend im Internet veröffentlicht worden. Insbesondere mit frühen Einstellungszusagen konnten fachlich gut qualifizierte Lehrkräfte an Bremen gebunden werden. Zugleich ist es wie in den Vorjahren gelungen, Lehrkräfte aus anderen Ländern für eine dauerhafte Tätigkeit in Bremen zu gewinnen.

Vertretung in Krankheitsfällen:
Für langfristige Vertretungsfälle steht den allgemeinbildenden Schulen eine Vertretungsreserve über den Vertretungspool und die Stadtteilschule zur Verfügung. Der vor zwei Jahren eingerichtete Pool hat sich bewährt. Gegenüber dem Vorjahr ist der Pool von 35 Stellen um mehr als 20 Prozent auf 42,5 Stellen erweitert worden. Mit dem Einsatz der Pool-Lehrkräfte werden längere Vertretungsfälle abgedeckt. Zugleich wird der Pool für viele Lehrkräfte zum Start in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis. Für weitere Vertretungen stehen den Grundschulen, Oberschulen und Gymnasien im kommenden Schuljahr zusätzliche Finanzmittel in Höhe von zwei Millionen Euro für kurzzeitige Unterrichtsvertretungen sowie wie im letzten Jahr zusätzlich eine weitere Million Euro zur Verfügung.

Entwicklung der Ganztagsschulen:
In diesem Schuljahr wird die Grundschule Pfälzer Weg mit allen Schülerinnen und Schülern als gebundene Ganztagsschule starten. An den Schulen Delfter Straße, Rechtenflether Straße, Witzlebenstraße, in der Vahr und Borgfeld laufen intensive Planungen und Vorbereitungen für die Umwandlung zu einer offenen Ganztagsschule ab Schuljahr 2015/16. Zudem arbeiten die Schulen Stader Straße und Pastorenweg an der konzeptionellen Planung zur Umwandlung in eine gebundene Ganztagsschule.
An den aufwachsenden gebundenen Ganztagsschulen Osterhop und An der Gete wird ein weiterer Jahrgang am gebundenen Ganztag teilnehmen. Die teilgebunden Ganztagsschulen in der SEK I gestalten entsprechend der neuen Ganztagsschulverordnung einen verbindlichen Ganztag für die Jahrgänge 5 – 7.
Mit der Grundschule am Pfälzer Weg erhöht sich die Zahl der gebundenen Ganztagsschulen auf 21. Darüber hinaus gibt es aktuell 10 offene Ganztagsschulen.
Aufgrund einer langjährigen Kooperation mit dem Ressort Soziales ist es möglich, immer mehr Hortgruppen in Räume von Grundschulen aufzunehmen. Somit kann Kindern eine Nachmittagsbetreuung angeboten werden, was einen Übergang zur offenen Ganztagsschule schafft. Aktuell bietet die Senatorin für Bildung an, Plätze für Hortkinder in fünf weiteren Grundschulen zur Verfügung zu stellen.

Sozialarbeit an Schulen gesichert:
Zum neuen Schuljahr werden an 73 Schulen in der Stadtgemeinde Bremen 44 Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter ihre Arbeit aufnehmen.
Bei der Verteilung wurden 58 allgemeinbildende Schulen, darunter 37 der 74 Grundschulen sowie 21 der 41 Oberschulen und Gymnasien, sowie 15 berufliche Schulen berücksichtigt.
Bildungssenatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt: "Ich freue mich, dass wir den Schulen mit hohen sozialen Herausforderungen verlässliche Strukturen für die Sozialarbeit geben können. Die Sozialarbeit schlägt einen Bogen zwischen den Anforderungen in der Schule und der persönlichen Lebenssituation der Kinder und Jugendlichen und stärkt ihren Bildungserfolg."
An den Regionalen Beratungs- und Unterstützungszentren (ReBUZ) konnten 17 der 20 Stellen für Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen und Sonderpädagogen und Sozialpädagoginnen besetzt werden. Somit kann dort jetzt mit den schulersetzenden Maßnahmen begonnen werden.

Vorkurse und Sprachbildung:
Schülerinnen und Schüler ohne deutsche Sprachkenntnisse erhalten zunächst in Vorkursen erste stabile Deutschkenntnisse für den Besuch der Regelklassen. Die Zugangszahlen von Schülerinnen und Schüler ohne Deutschkenntnisse haben sich in den vergangenen drei Jahren mehr als verdoppelt. Im Schuljahr 2013/14 wurden in der Stadtgemeinde Bremen 779 Schülerinnen und Schüler ohne deutsche Sprachkenntnisse in die Schulen aufgenommen. Angesichts steigender allgemeiner Zuwanderungszahlen und in Erwartung einer weiter steigenden Aufnahme von Kindern von Flüchtlingen sowie von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen verfolgt die Senatorin für Bildung und Wissenschaft die Zielrichtung, die Integrationsaufgaben gleichmäßig auf möglichst viele Schulen zu verteilen.
Sprache ist der Schlüssel zur Bildung. Deshalb wird im neuen Schuljahr die Sprachbildung und -förderung am Schulanfang besonders in den Fokus rücken. So wird die Zahl der Bremer Lese-Intensiv-Kurse (BLIK) von 14 auf 24 erhöht.
An fünf Modellstandorten wird die Sprachbildung und -förderung besonders am Übergang von der Kita in die Grundschule gestärkt. Die beteiligten Schulen (Paul-Singer-Straße, Robinsbalje, Stichnathstraße, Pastorenweg, Am Wasser) und Kitas werden dabei von der Universität Bremen und der Bildungsinitiative "Scola Nova" unterstützt.

Neuer Bildungsplan Religion:
In Bremen wird in diesem Schuljahr das neue Fach "Religion" eingeführt. Es ist eine Weiterentwicklung des Fachs "Biblische Geschichte". Auch weiterhin wird es auf allgemein christlicher Grundlage unterrichtet. Neu ist, dass den anderen Religionen mehr Raum gegeben wird. Der neue Unterricht soll einer Gesellschaft gerecht werden, die trotz aller Tendenzen der Säkularisierung nach wie vor durch die Präsenz der Weltreligionen geprägt wird, und die zugleich eine große Gruppe von Menschen umfasst, die keiner Religion zugehören.
Die Kinder und Jugendlichen sollen ihre eigene Religion kennenlernen, dort auch ihre Kenntnisse vertiefen und zugleich andere Religionen kennen lernen. Der Unterricht soll vor diesem Hintergrund Kenntnisse vermitteln, dialogische Fähigkeiten einüben und die Bereitschaft unterstützen, mit Verschiedenheit umzugehen und Verschiedenheit auszuhalten. Die eigene Orientierung in religiösen Fragen und Lebenswelten ist auch ein wichtiger Gegenstand der Allgemeinbildung.
Senatorin Quante-Brandt: "Wir brauchen für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft Respekt für die kulturellen und religiösen Traditionen aller Menschen in Bremen. Unsere Schulen als Orte der Integration können viel dazu beitragen." Ein Fachbeirat aus Vertreterinnen und Vertretern der Religionen begleitet die Umsetzung des neuen Bildungsplans.

Schulbauten:
Auch in diesem Jahr wurden wieder wichtige Baumaßnahmen an Bremer Schulen fertig gestellt. Für Neubauten, Sanierungen und Instandhaltungen standen rund 46 Millionen Euro zur Verfügung.
Die Ganztagsgrundschule Fischerhuder Straße, in der durch einen Brand in der Silvesternacht Turnhallen und Klassenräume zerstört wurden, startet ihren Unterricht in den frisch renovierten Räumen. Noch wird weiter auf dem Schulgrundstück gebaut, aber zum Jahresanfang 2015 sind dann auch das Quartiersbildungszentrum und damit auch die neue Schulmensa fertig gestellt. Dann steht nur noch die Erneuerung der Schulhöfe mit Mitteln der "Sozialen Stadt" auf dem Programm.

Auch in der Oberschule Lehmhorster Straße freut man sich über die Fertigstellung von drei sanierten und erweiterten Jahrgangshäusern. Die Grundschule Pfälzer Weg startet zum Schuljahresbeginn mit dem Ganztag in den dafür umgebauten Räumen. Das Essen wird in der angrenzenden erweiterten Küche der Kindertagesstätte zubereitet. Am Gymnasium Horn wurde der erste Bauabschnitt der Sanierung mit Klassen- und Fachräumen fertiggestellt.

Im Rahmen der Inklusionsentwicklung an Bremer Schulen wurden wieder zahlreiche Maßnahmen bis zum Schuljahresbeginn abgeschlossen. In den Oberschulen In der Egge und Waller Ring wurden die Jahrgangshäuser (Klassen-, Differenzierungsräume sowie Lehrerarbeitsplätze) fertig. Ebenso gab es etliche Umbauten für die Werkstufen an beruflichen Schulen. Auf dem Gelände der Grundschule Oberneuland konnte mit der Unterstützung der Eltern ein neuer Multifunktionsplatz für Fußball, Basketball und Streetball erstellt werden. Die dazugehörende Tribüne wurde in den Sommerferien gebaut. Beim Campus Leibnizplatz wurde mit der Umgestaltung der Freiflächen der Schule und der Shakespeare-Company begonnen.