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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Aufwertung des Wallboulevards kann starten

Einigkeit über die Pläne für die Aufwertung der "besonderen Einkaufslage" am Wall

31.03.2023

Bremens Einkaufs- und Genussmeile Am Wall soll zu einem echten Boulevard aufgewertet werden. Darauf haben sich die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, die Senatskanzlei, die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa sowie die CityInitiative zusammen mit Gewerbetreibenden vom Wall verständigt. In dem Prozess ist es unter Einbindung des Projektbüros Innenstadt jetzt (31. März 2023) gelungen als erste konkrete Maßnahme eine tragfähige Planungsgrundlage für die von den Anrainern geforderte bauliche Aufwertung des Wallboulevards zu entwickeln.

Erste Visualisierungen des Wallboulevards in Höhe des Wallkontors, die jetzt als Planungsskizze für die weitere Umgestaltung der Einkaufs- und Genussmeile dienen. Grafik: SKUMS
Erste Visualisierungen des Wallboulevards in Höhe des Wallkontors, die jetzt als Planungsskizze für die weitere Umgestaltung der Einkaufs- und Genussmeile dienen. Grafik: SKUMS

Damit liegt eine Planungsgrundlage vor, mit der parallel zum Bau der Radpremiumroute auch der Gehweg direkt vor den Geschäften zwischen Herdentorkreuzung und Bischofsnadel deutlich attraktiver werden kann. Das Projekt soll in der Sitzung der Deputation für Mobilität, Bau und Stadtentwicklung am 13. April 2023 verabschiedet werden, um noch in diesem Jahr in die konkrete Bauplanung und Ausschreibung einzusteigen. Die Umsetzung soll dann im kommenden Jahr fertig gestellt werden. Das Finanzvolumen für das Projekt beträgt zunächst 0,4 Millionen Euro, die die Stadt Bremen trägt. Für die konkrete Bauausführung müssen dann im weiteren Verlauf zusätzliche Mittel bewilligt werden.

Grundlage für die Umgestaltung zum Wallboulevard, schwerpunktmäßig Herdentor bis Bischofsnadel, erweitert bis zum Polizeirevier, ist ein 14-Punkte-Plan der CityInitiative und Anlieger. Dieser enthält folgende Inhalte, die stufenweise angegangen werden:

  1. Mehr Fußgängerraum für die Handelslagenseite
  2. Ein Anlieferungskonzept mit Liefer- und Ladezonen
  3. Rundläufe mit Anbindung an Sögestraße und Knochenhauerstraße
  4. Eine Entrée-Situation am Herdentor
  5. Die Wiedererrichtung des Walldachs im Bereich Wallkontor
  6. Querungsmöglichkeiten auf Höhe Bischofsnadel und Museumstraße sowie zwischen Bischofsnadel und Ostertor
  7. Radfahrverbot unter dem Walldach
  8. Erhalt von Parkraum oder Alternativen
  9. Marketingkampagne und Kommunikationsstrategie für die Lage Am Wall
  10. Gastronomie am Theaterberg
  11. Begrünung und Ausweitung der Gastrozonen
  12. Rundlauf mit Aufwertung Museumstraße und Bischofsnadel
  13. Beteiligung bei Ausgestaltung der Premiumroute inklusive der Querungen
  14. Entwicklung Stadtentwicklungskonzept für den Wall
Erste Visualisierungen des Wallboulevards in Höhe des Herdentors, die jetzt als Planungsskizze für die weitere Umgestaltung der Einkaufs- und Genussmeile dienen. Grafik: SKUMS
Erste Visualisierungen des Wallboulevards in Höhe des Herdentors, die jetzt als Planungsskizze für die weitere Umgestaltung der Einkaufs- und Genussmeile dienen. Grafik: SKUMS

Kern der Aufwertungsmaßnahmen ist eine Verbreiterung des Fußgängerweges direkt im Eingangsbereich des Wallboulevards an der Herdentorkreuzung um gut zwei Meter, so dass hier eine kleine aber repräsentativere Eingangs- und Platzsituation entstehen kann. Zusammen mit deutlich verbesserten Querungsmöglichkeiten der Straße am Wall vor dem neuen Wallkontor und einer Neuordnung im Bereich der Bischofsnadel werden damit die Grundlagen geschaffen, um an diesen prominenten Adressen die Aufenthaltsqualität für Fußgänger und Kunden wesentlich zu erhöhen. Und neben der besseren Verknüpfung zwischen Wallanlagen und Einkaufsboulevard sowie der schnelleren Erreichbarkeit vom Hauptbahnhof aus auch mehr Platz zu schaffen für eine Begrünung, neue Möblierung sowie bessere und intuitivere Wege- und Sichtbeziehungen. Davon werden auch die Lagen mit gastronomischem Angebot konkret profitieren. Ausrufezeichen des Umbaus soll die vorgesehene Ergänzung des Walldaches an der Herdentorkreuzung und vor der Passage im Wallkontor-Gebäude werden. Dazu soll es noch in diesem Jahr einen Wettbewerb geben, die Umsetzung wie auch die restlichen gestalterischen Aufwertungsmaßnahmen in 2024 abgeschlossen sein. Zudem ist vorgesehen, sich eng mit Landesdenkmalpfleger Georg Skalecki, abzustimmen, der dem Prozess positiv gegenübersteht

Zugleich wird die mittlerweile in die Jahre gekommene Bestandsmöblierung "aufgeräumt". Das betrifft unter anderem einen Großteil der Poller, aber auch einige Fahrradbügel, die heute einer barrierefreien und fußgängerfreundlichen Fortbewegung oft noch im Wege stehen. Neue Fahrradbügel werden gebündelt dort aufgestellt, wo sie nicht im Weg stehen und keine Barrierewirkung zu den Geschäften entfalten.

Auch für die Festlegung von gewerblichen Anlieferzonen sowie mit Blick auf die Frage, an welchen Stellen und unter welchen Bedingungen das Parkplatzangebot zugunsten einer verbesserten Aufenthaltsqualität reduziert werden kann, besteht jetzt Einigkeit zwischen den Geschäftsleuten und den Senatsressorts.

Für die weiteren Themen ist folgendes Vorgehen bestimmt:

  • Eine verbesserte Querungsmöglichkeit über den Schüsselkorb auf Höhe der Sögestraße wird im Zuge der Umgestaltung des Schüsselkorbs (voraussichtlich und unter Vorbehalt des Haushalts 2024/25) erneut geprüft werden, um den Rundlauf durch die Museumsstraße und am Wall zu optimieren.
  • Für die vorgesehene Umgestaltung und Aufwertung Museumsstraße sind Planungsmittel für 2023 beantragt. Die anschließende Querung zur Domshofpassage wird im Zuge der Verkehrsberuhigung Schüsselkorb (Fortschreibung VEP) mitgedacht.
  • Die Verbotszone Fahrradfahren unter dem Walldach wird im Zuge der Umgestaltung Wallboulevard deutlicher kenntlich gemacht und regelmäßig durch Ordnungskräfte durchgesetzt.
  • Zur konkreten Ausgestaltung der Querungen und des Fahrradstreifens im Bereich Wallkontor-Gebäude und Platzsituation an der Herdentorkreuzung wird eine Baubeschreibung durch das Ressort vor Beauftragung, im Rahmen der gesetzlichen und finanziellen Möglichkeiten, abgestimmt (Materialität, Farbgebung etc.).
  • Die Weiterentwicklung des Theaterberges wird zur Zeit federführend durch das Kulturressort, unter Berücksichtigung gastronomischer Nutzungen, bis Ende 2023 konkretisiert.
  • Eine Kommunikationsstrategie sowie ein ganzheitliches Entwicklungskonzept für den Wallboulevard wird baldmöglichst avisiert.

Dr. Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, zeigte sich hocherfreut über die konkreten Planungen für den Wallboulevard: "Mit der Fahrradpremiumroute und den jetzt abgestimmten Planungen zum Wallboulevard bekommen wir mitten in Bremen, direkt an den denkmalgeschützten Wallanlagen, eine städtebauliche Qualität, die sich sowohl verkehrstechnisch, als auch bezogen auf den Einzelhandel und die Gastronomie hinter Städten wie Kopenhagen oder Amsterdam nicht verstecken muss. Ein wichtiger Aspekt muss bei der Ausführung aber berücksichtigt werden: Das ist die ganz enge Abstimmung mit dem Landesdenkmalpfleger, weil der Wall ein historisches Juwel inmitten der Altstadt darstellt."

Stefan Storch, Stellvertretender Vorsitzender CityInitiative Bremen Werbung e.V. und Geschäftsinhaber Am Wall erklärt: "Es war ein langer Prozess, aber wir schauen den Aufwertungsmaßnahmen am Wall positiv entgegen. Die Neuausstattung mit Mobiliar, die Verbesserung der Entrée-Situation sowie die Neugestaltung des Daches auf Höhe Wallkontor und am Herdentor sind ein erster positiver Schritt auf dem Weg zum Kompromiss der Aufwertung der Gesamtlage, die aufgrund der verkehrlichen Neuordnung nötig war. Auf diesen Weg konnten wir uns unter der Federführung des Ressorts für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau sowie mit Unterstützung des Ressorts für Wirtschaft, Arbeit und Europa und der Senatskanzlei aufmachen. Jetzt kommt es noch darauf an, dass die Umsetzung qualitativ hochwertig und gestalterisch einwandfrei erfolgt, sodass die Zeit des Provisoriums gezählt ist."

Achtung Redaktionen:
Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen die Fotos zu dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an. Foto: SKUMS
Entree Wallboulevard (jpg, 2 MB)
Querung Wallkontor (jpg, 2.3 MB)

Ansprechpartner für die Medien:
Jens Tittmann, Pressesprecher bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Tel.: (0421) 361-6012, E-Mail: jens.tittmann@umwelt.bremen.de