Ausbau des Knoten Bremen • Investitionen von rund 120 Millionen Euro bis 2014 • Planung der Y-Trasse beginnt
05.07.2010Mit Investitionen von rund 120 Millionen Euro bis 2014 sollen die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur in Bremen sowie des nordwestdeutschen Raumes verbessert werden. Das ist ein Ergebnis des Bahngipfels mit den Spitzen der Deutschen Bahn AG und des Bremer Senats im Bremer Rathaus. DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Grube betonte: „Die geplanten Investitionen von rund 120 Millionen Euro bis 2014 in die Infrastruktur in Bremen zeigen, wie stark sich die Bahn hier am Standort Bremen engagiert. Von zentraler Bedeutung ist auch der zweigleisige Ausbau der Strecke Oldenburg Wilhelmshaven und damit die Anbindung des JadeWeserPorts.“
Bürgermeister Jens Böhrnsen und Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Grube waren sich darin einig, dass das aktuelle Seehafenhinterlandprogramm mit dem Ausbau des Knotens Bremen einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der Infrastruktur leistet. Darüber hinaus sind jedoch weitere Infrastrukturmaßnahmen im Nordwesten notwendig. Die Deutsche Bahn AG und Bremen bekennen sich dabei ausdrücklich zur „Y“-Trasse, der geplanten Neubaustrecke zwischen Hannover und Hamburg, von der ein Ast nach Bremen führen soll sowie zum zügigen Ausbau der Strecke Oldenburg-Wilhelmshaven. Bürgermeister Jens Böhrnsen: „Für den landseitigen Umschlag in den bremischen Häfen sowie im JadeWeserPort brauchen wir leistungsfähige Zu- und Ablaufstrecken.“
Insgesamt wird die DB in der Region Bremen von 2010 bis 2014 rund 120 Millionen Euro in die Eisenbahninfrastruktur investieren. Davon entfallen 90 Millionen Euro auf das Schienennetz, rund 20 Millionen Euro auf die Bahnhöfe, und 10 Millionen Euro auf Anlagen zur Energieversorgung.
Positiv aufgenommen wurde das vorgestellte Wachstumsprogramm der DB AG, das für den Güterverkehr den Ausbau von zwei Nord-Süd Korridoren im Westen und im Osten Deutschlands vorsieht. Bremen forderte eine Anbindung an beide Korridore und wird sich politisch für eine Umsetzung dieser Verbindungen einsetzen.
Weiterhin wurde verabredet, dass das Eisenbahnnetz im Großraum Bremen vor dem Hintergrund weiter steigender Güterverkehrsmengen im Anschluss an die laufenden Untersuchungen des BMVBS gemeinsam von der DB AG und Bremen auf seine kapazitive Leistungsfähigkeit hin untersucht werden soll.
Senator Dr. Loske und Dr. Grube stimmten darin überein, dass die gewollte bessere Anbindung der Seehäfen und die Steigerung der Leistungsfähigkeit im Bahnknoten Bremen nicht zu Lasten der Anwohner an den Bahnstrecken gehen darf. Aktive und passive Lärmschutzmaßnahmen begleiten die Umsetzung der Maßnahmen. “In Bremen ist das Thema Schienenlärm von großer Bedeutung. Hier sind wir gemeinsam gefordert, für bestmöglichen Lärmschutz zu sorgen, auch um die Akzeptanz der umweltfreundlichen Bahn nicht zu gefährden“, so Dr. Loske. In diesem Zusammenhang brachte Dr. Grube eine erfreuliche Nachricht mit: „Wir wollen hier in Bremen ein weiteres Zeichen setzen für unsere Anstrengungen um noch mehr Umweltfreundlichkeit und werden in Abstimmung mit dem Land an zwei Brücken Maßnahmen zur Brückenentdröhnung vornehmen. Voraussetzung hierfür ist, dass sich die derzeit im Rahmen des Konjunkturprogramms erprobten Maßnahmen als tauglich erweisen.“
Mit Erleichterung wurde die Zusage der DB AG vom Land Bremen aufgenommen, dass das Ausbesserungswerk Bremen auch künftig als Kompetenzzentrum für Dieselmotoren einen festen Platz im Instandhaltungskonzept der DB AG einnehmen wird. Bahnchef Dr. Grube und Bürgermeister Böhrnsen machten deutlich, dass die anerkannt gute Qualität der hier geleisteten Arbeit zur Sicherung des Standorts beigetragen hat.
Bürgermeister Böhrnsen forderte eine weiterhin qualitätsvolle Anbindung Bremens an das ICE/IC-Netz, den Einsatz eines modernen Wagenparks auf den über Bremen laufenden Strecken und eine auch zukünftig hohe Anschlusssicherheit an die weiterführenden Verbindungen in das deutsche Fernverkehrsnetz.
Die DB AG und Bremen bewerten die Ergebnisse des Bahngipfels als zukunftsweisend und verabredeten, den begonnenen Dialog in regelmäßigen Abständen fortzuführen.
Foto: Senatspressestelle