Dr. Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, hat ein Treffen zwischen Politik, Verwaltung und Akteuren des Bremer Wohnungsbaus zum Thema serielles Bauen ins Leben gerufen. Dazu haben sich in einer Video-Konferenz vergangene Woche die Senatorin, ihre für Bau und Stadtentwicklung zuständige Staatsrätin Gabriele Nießen sowie Vertreterinnen und Vertreter des zuständigen Ressorts, unterschiedlicher Bauunternehmen, der Gewoba und der Kammern zusammengefunden, um erste Ansätze zu diskutieren und das weitere Vorgehen zu besprechen. Serielles Bauen soll unter anderem einen Beitrag dazu leisten, die Genehmigungsverfahren für Schul- und Kita-Bauten zu beschleunigen.
"Ich verspreche mir von seriellem Bauen, dass wir sowohl im Genehmigungsverfahren, als auch mit abgenommenen Standardmodulen in der Bauproduktion zu schnelleren Prozessen in der Umsetzung kommen", so Senatorin Schaefer. Das hilft uns in allen Bereichen des Bausektors – bei dringend benötigtem und bezahlbarem Wohnraum, im Bereich des Schul- und Kita-Baus, aber natürlich auch in Form von kostengünstigerem und effizienterem Bauen, um den aktuellen Problemen in der Baubranche entgegen zu wirken. Serielles Bauen eignet sich aber auch für die energetische Sanierung, in dem vorgefertigte gedämmte Fassaden zum Einsatz kommen können."
Unterschieden wird dabei in serielles Bauen und serielles Planen. Beim Bauen werden Gebäude und Bauwerke nicht mehr nur auf der Baustelle errichtet, sondern durch industrielle Herstellungsprozesse zumindest teilvorgefertigt – in der Serienproduktion dann natürlich in möglichst großer Stückzahl. Das fließt im Anschluss ein in die serielle Typologie und die serielle Errichtung, wodurch Vorteile gewonnen werden. Mit solchen Prozessen kann natürlich auch der Planungs- und Genehmigungsprozess beschleunigt werden. Beispiele wären eine einmal erarbeitete Genehmigung für Statik oder den Brandschutz von seriellen Bauten. Noch weiter ginge der Prozess, wenn ein neuer Gebäudetyp daraus hervorginge. Ein solcher Typ E - wie einfach oder experimentell entwickelt - sähe Standards zu Standsicherheit, Brandschutz, gesunden Lebensverhältnissen und Umweltschutz vor, reduziert die Anzahl der zu berücksichtigenden DIN-Normen und verlagert die Verantwortung von der Genehmigungsbehörde auf den Architekten. Um dies mit voranzutreiben ist Bremen Mitglied im Bündnis bezahlbarer Wohnraum des Bundesbauministeriums. Zudem gibt es den Rahmenvertrag "Serielles und modulares Bauen" des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen. Dieser Rahmenvertrag soll jetzt in einer Folgevereinbarung auch mit dem Ziel abgeschlossen werden, Nachhaltigkeitsaspekte stärker zu integrieren und damit bereits in der Bauphase Emissionen signifikant zu senken.
"In der Bremer Konferenz haben wir uns jetzt darauf geeinigt, ortsspezifische Möglichkeiten zu prüfen, um mehr serielles Bauen zu unterstützen. Dazu kommt auch die Übernahme der sogenannten Typengenehmigung in die Landesbauordnung. Ich hoffe sehr, mit diesem weiteren Instrument in unserem Baukasten Genehmigungsprozesse weiter beschleunigen zu können. Zudem wären serielle, industrielle Schritte für die Bauwirtschaft selbst vorteilhaft, um Bauen kosteneffizienter zu machen", so Senatorin Schaefer. "Ich möchte aber auch betonen, dass serielles Bauen nichts mit Architektur-Monotonie zu tun hat. Auch seriell errichtete Gebäude können sich voneinander unterscheiden und so zu einer fortschrittlichen und kreativen Gebäudesprache beitragen."
Ansprechpartner für die Medien:
Jens Tittmann, Pressesprecher bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Tel.: (0421) 361-6012, E-Mail: jens.tittmann@umwelt.bremen.de